Auch wenn ich jetzt keine Beifallsstürme ernten werde: 2,5 Mio Euro für die Sanierung einer maroden Hütte auszugeben, die eine halbe Stunde vom Hochrieshaus und eine dreiviertel Stunde von der Frasi entfernt liegt, macht nicht automatisch Sinn. Da muss die Auslastung schon sehr gut passen, was ich aufgrund meiner wenigen Besuche (vielleicht fünf) nicht beurteilen kann, da war immer wenig los. Vielleicht wäre eine bewirtschaftete Alm dort die bessere Lösung, die nahe gelegene Hofalm läuft jedenfalls ziemlich gut. Das Rumeiern der Verantwortlichen der Sektion Oberland ist natürlich überhaupt nicht in Ordnung. Ob allerdings die Gemeinde Aschau der bessere Eigentümer und Verpächter wäre, müsste sich erst noch zeigen.
Wie kommt eigentlich diese enorme Summe zustande? Das es mit ein paar neuen Dachziegeln und etwas Farbe nicht getan ist, ist mir schon klar. Aber gleich 2,5 Mio Euro?

Bei nötigem Helicoptereinsatz und lawinensicherer Bauweise könnte ich es ja noch nachvollziehen...
Ich kann mir schon vorstellen, das gerade in diesem doch eher überlaufenen Gebiet die Auslastung passt. Nicht zuletzt, weil die Hütte ja nicht nur im Sommer auch ein Feierabendziel darstellt, ob zu Fuß oder mit dem Rad, im Winter mit Ski oder Schlitten. Man ist also nicht nur auf schöne Wochenenden angewiesen. Nicht zu vergessen, die Riesenhütte genießt durchaus eine gewisse Prominenz und ist auch vielen Leuten, die nicht so häufig in die Berge gehen, ein Begriff.
Ich denke, da müssten viele andere Hütten eher Probleme haben als die Riesenhütte.
Die Hütte stammt wohl noch aus der Zeit, als man mit der Bahn nach Frasdorf fuhr (oder von Rosenheim aus zu Fuß ging!) und dort mit den Ski weiter bis zur Hochries und hatte somit sicher auch eine wichtige Stützpunktfunktion. Diese Funktion ist heutzutage längst hinfällig, die überwiegende Mehrheit stellt Tagesgäste dar.
Nach meiner persönlichen Einschätzung wäre die Riesenhütte neben der Tagesbewirtung gut geeignet, um daraus ein Quartier für Familien mit Kindern zu machen, die hier ein paar schöne Tage auf der Berghütte verbringen können. Das Riesenplateau ist doch ideal dafür (das Absturzgelände südlich der Hütte müsste man natürlich schon absichern). In Frasdorf gibts doch sogar einen Hersteller von Spiegeräten aus Holz, da kann man doch was machen. Ansonsten Hochries und Riesenberg als Gipfelziel, mehrere Höhlen in der Nähe, die man besuchen kann, Sonnenauf- oder Untergang am Gipfel, usw. Also es besteht m. E. schon Potential, da was draus zu machen, ohne dass das gleich in einen Funpark ausartet.
Keine Ahnung, wer denn nun der bessere Hüttenbesitzer wäre, solange der Pächter sich entsprechend engagiert bzw. engagieren darf, ist und bleibt die Hütte das ganze Jahr über attraktiv.