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Guffert Südwestflanke - 19.10.14

Begonnen von StefanMuc, 19.10.2014, 21:29

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StefanMuc

Servus,

heute ging es nach Steinberg am Rofan. Die frühmorgendliche Fahrt bei leeren Straßen brachte uns schnell zum Ausgangspunkt.
Bei 2°C waren die ersten Meter noch etwas zäh, aber dank des Tempos meines Tourenpartners war schon bald die Jacke überflüssig.
So stiegen wir den markierten Steig zügig hinauf. Schon bald tauchte die Morgensonne den Unnütz in schönes Licht.



Der Herbstwald zeigte sich in bunten Farben, wenn auch am morgen noch etwas düster.



An dem markanten Felsen mit taschenartigen Höhlen auf ca. 1700m verließen wir den markierten Steig, der hier rechts abdreht. An einem Steinmann geht es in eine breite Latschengasse, die uns in einen Geröllkessel leitet.



Hier ging es nun durch eine Felsrinne hinauf Richtung Südgrat. Der Fels ist hier schön fest, teils kann man schön auf Reibung steigen, teils muss man ein wenig die Hände bemühen. Alles ist hier schön fest, so dass das Steigen ein Genuss ist!





Wir gelangen so Richtung Südwand und queren vorher links halten hinauf zu einem Felsen am Südgrat.



Hier geht es nun auf einem Grasband, zum Teil etwas abdrängend, über der steilen Felswand entlang und man quert somit in den Südwestkessel unter dem Westgipfel. Die Ausblicke sind in alle Richtungen beeindruckend.





Im Buch "Münchner Bergtouren" von Thomas Otto wird von einem Anstieg T6 im II. SG geredet. Wir lassen uns überraschen. Beim Blick in den Kessel fällt uns ein markanter, schräg links verlaufener, begrünter Riss auf.





Diesem folgend geht es nun den Kessel querend hinauf. Das Steigen macht Spass und wir kommen zügig voran.
Das Gelände wir zunehmend steiler, aber es geht problemlos dahin.



Die Ausblicke Richtung Süden sind faszinierend.



Der Riss endet an einem plattigen Wandstück, vielleicht zwei Meter, die erklommen werden wollen. Der Fels ist aber bauchig und abweisend. Etwas weiter rechts sind ein paar Graspleisen, aber wenig Halt für die Hände. Steigt man auf dem Grasband dagegen nach links, lässt sich diese Stelle schnell und einfach umgehen und man gelangt so über den plattigen Bereich.



Der Blick Richtung Westen offenbart nun, dass es in leichter Steigerei bis hinauf zum Westgrat geht. Etwas verblüfft bin ich schon. Ich würde das ganze auf T5-/I bzw. maximal II- bewerten.



So steigen wir genüßlich weiter, eine wahre Freude!





So ist der Westgrat auch bald erreicht. Vor uns türmt sich der Gipfel des Guffert auf. In gerade Linie geht es in leichter Kletterei (II) hinauf.







So gelangen wir nach 2 1/2 Stunden auf den Gipfel des Guffert. Ein Rückblick lässt die Steilheit schon ein wenig ungangbar erscheinen, aber bei den Schwachstellen durchaus eine gangbare Alternative.



Der Gipfel ist eine hervorragende Aussichtswarte. Heute ist ein Traumtag und man kann sich kaum sattsehen. Wir klettern südseitig etwas hinab zu einem Grasplateau und nehmen rechts auf einer Bank Platz. Nun lassen wir uns die Brotzeit bei tollen Ausblicken schmecken.









Nach einiger Zeit geht es zurück. Dazu steigen wir am Normalweg zurück, bis sich Nordanstieg und Südanstieg vereinigen. Hier geht es nun rechts ab in den Geröllkessel und der Südostwand. In einer breiten Geröllschneise geht es abwärts, leider kann man nur selten abfahren, viel blockiges Gestein oder wenig Untergrund lassen kein schnelles Abfahren zu.





Aber es geht steil und somit zügig zurück. Über ein paar Steilstufen geht es abwärts, dann stehen wir wieder im Geröllkessel mit der Rinne, die uns zum Südgrat hinaufleitete.



Der restliche Abstieg hält sich an den Aufstiegsweg und nach ca. 2 Stunden stehen wir wieder am Auto.


Tolle, stille Runde für trittsichere, schwindelfreie Schrofenkletterer auf einen tollen Aussichtsberg.

Stefan


Wolfi

Dem Genitiv sein Tod ist der Dativ.... ;)

StefanMuc

Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten  ;)

Edit: Beitrag lektoriert

tobig

Super Beitrag schöne Tour! **neidisch**

Denkst du du hast ein Übersichtbild der Wand auf dem man die Route einmalen kann? Dess wär cool.

StefanMuc

Hi,

habe ein Foto von http://www.christianengl.de/ gefunden, ich hoffe das ist ok, ansonsten bitte löschen.
Die Schlüsselstelle habe ich mal eingezeichnet, diese lässt sich links umgehen. Der Abstieg ist blau eingezeichnet.


Stefan