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Benimm-Regeln am Berg?

Begonnen von bergfexklaus, 27.07.2014, 13:13

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bergfexklaus

Wie geht man mit nervigen Zeitgenossen um, die meinen, auch in absolut einsamen Bergregionen hemmungslos und lautstark endlose Telefonate mit ihrem heiligen Smartphone führen zu können?

Ich war gestern kurz davor, einen dieser "Bergfreunde" in den Abgrund zu schubsen, habe mich aber gerade noch rechtzeitig an meine gute Erziehung erinnert und die Wut runtergeschluckt. Wer hat Tipps?

Wendei

Gipfeltelefon: Einmal hab ich den Störenfried gebeten, einen schönen Gruß an den Telefonpartner auszurichten und ein anderes Mal einfach gesagt - das stimmt ja gar nicht, was sie da sagen-. Es hat jedesmal geholfen, die Telefonate kurzfristig zu beenden.

mh

Mei, diese Gschaftlhuber....
Musste letztes Jahr mit zig anderen sogar mal in sehr unbequemer Position im Klettersteig ausharren, bis so ein "Gschaftlhuber" vor uns an unpassierbarer Stelle seinen gesamten Urlaubsbericht nach Hause durchgefunkt hatte. Er wurde am Gipfel mittels solidem Gruppen-Mobbing kuriert (zumindest zeitweilig).

Aus meiner Erfahrung als S-Bahn-Vielfahrer: Reinquatschen ist ein probates Mittel. Wenn einem das Gespräch ohnehin aufgezwungen wird, kann man auch gleich mitreden. Noch erfolgreicher ist es zu zweit: man sucht sich einen anderen Genervten (erkennt man meist am Augenrollen) und unterhält sich mit diesem über den Kopf des Laut-Telefonierers hinweg über denselben. Hat immer funktioniert.

Gruß,
Margit

PS. zu solchen Mitteln greife ich natürlich auch nur im Extremfall, sozusagen bei fortgeschrittener Logorrhoe. Sonst bin ich auch gut erzogen :-))

Christian M.

...meiner Meinung nach sollte man sich mal folgendes überlegen(evtl. auch als eine Art "Hausaufgabe" für den DAV):

Die Aufstellung von 10 goldenen Benimmregeln am Berg. Ähnlich wie die FIS-Regeln beim Pisteln. Und diese dann in Berg-Zeitschriften oder an Wanderparkplätzen veröffentlichen.

Darunter würde dann auch, unter dem Punkt "Allgemeine Rücksichtnahme", das (lautstarke) Telefonieren mit dem Handy fallen!
Hab es letzte Woche auch auf dem hohen Riffler erlebt. Über 10 Minuten hat der mit seiner Arbeit gequatscht! Sehr schade, weil sonst keiner am Gipfel war und wir die Ruhe so richtig geniessen hätten können! Aber auf prominenten Gipfel gehört das wohl zum guten Ton. Auf dem gr. Wiesbachhorn hatte damals jemand 15 Minuten mit seiner Mutter in Graz telefoniert.

VG
Christian

bergfexklaus

Danke Margit und Wendei für die kreativen Tipps!

Christian, dein Vorschlag

Zitat von: Christian M. am 27.07.2014, 17:16
Die Aufstellung von 10 goldenen Benimmregeln am Berg.

hat mich daran erinnert, dass es ja schon die Zehn Bergsteigergebote von Luis Trenker gibt: http://www.bergnews.com/service/trenkers-bergsteigergebote/trenkers-bergsteigergebote.php

Im 3. Gebot steht u.a.:
"Du sollst mit deinem Gerät, Ski, Pickel, Eisen nicht deines nächsten Augen und Kleider bedrohen und auch nicht mit überlautem Geschwätz und Gelächter seine Ohren vergewaltigen."

Schönen Gruß
Klaus

StefanMuc

Servus,

ich halte davon auch recht wenig. Aber in der Regel verzieh' ich mich dann einfach etwas abseits.
Von der anderen Perspektive: ich habe auch einmal auf einer Tour einen Anruf von der Arbeit erhalten, weil die Telefonie ausgefallen ist. Da kann man schlecht einfach abwimmeln. Zumindest habe ich mir dann einen abgelegenen Platz zum Telefonieren gesucht. Mit ein bisschen Rücksicht funktioniert das ja auch wunderbar.


Stefan