07.09.15 Hölzelstaljoch offroad und Fleischbank

Begonnen von RaF, 10.09.2014, 22:17

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RaF

Letztes Wochenende im Karwendel verbracht und dabei natürlich fleissig die Berge unsicher gemacht. Und da folgende Runde wohl kein Standard ist...bring ich Sie zumindest mal in Stichpunkten hier unter. Fotos folgen evtl. noch die Tage:

Start: Garberl-Alm
Dauer: 5-6h incl. Pausen
mit Gegenanstiegen wohl um die 1150 hm

in dieser Variante ist der Aufstigg sehr offroad – wie man auf den Karten sieht ( bzw. nicht sieht ;) ) ist dort maximal eine alte Steigspur von der Garberl aus angedeutet. Unten an der Straße ist definitiv nix mehr findbar und so sind wir von der Alm erst etwas Richtung Eng und dann nach dem Bach am Ende der folgenden Wiese / Waldrand weglos auf den Waldrücken eingestiegen. Immer in Richtung Hölzelstaljoch.

Nach einer Weile quert dann von links kommend eine Steigspur. Diese verfolgen wir zunächst nach rechts (Osten), aber bald verliert sie sich wieder.
Daher weiter in der ungefähren Richtung einfach aufwärts dem Rücken folgend. Die beiden Bäche begrenzen unseren Aktionsradius bald links- und rechterhand.
Irgendwann taucht dann ein sogar noch einigermaßen leidlich mit roten Punkten markierter Steig durch hohes Gras auf, dem wir in konstantem Zick-Zack bergauf bis zur Waldegghütte folgen. Bereits bis hierher geht der doch recht direkte Anstieg bereits immer wieder auf die Puste.

Auch wenn sich die Hütte zum Brotzeiten anbietet ( wir habens gemacht ;) ) – sollte man lieber noch etwas weiter weglos den Rücken hochsteigen und den kleinen Lagerplatz oberhalb des Jägerstands hierfür nutzen, da recht eben und sehr schöne Sicht in die Falkengruppe und das Johannestal und vieles mehr.
Die Pause werdet Ihr dann auch bitter nötig gehabt haben, denn nun geht es recht dant einfach nur bergauf...für ca laaange 250hm. Das Hölzelstaljoch vor Augen als Ziel einfach einem der vielen verschwindenden Spuren folgen...wir sind tendenziell eher rechterhand hoch, weil wir dadurch ganz gut das Latschenfeld umgehen konnten. Letztendlich sollte man dann auf jeden Fall auf dem Sattel zwischen Hölzelstaljoch und Grasberg rauskommen. Schönes Kontrastprogramm der Blick nun in die andere Richtung mit seinen abgerundeten eher grasigen Bergen.
Nun heisst es sich zu entscheiden – dem inneren Schweinehund nach diesem anstregenden Anstieg widerstehen und auf kleiner Spur immer den breiten Wiesengrat lang hoch zum Gipfel des Hölzelstaljochs ( ca 150hm extra – die aber nach dem grad vollbrachten Anstieg fast von alleine gehen ;)  )  oder eingeschüchtert von dem doch eindrucksvoll scheinenden Anstieg zur Fleischbank weiter hinten ( letztendlich aber auch recht untragische gut 150hm ) das Joch nur auf gleicher Höhe bleibend querend.

Wir sind natürlich hoch und nach Gipfelrast auf der anderen Seite dann grob auf dem Gratrücken haltend fast weglos runter zum Sattel zur Fleischbank.
Dort vereinigen sich dann beide Varianten wieder und man erklimmt weiter am Grat entlang nun die Fleischbank.
Von dort schöne Aussicht in die doch sehr unterschiedlichen Bergwelten. Eindrucksvoll aus dieser Perspektive die sich etwas versteckende Montscheinspitze.
Wetter war für uns auch was besonderes...eisiger Regen am Sattel unten und oben am Gipfel hörten wir dann aufgrund des Blitzableiters oben aufm Kreuz konstant elektrisches Brummen. Da außenrum teilweise sehr übel ausschauende Wolken dann auch bald wieder los.
Abstieg folgten wir dem Pfad teilweise direkt an der Abbruchkante Richtung Sonnjoch. Bei besserem Wetter wär dieses Sonnjoch ( vorsicht – da gibt es wohl 2 im Karwendel! ) ein schnelles Hin- und mit als Gipfel und es gäb auch ne wohl bewirtschaftete Alm ;). Aber an dem Tag wollten wir dann lieber vorm großen Regen runter. Der Weg am Grat ist auf jeden Fall sehr malerisch.
Wir nehmen dann aber trotzdem die 2. Ableitung nach links in Richtung Hinterriss steigen nun sehr knieschonend über laaaaange Serpentinen mit wenigen Höhenmetern wieder ab Richtung Tal und Fuggerangeralm. Mind the cows!
Unten heisst's dann noch nervig die Fahrstraße entlang zurück zum Auto...an einem Sonntag nachmittag fühlt man sich da teilweise wie am Stachus :(. Und nach ganzen 8 Menschenkontakten die ganze Tour über hat das schon was deprimierendes.
Gibt an der Straße übrigens noch ein lustiges Bergwerksrelikt...ein längerer, nasser Tunnel rein in den Berg mit "beruhigend" abgestützer Decke am Schluß ;). Taschenlampe required.
Die Alm, wo das Auto steht scheint wohl recht gut zu sein...zumindest war da an der eigentlich unscheinbaren Hütte extrem was los.

Tour mit vielen Gegensätzen...aber hat definitiv Spass gemacht. Wegfindung muss man aber gut beherrschen für diese Aufstiegsvariante!

RaF

und weitere Bilder...