Also ich bin mit dem auspflanzen sehr skeptisch!
Meistens sind die Gartenformen keineswegs die Wildformen, oft sogar konkurrenzkräftiger als die wild lebenden. Dadurch kann es zu unschönen Ausbreitungen kommen, die man dann hinterher oft mühsam bekämpfen muss.
Bekannte Beispiele, die genau so, d. h. über den Gartenbau, den Weg in unsere Botanik gefunden haben:
Riesen-Bärenklau, Drüsiges Springkraut, Späte Traubenkirsche, der Japanische Knöterich und die Robinie.
Alles Pflanzen, die ursprünglich wegen ihres Aussehens Gärten zieren sollten, dann aber unkontrolliert verwilderten.
Meiner Meinung nach lässt sich unsere alpine Flora viel einfacher und wirkungsvoller schützen, wenn wir
1. uns an der Vielfalt freuen, versuchen sie kennenzulernen und zu respektieren.
2. nichts mutwillig ausreißen und wenn doch dann niemals die erste Pflanze einer Art, die man sieht. Es könnte die letzte an dem Standort sein.
3. uns aktiv dafür einsetzen, dass Lebensräume erhalten bleiben. Das gilt für die Erschließung der Alpen, die Trockenlegung von Mooren oder die Überdüngung von Wiesen. UN es gilt eigentlich auch für unsere Gärten, die wir für einheimische Arten öffnen könnten, statt auf Zierpflanzen aller Herren Länder zurückzugreifen. Da wären die ausgesäten Edelweiß auch besser aufgehoben.
Servus,
Thomas