Herbst-Zeitlose

[Traudl]

...woher haben die eigentlich ihren Namen ?
Gruss
Traudl

[Klaus D.]

Leitet sich angeblich davon ab, dass die Pflanze außerhalb der Zeit der meisten anderen Pflanzen blüht, eben im Herbst (Colchicum autumnale, autumnus = lat. Herbst).
So eigenartig wie der Name ist bei dieser Pflanze der Lebenszyklus, da sie im befruchteten Zustand überwintert und erst im Frühjahr die Frucht und Blätter ausbildet. In früheren Zeiten, wo man noch nichts davon wußte, wurde sie daher auch "Filius ante patrem = Sohn vor dem Vater" genannt.

Klaus

schönes Foto übrigens, das könnte man glatt in den Herbst-Fotowettbewerb reinsetzen  , das Gelbe dürfte wohl eines der vielen Habichtskräuter sein.

[thomas_kufstein]

Tolle Info Klaus.
Tatsächlich sieht man manchmal im Frühling Blattrosette mit einer vermeintlichen Blütenknospe in der Mitte. Tatsächlich handelt es sich dabei aber um die Früchte der Herbst-Zeitlose.

Die Herbstzeitlose ist übrigens extrem giftig. Sie enthält den SToff Colchizin, der die Zellteilungen stoppt. Das nutzt man aus, um Chromosomen in Lebewesen sichtbar zu machen bzw. zu präparieren. Beim Verzehr geringer Mengen (keine Ahnung wieviel!!!) ist die letlae Dosis für den Menschen aber überschritten, obwohl man gar nicht ins Gras gebissen hat ...

Die Gifte lagern Pflanzen (z.B. Eisenhut, Fingerhut, Schierling, ...) ein, um sich gegen Pflanzenfresser zu schützen. Natürlich m acht ja immer die Dosis das Gift, wie weiland der große Paracelsus schon verkündete.

Und wer nicht glaubt, dass alle Stoffe giftig sein können, ein kleines Experiment:
Esst doch morgen zum Frühstück was gesundes, z.B. Honig. Wie wär's mit einem Kilo für den Anfang und wartet die Vergiftungssymptome ab ...

Servus,
Thomas

[Traudl]

Da kann man nur staunen was Ihr für ein Botanikerwissen habt. Vielen Dank für die Info.
Wie die Früchte der Herstzeitlose im Frühjahr aussehen, hat uns ja Thomas bei der botanischen Wanderung im Juni schon gezeigt.

Grüsse Traudl

[Traudl]

jetzt blühen sie wieder auf vielen Wiesen und manchmal findet man auch Albinos unter ihnen

Traudl