Whatsapp als Lebensretter

[Reinhard]

Die Benutzung von Handy oder Smartphone auf einer Bergtour ist umstritten. Es gibt jedoch Gründe, die für die Mitnahme eines Smartphones sprechen. Ich will Euch von einen Fall schildern, der sich vor kurzem tatsächlich in unserer Region zugetragen hat.

Ein Bergwanderer war auf einer Bergwanderung vom Weg abgekommen. Er hatte beim Abstieg eine Abzweigung übersehen und war in der Annahme, immer noch auf dem richtigen Weg zu sein, in unwegsames Gelände gekommen. Hinzu kam der dichte Nebel, der an diesem Tag eine Sicht nur auf kurze Distanz möglich machte. Schließlich ging es weder vor noch zurück, und er befand sich zudem an einem sehr steilen Hang. Als letzte Möglichkeit informierte er die Bergwacht, konnte aber nicht definieren, wo er sich genau befand.

Und jetzt kommt die App ,,Whatsapp" in Spiel: Durch den Handyanruf bei der Bergwacht konnte diese seine Mobilnummer sehen. Die Bergwacht nahm anschießend über Whatsapp Kontakt mit dem Wanderer auf. In der App gibt es die Möglichkeit, mit wenigen Klicks die GPS-Daten der eigenen Position zu übermitteln (siehe unten). Normalerweise ist dies eine Spielerei, deren Sinn fraglich ist. In diesem Fall konnte die Bergwacht sofort die Position ermitteln und den Verirrten auffinden.

Aus diesem Grund befürworte ich ausdrücklich die Mitnahme von Smartphones und die Installation von ,,Whatsapp". Wer eine Abneigung gegen dieses Programm hat, hat die Möglichkeit, das Programm ohne weitere Features wie Freund etc. zu installieren und auch sonst nie zu nutzen.

Natürlich funktioniert dies nur bei einer Online-Verbindung (ist aber inzwischen überwiegend der Fall) und eingeschalteter Funktion zur Anzeige des eigenen Aufenthaltsortes.

Was spricht noch für ein Smartphone?
Inzwischen hat jedes Gerät einen eingebauten Kompass.
Man kann einen Track aufzeichnen und falls man sich verirrt hat, entlang des Tracks den ursprünglichen Weg wieder zurückgehen.
Und nicht zu vergessen: man kann sogar telefonieren  (wer nicht gestört werden will, stellt einfach auf Stumm)

Aus diesen Gründen befürworte ich ausdrücklich die Mitnahme eines Smartphones in die Berge.
Die Bergwacht wird mir sicher Recht geben.

[Brixentaler]

Einen ähnlichen Fall gab es im letzten Frühjahr:

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/nepal-bergsteiger-rettet-sich-nach-sturz-in-gletscherspalte-selbst-a-971120.html
http://www.dailymail.co.uk/news/article-2636206/US-man-survives-fall-mountain-crevasse-Nepal.html