Latschenkiefer

[steff]

Das Sommerloch gehört gefüllt 

Eine Frage, die mir schon lange unter den Nägeln brennt. Warum ist es unter Latschen immer so stickig heiß. Vielleicht ein schlechter Vergleich, aber im Wald ist es im Sommer angenehm kühl.   

An scheenan Omnd
Steff

[thomas_kufstein]

Das hat ALLLLLLLEEEEESSSSS eine naturwissenschaftliche Erklärung  . Ich versuch's mal so:

Im Wald ist es kühl, stimmt nicht so pauschal. In einem Laubwald ist es kühl, weil 1. die Blätter viel Schatten spenden, aber 2. (wichtiger) die Bäume über die Blätter Wasser verdunsten. Das ist ein Prozess der Energie verbraucht, die der Umgebung entzogen wird --> es wird kühler. Je wärmer und heller es ist, desto mehr Wasser verdunsten sie und es wird umso kühler (negative Rückkopplung). Das ist das gleiche Prinzip wie beim Kühlschrank, wo die Auer Bräu-Flaschen stehen, die als Fatamorgana beim Durchqueren von Latschenfeldern desöfteren vor dem geistigen Auge auftauchen.

Bei Nadelwäldern ist es anders, denn Nadelbäume sind an Trockenheit angepasst, d. h. sie verdunsten weniger Wasser und dadurch wird es nicht so kühl. Abgesehen davon spenden die Nadeln auch viel weniger Schatten als Blätter. Ergo fehlt hier das Argument mit der Verdunstungskälte und dem Schatten.
Bei den Latschen ist es so, dass sie praktisch überhaupt keinen Schatten spenden (zu niedrig), kaum Wasser verdunsten (Nadeln!) und zudem (am wichtigsten) den Wind abhalten. In einem Latschenfeld ist es nicht nur heiß sondern auch praktisch windstill. Da sich die Pflanzen aber durch die Fotosynthese aufheizen (Absorption von Lichtenergie --> 20% wird genutzt, 80% in Wärme umgewandelt), erwärmen die Latschen an sonnigen Tagen die umgebende Luft quasi als kleine (Solar)-Heizkörper. Wenn die warme Luft aber durch Wind nicht abtransportiert wird, wird sie immer wärmer (Teufelskreis) und uns hängt die Zunge beim Durchqueren eines Latschenfeldes bis zum Boden bsi wieder das oben beschriebene Auer-Bräu Phänomen auftritt.

So ich hoffe das ist einigermaßen logisch ...

Servus,
Thomas

Servus,
Thomas