Spitzstein Überschreitung am 16.11.2015

Begonnen von Peter Dietz, 02.12.2015, 16:09

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Peter Dietz

Das schöne Herbstwetter am 16. November haben meine Frau und ich genutzt für einen weiteren Ausflug in die herrlichen Chiemgauer Alpen. Diesmal haben wir den Spitzstein besucht.

Für unseren Aufstieg nehmen wir immer die Nordseite des Berges. Daher kommt es zu einer Überschreitung, wenn wir nach Süden absteigen zur Schlußeinkehr ins Spitzsteinhaus.

Mir ist bewußt, daß der Nordanstieg nicht von jedem Bergwanderer gegangen werden sollte. Es wäre sicher falsch, eine allgemein gültige Empfehlung für den Nordanstieg aus dieser Dokumentation abzuleiten. In der roBerge Datenbank (Spitzstein und Klausenklamm) wird zu Recht auf das damit verbundene Risiko hingewiesen und auf den tödlichen Absturz, der sich im August 2004 hier ereignete. Für alle erfahrenen, trittsicheren und schwindelfreien BergsteigerInnen, die auch mit UIAA II kein Problem haben, ist der Nordanstieg bei trockenen Verhältnissen jedoch die deutlich attraktivere Variante.

Wir beginnen die Tour auf dem kleinen Wanderparkplatz von Innerwald. Der Steig bringt uns dann üblicherweise hoch zur idyllisch gelegenen Brandelbergalm, wo wir in herrlicher Umgebung und friedvoller Atmosphäre gern eine Trinkpause einlegen. Diesmal haben wir allerdings knapp östlich der Brandelbergalm einen Abstecher nach Norden gemacht, der uns über die weite Wiesenfläche südlich des Zinnenberges und über den Brandelberg wieder zurück in Richtung Nordwand des Spitzsteins gebracht hat. Wer etwas Zeit mitbringt, sollte diese Schleife durchaus versuchen - es ist einfach wunderschön dort oben.

Genauso wie der Brünnstein ist der Spitzstein zu Recht bekannt für die herrliche Aussicht von seinem Gipfel. Das Panorama konnten außer uns auch noch etliche weitere Bergfreunde an diesem schönen Herbsttag bewundern.

Für den Abstieg haben wir nicht den stark bevölkerten Normalweg nach Süden genommen. Wir sind stattdessen den kleinen Steig Richtung Südosten zum Spitzsteinhaus abgestiegen. Die neuen Pächter dort geben sich wirklich große Mühe auf alle Wünsche ihrer Gäste einzugehen. Ich hoffe, daß sie noch recht lang die Kraft und Motivation dafür aufbringen.

Für den Rückweg zum Wanderparkplatz queren wir vom Spitzsteinhaus nach Osten in Richtung Aueralm. Dort verzweigt sich der Weg. Wir nehmen üblicherweise die mittlere Variante, die uns nördlich vom Schwelberer Ried und über den Schwarzenbach zügig zurück nach Innerwald bringt.

Lieben Gruß
Peter

Mit den ersten fünf Aufnahmen gelangen wir vom Wanderparkplatz bis zur ersten Brücke über den Kohlstätter Bach. Die Morgensonne ist zwar da, sie hat uns aber noch nicht gefunden. Fortsetzung folgt.
Bild 1: Letzte Startvorbereitungen auf dem kleinen Wanderparkplatz bei Innerwald. Der Weg beginnt weiter vorn links vom zweiten Durchfahrtverbotsschild.
Bild 2: Der Weg führt uns nun nach rechts hinauf in den Wald.
Bild 3: Hier vereint sich der Weg mit der Forststraße, der wir aber nur kurz folgen.
Bild 4: Bei dem grünen Hinweisschild verlassen wir die Forststraße schon wieder nach links.
Bild 5: Die Brücke bringt uns nach rechts über den Kohlstätter Bach.

Peter Dietz

Der schöne Waldweg bringt uns immer höher hinauf. Bald findet uns auch die Sonne. Fortsetzung folgt.
Bilder 6 und 7: Weiter oben im Wald überqueren wir nun zuerst den (orographisch) linken und dann den rechten Zweig des Kohlstätter Baches.
Bild 8: Der Waldweg führt von hier in Kürze zur idyllisch gelegenen Brandelbergalm. Wir folgen diesmal dem Steig nach rechts.
Bild 9: Der Steig ist trotz des vielen Laubs gut zu sehen, und es ist eine Freude ihn zu gehen.

Peter Dietz

Wir kommen an einer Quelle des Kohlstätter Baches vorbei und rasten bei der Diensthütte (dem Hütterl) dort. Fortsetzung folgt.
Bild 10: Die Quelle des (orographisch) linken Zweiges vom Kohlstätter Bach.
Bilder 11 und 12: Kurze Rast beim schön gelegenen Hütterl neben der Quelle.
Bilder 13 und 14: Oberhalb der Quelle bringt uns der Steig durch immer lichter werdenden Wald hoch zu den Wiesenflächen südlich des Zinnenberges.

Peter Dietz

Von den Wiesenflächen südlich des Zinnenberges geht es über den Brandelberg in Richtung Nordwand des Spitzsteins. Fortsetzung folgt.
Bilder 15 und 16: Auf der weiten Wiesenfläche südlich des Zinnenberges angekommen halten wir uns beim Wegweiser links in Richtung Brandelberg (rechts in Bild 16 schaut der vielgipfelige Heuberg herüber).
Bild 17: Nach Überschreitung des Brandelberges sehen wir vor uns die Nordwand des Spitzsteins. Wir folgen den gut sichtbaren Trittspuren und überqueren den Zaun dort, wo der Fichtengürtel beginnt. Linkerhand führt der Steig von der Brandelbergalm herauf in den Sattel vor uns.
Bilder 18 und 19: Langsam nähern wir uns der Nordwand des Spitzsteins. Das Gelände wird nun etwas wilder.

Peter Dietz

Die nächsten fünf Aufnahmen bringen uns durch den unteren Teil des Nordanstiegs. Die Route ist durchgehend rot markiert. Fortsetzung folgt.
Bild 20: Der am Fuß der Spitzsteinwand nach Süden zur Aueralm querende Steig hält sich beim Wegweiser links. Wir gehen geradeaus weiter und folgen den deutlich sichtbaren Trittspuren am DAV-Warnschild vorbei.
Bild 21: Am Einstieg der Rinne, welcher wir durch die Nordwand folgen.
Bild 22: Rückblick nach unten und zum Brandelberg hinüber. Der Untergrund ist oft mit losem Geröll bedeckt. Trittsicherheit ist daher wichtig.
Bilder 23 und 24: Gehgelände wechselt sich hier noch ab mit schrofigem Terrain, hin und wieder gebrauchen wir auch unsere Hände.

Peter Dietz

Das Gelände wird anspruchsvoller. Knapp unterhalb des Ausstiegs am Gipfel wartet die Schlüsselstelle (UIAA II-). Fortsetzung folgt.
Bild 25: Kurze Querung nach links (UIAA I).
Bild 26: Noch ein Blick zurück. Der geröllige Charakter der Rinne bleibt uns erhalten.
Bild 27: Oben, direkt unterhalb der Latschen wartet die Schlüsselstelle.
Bild 28: Überwindung der Schlüsselstelle (UIAA II-).
Bild 29: Gleich danach sehen wir schon das Gipfelkreuz und die kleine Kapelle.

Peter Dietz

Wir genehmigen uns nun auf dem nicht ganz menschenleeren Gipfel eine ausgedehnte Rast. Dann folgt der Abstieg zum Spitzsteinhaus. Eine Fortsetzung gibt es noch.
Bild 30: Ein weiter Blick zurück vom Gipfel - wir sehen Brandelberg, Feichtenalm, Zinnenberg und links dahinter den Klausenberg. Rechts vom Zinnenberg ist ein Stück des Chiemsees zu sehen. Am rechten Bildrand erheben sich Überhängende Wand, Scheibenwand und darüber die Kampenwand.
Bild 31: Ein Blick auf die nähere Umgebung unseres Rastplatzes am Gipfel.
Bilder 32 und 33: Für den Abstieg wählen wir nicht den Normalweg sondern diesen Steig. Er bringt uns wieder vorbei am Ausstieg der Nordwandroute nebst DAV-Warnschild. Von weitem schauen Geigelstein und Breitenstein herüber in Bild 33 (wer genau hinschaut sieht auch noch Mühlhörndl, Mühlhornwand, Wandspitz und Roßalpenkopf).
Bild 34: Wir schauen von oben hinab auf die Tristmahlnschneid. In der unteren rechten Bildhälfte lugt das Dach der Tristmahlnalm zwischen den Latschen hervor. Oberhalb von der Tristmahlnschneid sehen wir das Mühlhörndl. Links unterhalb vom Mühlhörndl schauen wir hinab auf den Schachenberg und die Schachenalm. Vom Mühlhörndl geht es weiter über Mühlhornwand und Wandspitz bis hin zum Roßalpenkopf. Rechts von ihm baut sich der Geigelstein auf. Links vom Roßalpenkopf sehen wir die Aschentaler Wände. Rechts neben dem Geigelstein füllt der Breitenstein die Lücke.

Peter Dietz

Die letzten fünf Aufnahmen geben noch ein paar Eindrücke wider vom Abstieg zum Spitzsteinhaus. Eine weitere schöne Tour neigt sich langsam ihrem Ende entgegen. Vielen Dank für das Interesse an der Dokumentation dieser Tour.
Bild 35: Und wir schauen noch einmal hinab - diesmal auf die links unterhalb der Tristmahlnschneid idyllisch im Talkessel gelegene Brandelbergalm. Zu den Bergen jenseits des Prientales gibt es (bis auf die Hochplatte) bereits Hinweise.
Bild 36: Das Steiglein ist im oberen Teil noch recht gut zu verfolgen. Weiter unten braucht man auch seinen Orientierungssinn.
Bild 37: Man sollte nicht zu nah an den Rand gehen, es geht hier ziemlich steil und tief hinab. An den Wänden gibt es einige interessante Kletterprojekte (eher nichts für uns).
Bilder 38 und 39: Hier verlieren sich die Trittspuren zusehends, nur noch ein bis zwei Stoamandl sind zu sehen. Bei der Altkaseralm treffen wir dann auf den Normalweg und nutzen ihn für die letzten Meter zum Spitzsteinhaus.

eli

Servus Peter D.

und  #danke1# für die detaillierte Beschreibung des Nordaufstieges. Den Spitzstein kenne ich halt von Ski - und Schneeschuhtouren und von Beschreibungen meiner Bergkameraden. Die fanden den Aufstieg über ein großes, steiles Schneefeld dort gar nicht lustig.

Hawedere und #glühwein#

eli


frank-windhagen

Holla Peter,

eine sehr gute Darstellung einer wunderschönen Wanderung, parallel zum Priental.
Vor allem die beigefügten Bilder zeigen den Wegverlauf gut auf.
Ich selbst habe schon einige Male diese Tour (von Aschau und vom Samerberg) unternommen, zuletzt im Oktober.

Weiterhin viele schöne Unternehmungen.

Gruß
Frank

Peter Dietz

Servus eli und Servus Frank,

Herzlichen Dank für das Lob und die positive Rückmeldung. Es ist schön zu lesen und hilfreich für die Motivation, daß der Beitrag (von Euch) gut aufgenommen wurde.

Lieben Gruß
Peter