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Regalmwand am 02.10.2015

Begonnen von Peter Dietz, 03.10.2015, 22:14

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Peter Dietz

Mit Blick auf das Wetter war der Tag ein großes Geschenk. Wir haben es für eine herrliche Tour im Kaisergebirge genutzt. Besucht haben wir die Regalmwand im Ostkaiser.

Ich wähle diese Bezeichnung, weil der Gipfel nach der zwischen Baumgartenköpfl und Ackerlhütte gelegenen Regalm benannt wurde. Die Schreibweise wird auch von den Schildern z.B. am Gipfel und am Abzweig auf der Flachschneid reflektiert. Horst Höfler (1948 bis 2012) und Jan Piepenstock haben diese Ratio im neuen AV-Führer Kaisergebirge alpin vertreten (für Pit Schubert heißt es im extremen Teil dieses Führers allerdings weiterhin Regalpwand). Alles in allem meine ich, daß beide Schreibweisen ihre Berechtigung haben.

Wir sind von Süden gestartet, am Parkplatz der Wochenbrunner Alm. Interessenten, die demnächst eine Tour im Wilden Kaiser planen und von der Wochenbrunner Alm losgehen wollen, möchte ich darauf hinweisen, daß man (von Kufstein auf der B178 - Loferer Straße - kommend) aufgrund umfangreicher Straßenbauarbeiten derzeit in Ellmau nicht in den Wochenbrunnweg einbiegen kann. Wir sind eine kurze Strecke weiter in Richtung Going gefahren, dann zu einer Tankstelle auf der linken Seite gewechselt, haben dort gewendet und sind zurück nach Ellmau und rechts in den Wochenbrunnweg gefahren. Deutlich unangenehmer fand ich übrigens, daß wir auf der Rückfahrt wegen der vielen Kreisel und des hohen Verkehrsaufkommens dreimal in Kufstein länger im Stau gestanden sind.

Es gibt etliche Beschreibungen für die Tour im Internet (ein paar hier im Forum) und in der Literatur. Ich beschränke mich daher auf die während des Aufstiegs gemachten Photos als Dokumentation unserer Tour (kurz vor dem Gipfel meldete das Smartphone "battery low", bald danach verweigerte es die Mitarbeit beim Versuch weiterer Aufnahmen).

Wer diese herrliche und eher selten begangene Tour nachgehen möchte, sollte Trittsicherheit und den zweiten Klettergrad gemäß UIAA im Auf- und Abstieg beherrschen. Ansonsten wird die Tour keine Freude bereiten, sondern eher überfordern und gefährlich werden. Die Steige sind ausführlich rot-weiß-rot markiert, und es gibt unterwegs sehr viele Wegweiser. Deshalb sollte die Wegfindung kein Problem sein.

Die ersten fünf Aufnahmen zeigen uns Impressionen aus dem untersten Teil des Zustiegs. Dort, wo die Morgensonne noch nicht hinreicht, sieht alles eher grau und trist aus. Fortsetzung folgt.
Bild 1: Blick vom Parkplatz der Wochenbrunner Alm auf den von der Morgensonne angestrahlten Ostkaiser; mittig ist das Kleine Törl zu sehen, rechts davon Daumen, Törlwand und Regalmwand – die Aufnahme hätte auch in den Dolomiten gemacht werden können.
Bild 2: Morgenstimmung auf dem breiten Wanderweg unterhalb der Gaudeamushütte, die Sonne hat uns noch nicht gefunden.
Bild 3: Blick zurück zur Gaudeamushütte mit Wegweiser, der obere Weg ist unser.
Bild 4: Oben links das Ellmauer Tor; ungefähr dort, wo der einzelne Bergsteiger vor uns geht, dreht der Steig nach rechts hoch zum lichten Wald.
Bild 5: Nach den Gipfeln des Ostkaisers wird nun auch die Vordere Karlspitze von der Morgensonne erreicht.

Lieben Gruß
Peter


Peter Dietz

Die nächsten fünf Aufnahmen bringen uns zum Baumgartenköpfl (Brennender Palven). Much Wiesers Grab haben wir erst auf dem Rückweg besucht, deshalb fehlt hier ein Photo vom Bergsteiger-/Lehrergrab. Fortsetzung folgt.
Bild 6: Blick hinüber zu (von links) Tuxeck, Treffauer, Kaiserkopf mit Südgrat und unterhalb davon die Gruttenhütte, sowie Ellmauer Halt.
Bilder 7 und 8: Wir folgen dem Steig und seinen Markierungen am Wegweiser vorbei zum Wiesenhang hinauf, wo wir knapp unterhalb von uns die Baumgartenalm sehen mit schönem Tiefblick hinunter nach Ellmau.
Bild 9: Komfortable Aufstiegshilfe zum Wiesensattel knapp unterhalb des Gipfels vom Baumgartenköpfl.
Bild 10: Blick vom Wiesensattel knapp unterhalb des Gipfels vom Baumgartenköpfl hoch zum Ostkaiser – von hier sieht die Regalmwand (etwas rechts von der Bildmitte) ziemlich wild und unnahbar aus.

Peter Dietz

Mit weiteren fünf Aufnahmen gelangen wir zur Wildererkanzel. Fortsetzung folgt.
Bild 11: Wir halten uns am Wegweiser rechts auf dem Gildensteig Richtung Kleines Törl.
Bild 12: Auf dem Gildensteig mit Blick hoch zum Ostkaiser – Regalmwand, Regalmspitze, Westliche Hochgrubachspitze, Ackerlspitze und Maukspitze (teilweise am rechten Bildrand).
Bild 13: Schrofiger Gildensteig direkt unterhalb der Wildererkanzel.
Bild 14: Oft photographiert: die Wildererkanzel.
Bild 15: Blick von der Wildererkanzel auf Pölven, Tuxeck, Treffauer, Kaiserkopf und Gruttenhütte.


Peter Dietz

In vielen Serpentinen kommen wir den Gipfeln des Ostkaisers langsam näher. Fortsetzung folgt.
Bild 16: Kurz nach der Wildererkanzel leitet uns der nächste Wegweiser leicht nach links Richtung Regalmwand und Kleines Törl. Am oberen Bildrand sehen wir von links den Kreuztörlturm, das Kleine Törl, Daumen, Törlwand, Regalmwand, Regalmspitze und Westliche Hochgrubachspitze. Der unterste, von hier leicht dreieckig aussehende Felsen etwas rechts von der Bildmitte ist der Herrenstein, Anziehungspunkt für viele Skitourengeher im Winter.
Bild 17: Auf einer der vielen Serpentinen in Höhe des Herrensteins, die Regalmwand zeigt uns mehr und mehr von ihrer Felsstruktur.
Bild 18: Rückblick vom Gildensteig, der hier nach Osten gedreht hat, auf Tuxeck, Treffauer, Kaiserkopf und Gruttenhütte.
Bild 19: Der Gildensteig wird nun deutlich ruppiger – weiter unten sehen wir Baumgartenalm und Wochenbrunner Alm.
Bild 20: Hier dreht der Gildensteig nach Nordwesten und führt uns hoch zu einem weiteren Sattel.


Peter Dietz

Mit den nächsten fünf Aufnahmen schaffen wir es bis knapp unter die Flachschneid. Fortsetzung folgt.
Bild 21: Ein weiterer Blick auf die Regalmwand zeigt uns nun schon viele Details ihrer Felsstruktur.
Bilder 22 und 23: Nach dem Quergang gilt es links die unangenehm aussehende Schuttrinne zu überwinden. Der wirklich gut angelegte Gildensteig quert direkt unterhalb des größeren Felsens in der Bildmitte nach rechts und umgeht so diese Schuttrinne.
Bild 24: Rückblick vom oberen Ende der Schuttrinne.
Bild 25: Eine weitere Querung des Gildensteigs, der danach links diagonal hoch zur Flachschneid führt.


Peter Dietz

Nach einer kurzen Rast auf der Flachschneid beginnt der finale Aufstieg. Fortsetzung folgt.
Bild 26: Blick von der Flachschneid hinüber zum Kleinen Törl - links der Kreuztörlturm, rechts der Daumen.
Bild 27: Wir folgen dem Kammverlauf der Flachschneid bis zu der großen Felsrippe. An ihrem Fuß verlassen wir den Gildensteig; der weitere, ebenfalls durchgehend rot-weiß-rot markierte Anstieg führt hinter der Felsrippe nach rechts das steile Schrofengelände hoch.
Bild 28: Kurze Pause am Abzweig (mit Gedenktafel und Hinweisschildern) zum finalen Aufstieg. Revierhoheit haben hier drei Alpendohlen (zwei davon sind zu sehen). Sie zeichnen sich aus durch hohe Zutraulichkeit, akrobatische Flugvorführungen und aggressive Bettelei.
Bild 29: Der Steig führt am unteren Bildrand in einen Einschnitt und an dessen linker Seite wieder hoch. Danach folgen wir den Markierungen in Richtung Licht-/Schattengrenze und queren kurz davor nach rechts. Hier beginnt ein Rinnensystem, das wir durchsteigen.
Bild 30: Die erste Rinne – UIAA I.

Peter Dietz

Mit den nächsten Aufnahmen gelangen wir bis knapp unterhalb der letzten Rinne. Fortsetzung folgt.
Bild 31: Im oberen Teil der ersten Rinne.
Bild 32: Am Ausstieg der Rinne.
Bilder 33 und 34: Die Markierungen leiten uns an einem Turm vorbei hoch zu einem kleinen Absatz unterhalb des Gipfelaufbaus der Regalmwand.
Bild 35: Rückblick auf den kleinen Absatz, von dem aus wir zur letzten Rinne hochsteigen – weit unten Wochenbrunner Alm und noch weiter unten das Tal.

Peter Dietz

Wir steigen durch die letzte Rinne und danach über Blockgelände hoch zur Schlüsselstelle dieser Route. Eine Fortsetzung gibt es noch.
Bild 36: Der Aufstieg vom kleinen Absatz im Rückblick. Wir queren nun zur letzten Rinne.
Bild 37: Die letzte Rinne - UIAA I+ und eng.
Bild 38: Nach der letzten Rinne führen uns die Markierungen über Blockgelände hoch zur Scharte mit der Schlüsselstelle dieser Route - dem 3 m Wandl.
Bild 39: Im Aufstieg zur Scharte mit dem 3 m Wandl. Oberhalb des Abbruchs ist der Bergsteiger von Bild 4 zu erkennen. Er hat im kalten Wind und Schatten der Gipfelwand gewartet, bis wir bei ihm waren. Trotz warmer Jacke, Mütze und Handschuhen war er ziemlich durchgefroren.
Bild 40: Das 3 m Wandl – irgendwo im Graubereich zwischen UIAA II- und II.

Peter Dietz

Mit letzten Impressionen vom Gipfel verabschieden wir uns von der Regalmwand. Wir sind dankbar für eine herrliche Tour an einem wunderschönen Tag.
Bild 41: Unsere freundliche Kurzbekanntschaft beginnt den Abstieg über das 3 m Wandl.
Bild 42: Blick vom Gipfel der Regalmwand hinüber zur Regalmspitze.
Bild 43: Blick hinunter ins Griesener Kar mit Mitterkaiser, Fritz-Pflaum-Hütte und Kleinkaiser
Bild 44: Noch einmal der Blick hinüber zur Regalmspitze mit Regalmturm, Westlicher Hochgrubachspitze und Ackerlspitze (links von ihr) sowie Maukspitze (rechts von ihr).
Bild 45: Rast am Gipfel mit herrlichem Tiefblick hinunter ins Brixental (und hinüber in die Kitzbüheler Alpen und Tauern).


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