Nachdem der Samstag abend aus bekannten Gründen ja sehr lang und extrem nervenaufreibend war

, hab ich mir für Sonntag eigentlich nichts größeres mehr vorgenommen, zumal es bei der nächtlichen Heimfahrt ja noch ziemlich stark geregnet hat.
Es war dann am Vormittag immer noch stark bewölkt, ab Mittag hat es sich aber leicht angedeutet, dass der Nachmittag unter Umständen noch schön werden könnte.
Zum Radeln war es mir ehrlich gesagt zu frisch und zu naß, also wollte ich eine schon lange geplante kleinere Tour machen: vom Sudelfeld aufs Wildeli- äh Wildalpjoch. Südseitig und aussichtsreich, außerdem war ich da schon lange nicht mehr droben.
Aufgrund der oben erwähnten Gründe und des Umwegs über Oberaudorf (Tatzelwurmstraße gesperrt) war ich dann „schon“ um drei Uhr am P Unteres Sudelfeld. Aber egal, die Tour ist nicht so lang und die Sonne kommt ja eh gleich raus (dachte ich zumindest).
Ich bin dann recht zügig rauf zum Bundeswehr-Materiallift und dann weiter über die steile Teerstraße ins Lacherkar raufmarschiert.
Im Kar angelangt hab´ ich mich dann kurzfristig entschlossen, auf die Soinwand zu gehen, da war ich ja auch schon ewig nicht mehr. Also, statt geradeaus, weiter nach links oben Richtung Lacherspitz. Vor allem im unteren Bereich war das eine ziemlich batzige Angelegenheit.
Oben, am grasigen Plateau, kam dann tatsächlich auch die Sonne kurz heraus - passt!
Ich bin dann kurz ins Soinkar abgestiegen und hab den Pfad links, der direkt unterhalb der Kesselwand vorbeiführt, genommen.
Nach kurzer Zeit war das Loch in der Kesselwand zum Greifen nah direkt über mir zu sehen. Na, wenn ich schon mal da bin, kann ich da ja mal raufschauen. Ich habe dann bald festgestellt, dass da ja sogar ein Pfad raufführt. Durchs Loch durch gings ganz leicht, und dann tat sich eine für mich neue Perspektive zum Wendelstein auf.
Zum Gipfelkreuz wars von dort auch nicht mehr so weit und so bin ich dann wieder auf die andere Seite querend oben rüber zum Gipfel gegangen/gekraxelt. Gipfelpause.
Runter bin ich dann über den vorher erwähnten Pfad wieder ins obere Soinkar und von dort weiter Richtung Soinwand.
Kurz darauf habe ich mich noch sehr nett mit einem Häuslbauer unterhalten. Was tut man doch nicht alles für eine ruhig gelegene, aussichtsreiche Immobilie, auch wenn die verkehrsmäßige Erschließung doch stark zu wünschen übrig läßt! Der muss jedes einzelne Teil von Lacherkar her raufschleppen - das nenne ich wirklich Idealismus.
Auf dem Weiterweg zum Soingipfel sanken die Wolken dann immer tiefer, vom angekündigten Sonnenschein war nur am Horizont etwas zu erahnen.
Den Gipfel hatte ich wieder für mich ganz allein und die Aussicht wäre wohl ohne die tiefen Wolken noch beachtlicher gewesen. Nach ausgiebiger Gipfelpause gings dann wieder zurück, unterhalb der Kesselwand vorbei zurück auf das Plateau.