Venter Skirunde 2. Tag

[Patago]

Venter Runde 2014, Tag 2

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit lecker Hefekuchen machten wir uns um 8.00 Uhr von der Bella Vista auf zur Weißkugel.
Die ersten 150 Hm gings entlang der Piste Richtung "Im hintern Eis. Auf 3100m flacht das Gelände ab, hier verliessen wir das Skigebiet westwärts. Im leichten Auf und Ab Richtung Egg erreichen wir die Einfahrt in den mittelsteilen Nordhang hinab zum Hintereisferner. Den Gletscherarm fuhren wir in feinstem Pulver ab, um dann bei ca. 3000m nach Westen zum flachen Gletscherkörper hinaus zu queren. Hier heisst es wieder anfellen. Nach ca. 500m wechseln wir in die Aufstiegsspur vom Hochjoch Hospiz und seilen uns an. Am flachen Mittelkörper des Hintereisferners erreichen wir die erste Steilstufe (kleiner Gletscherbruch). In einer breiten Mulde überwinden wir sie links. In mäßiger Steigung wandern wir parallel zur Inneren Quellspitze auf das Hintereisjoch zu. Um die linken Felsen herum wird allmählich immer steiler am Osthang in weiten Kehren zum Joch hinaufgestiegen. Hier kann man ca. 10m hohe Schneewechten bewundern. Am Joch deponierten wir alles unnötige und machten eine ausgiebige Brotzeit. Zuletzt wird in einer ansteigenden Querung nach links hinaus der hier flache Matscherferner erreicht. Über dem Hintereisjoch geht es recht flach zur steilen Südflanke, dem Matscher Wandl hin. Dieser gut 35° steile und 100m hohe Firnhang wird mit einigen Spitzkehren problemlos überwunden. Darüber gehen wir auf dem breiten flachen Firndach nordwärts bis knapp vor den Gipfelfels an dem wir das Skidepot einrichten. Den Vorfels erklettern wir schnell in kurzen steilen Stufen (I-II, bei Vereisung heikel). Wenige Meter müssen wir recht ausgesetzt in die Gipfelscharte abklettern (I). Über die scharfe Firnschneide gehts nach wenigen ausgesetzten Metern zum Hauptgipfelfels. Über seinen aufsteilenden kurzen Südgrat erreichen wir im Firn das kunstvolle Gipfelkreuz des 3. höchsten österreichischen Gipfels.
Am Gipfel trafen wir noch eine 12 köpfige Tourengruppe aus Salzburg, die bei unserer Ankunft bereits mit dem Abstieg begann und so hatten wir auch diesen Gipfel für uns allein. Kaum zu glauben das bei diesen Traumbedingungen fast keine Leute unterwegs waren. Die eindrucksvolle Höhe der Weißkugel 3738m kommt im Vergleich zur Wildspitze (Süd und Nordgipfel) noch imposanter zur Geltung, da hier weit und breit kein Gipfel annähernd diese Höhe erreicht.
In gutem Firn gings den steilen Hang hinab zum Materialdepot und im Anschluss in einer nicht enden wollenden Gleitfahrt hinab zum Hochjochhospiz.
2. Ettape: 19,6 km, 1410 Hm Aufstieg, 1850 Hm Abfahrt, Zeit 8 Std. 20 Min.

3. Tag kommt morgen