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Grasleitenstein, -kopf, Seekarkreuz und Spitzkamp - 25.10.2014

Begonnen von StefanMuc, 25.10.2014, 20:08

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StefanMuc

Servus,

das prognostizierte Wetter trieb mich vor die Tür. In der Früh war es noch ganz schön schattig, also ging es dick eingepackt von Hohenburg Richtung Grasleitenstein. Schon bald beginnt der Schnee, im unteren Waldteil sehr sulzig. Da ist schon einiges runter gekommen.
Der Aufstieg ist komplett gespurt, so dass sich die Mühen in Grenzen halten.



Vom Gipfel hat man tolle Ausblicke ins Karwendel oder auch zum Wetterstein.





Nun geht es weiter am Grat, schön geht es dahin. Plötzlich hören die Spuren mitten auf dem Grat auf. Was soll's, also gleich selbst spuren.



Das ist extrem unangenehm, weil der Harschdeckel sehr eisig ist. Leider bin ich zu gewampert, so dass mich der Deckel nicht hält und ich durch den nicht gesetzten Schnee sinke. So wird der kurze Weiterweg mühsam, aber ich treffe bald darauf auf dem Grasleitenkopf ein.



Von gegenüber lacht schon das Seekarkreuz herüber, also los! Der Weiterweg knüpft an die letzten Anstiegsmeter an, der extrem unangenehme Harschdeckel pänetriert meine Schienbeine. Im Wald ist es sehr sulzig, welch' Wohltat. So steht ich an der Lenggrieser Hütte und nehme den Weiterweg in Angriff.

Hier hat ein Schneeschuhgeher eine Spur angelegt, aber leider ist auch diese Spur wenig tragfähig  ::) So mühe ich mich bei zunehmender Schneehöhe hinauf durch den Wald. So komme ich mit langer Zunge endlich an die Sonne.





Die letzten Meter zum Seekarkreuz gehen wieder - dank abgeblasener Stelle - recht zügig vonstatten.
Am Gipfel gibt es dann Ausblicke satt. Bemerkenswert, wie schnell der Winter Einzug hält, vor einer Woche noch am Guffert rumgeturmt ist nun alles weiss.







Ich lasse mich zu einer ausgiebigen Rast nieder, keinen Mensch habe ich bisher getroffen oder gesehen. Die Sonne wärmt gut, aber es weht auch ein eisiges Lüftchen.
Nun geht es weiter, die Kampenüberschreitung steht auf dem Plan. Also abwärts und wieder hinauf Richtung Brandkopf. Hier gibt es - zu meiner Freude - einen tragenden Harschdeckel.



Vom Brandkopf zum Einstieg Spitzkamp habe ich wieder ordentlich mit dem Harsch und der Schneehöhe zu kämpfen. Fassungslos stehe ich teilweise hüfthoch in dem weißen Schei**. Obwohl langsam Zweifel breit werden, nehme ich den Aufstieg zum Spitzkamp in Angriff.



Die Querung im Aufstieg ist komplett mit Nassschneerutschen garniert. Ich entscheide mich für den direkten Weg über die Flanke, hier finden sich die meisten Felsen/Latschen.





Hier gibt es ordentlich Schneewühlerei. In dem steilen Gelände und bei der Erwärmung bin ich sehr vorsichtig. Nach redlichen Mühen gelange ich nun endlich zum Gipfel des Spitzkamp.



Ich hoffe auf günstige Schneeverhältnisse, aber ich werde gleich enttäuscht. Die ersten Meter sind regelrechte Wühlerei. Der Schnee ist null gesetzt, der Harsch trägt nicht ansatzweise und ich stehe mit den Beinen fast komplett in der weißen Pracht.



Ich laufe noch ein paar Meter, aber meine Flüche werden lauter. Ein Blick ans Ende des Kamms sagt mir eins: Abwärts, nur weg hier.
Also steuere ich das Hirschbachtal an.



Im Sommer Leid, im Winter (meine) Freud'. Ich tänzele über die Latschen, die mir das tiefe Einsinken ersparen.



Leider gibt es ausreichend Stellen ohne Latschen, hier füge ich meinen demolierten Schienbeinen noch viel mehr Leid zu. Irgendwann versuche ich steile Stücke auf dem Hosenboden abzurutschen, um weitere Harschdeckelkämpfe zu vermeiden.
So gelange ich endlich auf den Forstweg. Leider keine Besserung, der Kampf geht weiter, wobei die Schneehöhe hier nicht ganz so hoch ist.
Bald stehe ich am Hirschbachsattel.



Hatte ich bisher noch niemanden getroffen, mühen sich hier ganze Scharen nach oben. Weiter unten treffe ich neben Leuten in Turnschuhen und Jeans auch auf Radfahrer, die ihr Rad durch den sulzigen, tiefen Schnee schieben.

Ich bin froh, als ich auf die geräumte Straße Richtung Hohenburg treffe und endlich aus meinen nassen Klamotten+Schuhen rauskomme.




Fazit: bei der derzeitigen Schneelage und Konsistenz + Temperaturen ist's in höheren Lagen ohne Hilfsmittel extrem anstrengend. Oben lagen bestimmt 80-100cm Schnee.

Stefan


MANAL

Die Schneesituation ist ja echt übel  :-[

Und bei der Menge dauert's bestimmt einige Wochen bis man wieder einigermaßen gut auf 2000er kommen kann. Vorausgesetzt es schneit nicht wieder. Der Sommer war schon unter aller Sau, jetzt ist auch noch der wunderschöne Herbst abrupt beendet worden  >:(