Ohne Jausen über d`Klausen am 24.04.2014

[eli]

Servus beinand!

Gestern bin ich aus dem Priental bei Innerwald zu einer etwas längeren Runde über den Brandelberg und die Klausen gestartet.
Diesmal war ich ganz allein    , habe brav meine 2 € am Wanderparkplatz bezahlt - 200m weiter nördlich war`s kostenlos, aber man hat`s ja - Vorsicht, ich kann Gedanken lesen!  - und habe dann total überrascht dieses Schild gelesen: Bild a

Bilder b1 und b2: Am Kohlstatterbach bin ich noch nicht zur Spitzsteinscharte  hochgelaufen. Im schattigen Hochwald, oft ganz nah am plätschernden Bach, geht man völlig entspannt, hört dem Vogelgezwitscher zu und denkt an nichts. Ist auch besser so! 
Übrigens, in unserem Archiv gibt es dazu eine, wie immer, sehr gute Beschreibung: "Brandelberg, Zinnenberg und Klausenberg" Irgendwann schaff`ich das auch mit dem Verlinken. 
Die Natur kramt alle Grüntöne heraus, die man sich nur denken kann, trotz immer noch  erheblichen Wassermangels. So mancher Bachlauf ist total ausgetrocknet, fast so wie meine Kehle.  Nur gut dass da ein Brandelbergbankerl zum Verschnaufen steht, dass unser Sachranger   in seiner Großmut spendiert hat.    ( Bilder c1 und c2 )

Hawedere

eli

[eli]

Servus beinand,

nach knapp eineinhalb Stunden lag dann die  schmucke Brandelbergalm, 1225 m,  vor mir. (Bild d )
Das Almgebiet hier oben liegt in einem wildromatischen Kar unterhalb der Tristmahlnschneid und der Spitzsteinwand.. Auf dem Bankerl  ( Bild d1 )habe ich dann die Stille und Einsamkeit  sowie den Blick auf das Geigelsteinmassiv genossen. Zugegeben, im Hinterkopf eierte die Wetterprognose herum, die vor Gewittern ab Mittag warnte. Nicht besonders lustig später bei der Überschreitung  der weiten Hochfläche , wo nur die Feichtenalm Schutz bietet. 
Bilder d2 / e /f1 Prachtvoll die blumenübersäten Almwiesen im Frühling: Krokusse, Enzian, Schusternagerl, Zwergbuchs, Schlüsselblumen, Soldanellen...    ( Die Namen habe ich echt alle gekannt, ohne Buch! Aber sonst beißt`s auch aus  )

Vor lauter Schauen und "Gucken"  bin ich irgendwelchen Trittspuren im Kar gefolgt. Später stellte sich dann heraus, dass die von den Rindviechern waren. Das Erste heuer hat die Almsaison somit auch schon eröffnet.  Dazu später mehr.

Bis dahin hawedere

eli

[eli]

Servus beinand

bei einem geruhsamen Sonntagmorgen. Gerade habe ich mir in aller Ruhe auf dem Bayernatlas meinen Verhauer angeschaut. Auf dem Luftbild erkennt man ja deutlich den richtigen, mehr östlich verlaufenden Steig; ich bin  fröhlich in der Karmitte rauf, da sind zwar auch Pfadspuren erkennbar, aber die führen in steiles Schuttgelände. Bei der obersten Gehölzgruppe bin ich dann instinktiv nach re. ausgewichen und siehe da: Da stand ich verhofft    auf dem richtigen Steigerl. ( Bild g )
Bilder h1 / h3 Am Sattel auf 1400 m winkt das Gipfelkreuz vom Spitzstein. Der direkte Ostaufstieg ist aber nach wie vor gesperrt.
Ganz vorsichtig spitzen hier oben auch die ersten Krokusse heraus, befreit von der Schneelast. Schön auch der Blick durch das Fensterl zum Inntal ( Bild h2 )

Bild h4 : So alleine auf mich gestellt, kann ich meiner Phantasie auch wieder mal freien Lauf lassen und die Natur intensiver beobachten. Ich bewege mich ja hier genau auf der bayerisch - österreichischen Grenze und was sehe ich da : Groß und massig und gebieterisch  der Kopf eines Habsburgers  -   und lauernd auf der Hut  unser Bayerischer Löwe  
Bin ich da ganz alleine?

Ja hawedere

eli

[sachranger]

Der direkte Ostaufstieg ist aber nach wie vor gesperrt.

stimmt. aber gespurt ist er schonmal 

[eli]

Servus beinand

bei der Sachranger - Fotopreisfrage: Bist du da zusammen  mit den "Extrembergsteigern!    rauf, oder hast du da die Innerwaldrunde über Brandelbergalm - Sattel - Spitzsteinhaus - Sachrang gedreht und dabei die Gruppe aufgenommen? 

Ich bin ganz brav den nördlichen Weg  Brandelberg / Klausen weitergetippelt, dabei zwei Burschen begegnet und mehrfach in die Latschen eingebrochen. Hat den Gamaschen aber nichts ausgemacht, die habe ich natürlich wieder mal im Rucksack spazieren getragen.  ( Bild i1 / i2 )

Bilder k1 und k2 Die Grenzsteine erzählen bayerische Geschichte. Anno 1679, da war der 30 - jährige Krieg endlich vorbei und die Bayern,  wie fast immer damals im Gerangel mit den Habsburgern,  legten Wert auf klaren Grenzverlauf. Am meisten imponiert mir aus dieser Zeit der Pfarrer von Westendorf bei Rosenheim. Der hat sich doch  tatsächlich getraut, die Hl. Kreuz - Kirche als barocken Rundbau errichten zu lassen. Originell, a roBergler hoid!

Bild l Die Krokusse hier oben bei der Feichtenalm stehen in Konkurrenz zu den Heubergwiesen, leider total vereinsamt. 

Hawedere

eli

[sachranger]

Servus beinand

bei der Sachranger - Fotopreisfrage: Bist du da zusammen  mit den "Extrembergsteigern!    rauf, oder hast du da die Innerwaldrunde über Brandelbergalm - Sattel - Spitzsteinhaus - Sachrang gedreht und dabei die Gruppe aufgenommen?  

servus eli,

fürs rätseln bist ja eher du zuständig  .

wir sind ab aschau über die ganzen einsamen gipfel und kämme - und dann noch als kleines schmankerl den ostanstieg zum spitzstein hoch. die rinne liegt schon noch richtig voll mit schnee. das untere drittel sieht man gut auf deinem bild "Brandelberg h3.jpg von gestern. der rest "hielt" auch.

von extrembergsteigern weit und breit nix zu sehen. wir sind da mit einem älteren dackel-herrn und einer spanischen hütehündin hoch  

lg
sachranger

[eli]

von extrembergsteigern weit und breit nix zu sehen. wir sind da mit einem älteren dackel-herrn und einer spanischen hütehündin hoch 

Servus sachranger,

na bei der gedackelten  Rentnerspritztour  bist du ja kaum auf deine Betriebstemperatur gekommen. 

Bei mir geht es, wie immer, noch wesentlich geruhsamer zu, aber was soll man bei dem Hundewetter  sonst auch anderes tun als ellenlange Elitours - Berichte lesen.

Nach insgesamt 3 1/2 Stunden dann Klausen voraus ( Bilder m1 / m2 ). Bis hierher war ich nur 3 Bergwanderern begegnet, hier habe ich dann von weitem gleich Stuckara zehn beim Haus  gesichtet.

Was für eine Lage auch! Es tut richtig weh: Keine Jausn auf da Klausen So eine Hüttn mit der Vergangenheit, aber ohne Zukunft? 
Da muss man einfach grantln:    Und darum bin ich auch nicht durch den Nassschnee zum Zinnenberg hochgebatscht, nicht anschließend über Schoßrinnalm und Weißenbachschlucht abgestiegen, habe meine Brotzeit im Rucksack gelassen, hab`die dunklen Wolken zu einem anziehenden mörderischen Gewitter hochstilisiert  und mich narrisch über ein Weiberleit aufgeregt, das ihren freilaufenden Hund, kommentarlos zusehend , an mir hochspringen ließ: Spitze Ohren, kläffend und aggressiv.! ( Bilder n / o1 ) Na hawedere! 

Da hilft nur eins: Einfach nicht ignorieren und Blümchen inspizieren. ( Bild 02 )

eli

[eli]

Servus beinand beim Finale,

bei einem langweiligen Forstwegabstieg runter nach Hainbach, trotz etlicher Abkürzer. Was tun? Na klar, die vielen "Mauerblümchen" am Wegesrand beachten, die man sonst gerne links liegen lässt.
Zum Beispiel das "Gefleckte, echte  Lungenkraut" ( Bilder p1 / p2 ) Erstmals sind mir hier die hellen Flecken auf den Blättern aufgefallen, daher ja auch der Name, wobei es da so viele herrliche Varianten gibt. Synonyme dafür ( bei Wikipedia aufgelistet ) :
"Hänsel und Gretel", Himmelsschlüssel, aber auch "Hosenschiffern" und "Schlotterhose"   Hildegard v. Bingen empfiehlt es als Lungwurz.  

Die Berg - Flockenblume ist nicht nur häufig hier, sie ist einfach auch schön. ( Bild q )

Bild r: Für den Abschluss habe ich mir die "Quirlblättrige Zahnwurz" aufgehoben, wohl auch deshalb, weil ich an diesem Tag eh auf dem Zahnfleisch daher gekommen bin.

Daher war das überraschende Finale unten an der Straße  umso schöner, lagen doch eigentlich noch rund 4 km Fußmarsch nach Innerwald zum Pkw vor mir.   Da hilft der schönste Bus - Fahrplan in der Hosentasche nix, wenn der selbige erst in 2 Stunden wieder vorbei kommt.    War einfach zu lange unterwegs.

Was tun?   Genau! Daumen hoch!    Keine 5 Minuten später saß ich im Auto eines jungen, freundlichen Sachrangers, der mich ohne viel Federlesens aufgelesen und am P. in Innerwald abgesetzt hat. War`s aus Mitleid ?   Aus eigener leidvoller Erinnerung?   Jedenfalls nochmal:  Ganz herzlichen Dank, Daniel!

Und euch für die fast 6 - stündige, geduldige Begleitung!  

Hawedere

eli