Scheffauer (2111m) am 14.08.2015

Begonnen von scheffauer, 17.08.2015, 12:58

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scheffauer

Basis: Rother Wanderführer "Wilder Kaiser" (2014) Touren 44 "Scheffauer,Widauersteig" und 41 "Scheffauer, Südanstieg". Wanderkarte: Alpenvereinskarte 8 "Kaisergebirge" 1:25 000.
Vorerst letzter heisser Tag im August und dann so eine Tour  #schwitz# , seit Jahren war ich nicht mehr auf dem Scheffauer. Anreise mit EC 81 von München nach Kufstein, 8.45 Uhr gehts zum Kaiserlift, den ich nach der dies jährigen Neueröffnung testen möchte, 9.10 Uhr steige ich in den etwas engen Einersessel und schon gehts für 10 Euro aufi, die Zwischenstation Duxeralm ist geblieben, hier muss man kurz umsteigen, wenn man wie ich ganz hinauf zum Brentenjoch möchte. Zwischenfazit zur "neuen" Seilbahn: alles runderneuert, Tickets werden elektronisch gelesen, sehr freundliches Personal - da komme ich bald mal wieder  :).
9.15 Uhr wandere ich vom Brentenjoch zur Kaindlhütte, warm ist es und bisschen diesig, 10 Uhr bin ich an der Kaindlhütte, kurz vorher zieht ein drahtiger junger Mann mit seinem Mountainbike an mir vorbei - den treffe ich dann noch 2 x später wieder. Hinter der Kaindlhütte auf ausgeschilderten Pfad Richtung Scheffauer. Ja nun überholt mich der junge Mann, geht doppelt so schnell wie ich, denk mir nix dabei Der Steig führt nun zum sogenannten "Großen Friedhof" meist durch Bergwald hinauf und dann steht man durchgeschwitzt auch schon vor der Kaiserwand, immer wieder beeindruckend. Am Steig-Einstieg kann man dann getrost die Teleskopstöcke wegpacken, es geht gleich zünftig nach oben.
Für Leser, die den Steig vielleicht noch nicht kennen, der Widauersteig ist nicht durchgehend gesichert, aber an allen relevanten Stellen wirklich ausgezeichnet, eine wirklich ausgesetzte Stelle gibt es, ein straffes Drahtseil hilft an dieser gut vorbei. Ein Klettersteigset ist meiner Meinung nicht notwendig, ein Helm gegen Steinschlag empfehlenswert.
Ich habe vielleicht ein drittel des Widauersteiges absolviert, da kommt mir der Radlfahrer von der Kaindlhütte schon wieder entgegen, ich frage ihn, ob er nicht der Radlfahrer von unten ist und ob er nicht etwa schon am Gipfel war, beides bejaht er , ich meine, dass er wirklich fit ist und er meint nur verlegen, er stammen von da :).
Gegen 13.15 Uhr bin auch ich am Gipfelkreuz, füttere mich selbst und ein paar Dohlen, eine rupft mir den Keks aus der Hand #lecker#. Über der Hohen Salve haben sich dunkle Wolken gesammelt und es regnet da drüben, die Fernsicht ist nicht wirklich gut, trotzdem ist der Scheffauer als Aussichtsberg ein Traum.
Der Aufstieg von der Seilbahnstation Brentenjoch bis zum Gipfel hat 3 1/2 Stunden gedauert, der Abstieg über die Südseite zurück nach Kufstein wird nun 5 Stunden dauern, ich packe meine Teleskopstöcke aus,
nach einer halben Stunde Pause geht es nun die Südseite hinunter. Hier sind die Teleskopstöcke bei gerölligen, steilen Pfad und speckigen Stein eine grosse Hilfe, weiter unten wurde ein dickes, straffes Drahtseil gespannt, was es vorher nicht gab - sehr hilfreich. Nach einer Weile trifft man auf einen Wegweiser "Einstieg Scheffauer" und folgt dem Wegweiser Steiner Hochalm. An der Alm wird musiziert, ich habe es aber nun eilig, weil es angefangen hat zu regnen. Nun folgt man dem Wegweiser "Kufstein" und ist auf dem "Wilden Kaiser-Steig" (WKS) unterwegs, mittlerweise scheint die Sonne wieder, es ist drückend warm und der Steig schlängelst sich in steten leichten Auf und Ab durchs Gelände. Ca. 3h nach Abstieg vom Scheffauer treffe ich auf die Walleralm, ich gebe zu, ich bin leicht geschafft und freue mich auf ein kühles Spezi. Ich bin einziger Gast, Spezi (0,33l) für 2,70 Euro und ein Stück dunklen Buchweizenkuchen mit Preiselbeeren (ausgezeichnet) , sowie ein zweites Spezi bauen mich wieder auf.
Der WKS führt nun den Rehersteig hinab zum Reher, am halben Weg haben die einen Fahrweg durch den Wald gemeiselt, absolut erschreckend!
Vom Reher gehts erst auf Fahrweg dann auf einen Steig hinunter zum Geißbach (Quellen), dann über eine Brücke steil wieder nach oben, ab der Siedlung Köllenberg wandert man nur noch auf Fahrwegen und folgt den Wegweisern nach Kufstein. Der Himmel grummelt mittlerweile besorgniserregend, es tröpfelt mal kurz, dann bleibt es aber bis Kufstein trocken. Kurz vor Kufstein tritt man aus dem Wald heraus, um zum Bahnhof zu gelangen , orientiert man sich an der Festung. 19.15 Uhr bin ich am Bahnhof , 19.21 Uhr fährt der EC 86 nach München.
Bemerkenswert, ich hatte 4 x 1,5 Liter Wasser mitgenommen, die habe ich an diesem heissen Tag auch getrunken.

scheffauer

Fotos vom Widauersteig:

scheffauer

Abstieg nach Süden und Rehersteig.
Am Rehersteig haben sie eine Trasse durch den Wald gepflügt, sagenhaft, am Aus/Einstieg des Rehersteiges noch das Schild mit dem Hinweis, Tiere und Umwelt zu schonen, grösser kann ein Widerspruch nicht sein. :(

Frank Steiner

Du bist ja ganz schoen aktiv diesen Sommer! Aber gib's zu, die Foto-Unterschrift hast Du nur eingebaut, um zu gucken, ob ich Deine Beitraege auch lese ;-) Wobei ich die Beschriftungen selten beachte... Tatsaechlich waeren wir 5 Tage vorher eher auf Deinem Zahmen-Kaiser-Foto zu entdecken gewesen, als wir es mit Florian endlich ins Kaisertal zum Wasserfallbaden geschafft haben. Der Wasserleitungsweg koennte ein kleines Stueck auf Deinem Foto von unten herauslugen, der war unser Rueckweg. Ist einfach eine wirklich schoene Gegend da! Dir weiterhin viel Spass, wir sind jetzt erstmal auf "Alpenpause" in Schweden unterwegs.

Brixentaler

Servus!

Wir waren am 5. August, einem der heißesten heurigen Augusttage überhaupt, auch am Scheffauer...

Zitat von: scheffauer am 17.08.2015, 12:58
#schwitz#

Dem kann ich nur vollends zustimmen... :-X

Zitat von: scheffauer am 17.08.2015, 12:58
...
Bemerkenswert, ich hatte 4 x 1,5 Liter Wasser mitgenommen, die habe ich an diesem heissen Tag auch getrunken.

Wir hatten 4L für den ganzen Tag, wobei wir einen Teil erst beim Jagabründl unterm Hocheck aufgefüllt haben - im nachhinein betrachtet war das jedoch etwas zu knapp bemessen, da eine Stunde vor dem Ende der Tour unser Wasser aufgebraucht war. Sonst würden 4L zwar gepasst haben, aber eben nicht an einem solchen Tag.

Allerdings haben wir die Nord-Süd Überschreitung gemacht, d.h. von Bärnstatt über Hintersteiner See - Walleralm - Hocheck - Kaindlhütte - Scheffauer - Kaiser-Hochalm - Bärnstatt. Insgesamt ca. 15,5 km und 1450 Hm inkl. Gegenanstiege. Der südseitige Abstieg in der prallen Nachmittagssonne ist mir als das heißeste und (nur deshalb) schwerste Bergerlebnis bisher in Erinnerung geblieben :-\ Aber trotzdem war's ein wunderschöner Tag!

Auf keinen Fall hätte ich jedoch so einen weiten Abstieg wie nach Kufstein noch geschafft. Meine Knie waren auch so bereits für die folgenden zwei Tage ruiniert. Respekt vor Deiner Leistung.