"Some Like it Hot" durch Rappinschlucht und Glasbachgraben am 18.06.2013

Begonnen von eli, 19.06.2013, 08:46

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eli

Servus beinand!

"Manche mögens heiß" - aber wohin am heißesten Tag des Jahres? 35 Grad waren angesagt -  und damit natürlich eine total schattige Tour mit viel Wasser und einem kleinen Gipfel -- und natürlich einem Frauenschuh. Wenigstens einen!  :D
Die Antwort stand im M. Wiesmeiers Buch: " Blumenwanderungen...  Rappinschlucht! So bin ich denn schon in aller Herrgottsfrühe zu den Außerirdischen in die Jachenau gefahren, 2 1/4 Std. lang, jedoch im klimatisierten Gefährt. #angel#
Start war dann kurz nach 8 Uhr am großen P. beim Schützenhaus ( 2 € ) auf rund 800m Ausgangshöhe. Auf dem Wegweiser stand auch das angedachte Bergziel " Rabenkopf , 1555m, drauf. ( Bild a1 ) 3 Stunden, na bravo!
Doch zunächst führt der schattige Weg ( Bild a2 ) immer an der Großen Laine entlang - Lahne sagen die Eingeborenen - auch mal über prachtvolle Wiesen ( Bild a3 ) -  die glasklar und munter unter einem `gen Tal zieht. ( Bild a4 und a5 ) Forelle müsste man sein!  :D

Hawedere bis zum Einstieg in die Schlucht, wo ich doch tatsächlich... Aber das verrät dann die FS

eli

eli

Servus beinand,

alleine an der Laine, tat auch mal gut, seinen Gedanken nachhängen zu können; mein Bleschl tat selbiges noch nicht.  ;D  Die knappe erste Stunde bis zur Abzweigung in die Rappinschlucht verläuft größtenteils durch Mischwald. ( Bild b1 )
Der Hinweis " Schwindelfreiheit erforderlich" ist für Touris, die selten in die Berge kommen, sicher berechtigt; für geübte Wanderer aber wohl eher kein Problem bei trockenen Verhältnissen. Trittsicher und aufmerksam sollte man aber schon sein.
Am Schluchtanfang begrüßten mich gleich die "Schwarzviolette Akelei" ( Bild c11 ) und eine Unzahl an Waldvögelein ( c2 ) Und wo ist der Frauenschuh?
Na , da ist er ja endlich!   #angel# Zwar stand er ein paar Meter tiefer am Steilhang , ca 75m über dem Schluchtboden  :o , aber wenigstens mal einer. ( Die anderen stehen im Fotoarchiv schon Spalier, wesentlich näher und attraktiver. )
Der Weg zieht übrigens so richtig hitzegerecht nach oben, kaum dass man die Steigung bemerkt ( Bild b5 )

Hawedere bis zur Gumpn,

eli

eli

Servus beinand!

Es ist so richtig erholsam, durch die wilde Rappinschlucht unter dem Wespenkopf  zu schlendern ( Bild c3 ), die verschiedenen Orchideen zu bewundern ( Bild b33 ) und in der Tiefe den funkelnden Wassern zuzuschauen ( Bild c8 )
Und über die Lösung der aktuellen Problemfrage im Forum: " Schwierigkeitsgrade - Einteilung" nachzudenken. ::)
Hier ein gutes Beispiel dafür: Die Rappinschlucht ist gut 1km lang, es sind nur etwa 100 Höhenmeter zu bewältigen und nach einer halben Stunde verlässt man die Schlucht wieder ( Bild c7 )
Ergo: Eine leichte Tour   :)  ::)  
Nirgends tauchen dabei aber die technischen Schwierigkeiten der Tour - Trittsicherheit und eine gewisse Schwindelfreiheit - auf!  :o Hier wird m.E. ganz deutlich, dass man eine Festlegung rein nach gestaffelten Höhenmetern keinesfalls treffen kann!

Nach Verlassen des Grabens scheiden sich dann die Geister. Die einen zieht es gleich auf meist schattigem Waldrücken gute 300 Hm rauf zur Staffelalm. Die anderen lassen es eher gemütlich angehen und entscheiden sich für den längeren Weg über  Rappinalm ( Bild d2 ), Rappinlaine und Kochleralm.
Dreimal dürft ihr raten, welchen Weg ich genommen habe.  :D

Hawedere

eli

eli

Servus beinand

bei unserer - richtig!  :D - gemütlichen Bachwanderung, immer längs der Rappinlaine. Den einzigen Tipp auf den richtigen Weg zur Kochleralm entdecke ich zufällig hoch droben am Baum. ( Bild e1 ). Aber der mäandernde Bachverlauf ist Hinweis genug. Ich glaube, dass ich mindestens sechsmal  die Uferseite gewechselt habe. Entweder hat man gutes Schuhwerk oder man watet barfuss. Auch keine schlechte Idee bei Temperaturen mittlerweile über 25 Grad.  :'(
Belohnt wird man dann am Talschluss mit diesem verwunschenen "Badwanderl", in dem sich am Abend bestimmt Elfen und Nixen und Wassermänner  ;) gute Nacht sagen. ( Bild e2 )
Auch ein veritabler Wasserfall pritschelt in der Nähe ( Bild e3 ).
Es gibt so viele Enzianarten, gibt es eigentlich auch einen Bachenzian?  ::) ( Bild e6 )
Wenn man dann immer weiter und weiter verträumt dem Bacherl folgt, gelangt man  bei dieser Stelle ( Bild e7 ) in versumpftes Wiesengelände und zu der Einsicht, dass der Weg vielleicht doch nicht mehr so ganz richtig ist.  ::) >:(

Hawedere bis bald,

eli

eli

Servus beinand,

die blauen Punkte ( Bild e4 )waren schuld, die urplötzlich vereinzelt auftauchten. Denen bin ich brav gefolgt, alldieweil meine Bergschuhe längst wussten, wohin dieses Wegerl nahe am Bach führte: Zur Kotalm:o. Auf einem Umweg über eine Forststraße wäre trotzdem noch das Tagesziel erreichbar gewesen, aber wenn das Wasser im Kopf zu sieden beginnt, wird es Zeit für die einzig richtige Schlussfolgerung: Staffelalm und Rabenkopf gecancelt!  8) Zurück über die schattige Rappinschlucht!  :)

Bild e 8 zeigt die Stelle beim zweiten Wasserfall, wo ich der falschen blauen Spur folgte. Hier muss man hart links am Abgrund direkt zum Waldhang hochsteigen. Der nette Bursch von der Rappinalm meinte auf meine diesbezügliche Frage später: " Do, wo d`Bam san nauf! " ::) Na dann!
In der Schlucht wartete dann die Belohnung: Bild e5    #angel#
Natürlich gab es hier auch Dutzende von weißen Waldhyazinthen ( Bild f2 )

Ich stieg also brav ab - und dann?  ::) Statt gemütlich in der nahen Lainlalm einzukehren, ritten mich ein paar Teufel  >:D  >:D und ich marschierte schnurstracks zu den Gumpen und Fällen des Glasbaches ( Bild g2 ) und dann noch knappe 200 Höhenmeter die  Serpentinen des Steilhanges wieder hoch. Über 30 Grad, südseitig, felsig!  :'( Wie hieß es hier vor kurzem? Der Übergang zum Wahnsinn ist fließend, besser triefend!  ;D

Na hawedere,

eli

roskin

die Glasbachgumpen schaut ja auch fantastisch aus. Kommt man da gut hin? Warst drin?

eli

Servus roskin,

du hast Recht, sehr verlockend die Gumpn, zumal bei diesen Temperaturen. Aber die meisten ( Bild h1 )sind nur sehr schwer zu erreichen - und saukalt wahrscheinlich auch!  :D

Warum ich mich da von einem winzigen Schattenplatzerl zum nächsten überhaupt rauf gefrettet habe?  ::) 
Vielleicht darum:
Bilder j /j2 : Im Talboden die Lainlalm zu suchen mit ihrer fröhlichen, blutjungen Wirtin  :D ; vielleicht den Rabenkopf wenigstens einmal an diesem Tag zu sehen  ::) ( ohne Kopfbedeckung ts, ts, ts )  ;D
Wohl eher darum:
Bild i2 Frauen - Schuhgeschäft ! ( Hat mir der Albert von der Bergwachthüttn verraten, danke!!)

Das Brotzeitplatzerl oben war genial, schattig für elis Kühler und erfrischend für die Haxn! ( Bild k1 )

Hawedere

eli

eli

Servus zum Abstieg,

der neben dieser einzigartigen Idylle des Glasbaches vobeiführt. ( Bild l1 ) Hier wird man gedanklich zum esoterischen Klippenspringer: Sich fallen lassen und eintauchen in geheimnisvolle Wasserwelten.  #angel#
Beim letzten Wasserfall unten am Talgrund ( Bild m1 ) erreicht mal leicht die kühlenden Wasserstellen. Ich hab`mich aber dann doch lieber innerlich bei der nahen Lainlalm abgefrischt  8) und darüber nachgedacht, wie gerne ich in dieses für mich doch narrisch abgelegene Jachenautal fahre. Klar, dass ich im Herbst wieder da bin, wenn die Laubfärbung eingesetzt hat. Dann gehe ich entweder südseitig an Bene von Petern aus und steige über den Glasbachgraben ab oder drehe doch mal die Runde über Staffelalm und Rabenkopf.
Beim knappen einstündigen Weg zurück zum P. Jachenau grüßten mich dann noch die tiefblau - violetten Blüten der Berg - Flockenblumen ( Bild d1 )und viele, viele Orchideen, auch das gefleckte Knabenkraut ( Bild n ) und das männliche Pendant ( Bild o ).

Wirklich ein heißer Tipp  :D. Ganz kalt allerdings läuft es mir den Buckel runter, wenn ich an die Jochberg - Speichersee - Pläne denke.  >:(
Nach schlappen 12 1/4 Stunden war ich dann wieder dahoam. War es aber wert!!

Hawedere

eli

roskin

Zitat von: eli am 21.06.2013, 22:29
Servus roskin,

du hast Recht, sehr verlockend die Gumpn, zumal bei diesen Temperaturen. Aber die meisten ( Bild h1 )sind nur sehr schwer zu erreichen - und saukalt wahrscheinlich auch!  :D

Einspruch!  :D Die im Bild h1 gezeigten Gumpen kann man über ein kleines Steigerl recht gut erreichen, nur a bissl ausgesetzt is, aber ned dramatisch. Saukalt hans a nimma. (15 Grad geschätzt, Tendenz steigend) In den anderen Seitengräben bei der Lainlalm sind im Sommer die gumpen vgl.weise warm.

hier noch eine Nahaufnahme von deinem Bild:

eli


                       :D                        E I N S P R U C H   A N G E N O M M E N !                      :D

                                                   
eli