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Becherhaus am 26./27.07.2011

Begonnen von Pacchi, 29.07.2011, 09:37

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Pacchi

Grias Eich.

Nach langem Warten auf einigermaßen gutes Wetter haben wir diese Woche endlich unsere Traumhütte besuchen können: das Becherhaus in den Stubaier Alpen.
Anfahrt über den Brenner nach Sterzing und hinein ins Ridnauntal bis zum Talende nach Maiern, hier Parkplatz am Bergwerksmuseum (1.415 m).
Auf schönem Steig gehts erst durch den Wald, dann auf Wiesenhängen dem Fernerbach entlang hinauf zum Aglsboden (1.702 m). Hier öffnet sich das Tal nochmal und man hat einen schönen Überblick, auf den weiteren Weg. Viele kleine Bäche kommen von den Hängen herunten, darunter auch einige schöne Wasserfälle.
Weiter gehts steiler in Serpentinen hinauf, dann erst wieder etwas flacher zur Grohmannhütte (2.254 m) und ab hier wieder steil hinauf zur Teplitzerhütte (2.586 m). Hier kurze Einkehr bevor es weiter geht.....

Bild a: Aglsboden (weiterer Wegverlauf am rechten Berghang gut zu erkennen)
Bild b: links unten die Grohmannhütte, rechts darüber die Teplitzerhütte
Bild c: Teplitzerhütte

Pacchi

.... weiter gehts erst im leichten Auf und Ab auf sehr schönem Felssteig, und schon bald ist zum erstem Mal das Becherhaus zu sehen. Der Weg ist super hergerichtet, immer wieder sehr schöne Felsentreppen, die Markierungen und auch Steinmännchen sind in sehr guten Zustand und sehr ausreichend und vorallem bei diesen Steinplatten sehr hilfreich.
Immer öfter sind jetzt nicht nur Bäche zu queren, sondern auch kleinere Schneefelder. Die Querung einer Gletscherzunge ist etwas problematisch, aber nur deshalb, weil der Schnee bzw. das Eis schon sehr aufgeweicht ist und das Wasser darunter z.T. sehr hörbar hinunterrauscht.
Der letzte Aufstieg am Grat entlang ist sehr steil, aber auch hier sehr gut hergerichtet und mit vielen Drahtseilen versehen. In vielen Serpentinen kommen wir dann schnell hoch zum Becherhaus .....

Bild d: Blick zum Becherhaus
Bild e: steiniger Weg mit Drahtseilen
Bidl f: Becherhaus

Pacchi

.... nach 1.955 Hm (inkl. allen Zwischenab- und -aufstiegen) und 6.56 Std. (inkl. Mittagspause) kommen wir zum "Wolkenschloß Südtirols" auf 3.195 m.
Die Mühen haben sich gelohnt, auch wenn jetzt das Wetter nicht mehr so mitspielt und uns die Aussicht etwas vernebelt wird.
Im Haus integriert ist die höchste Kapelle Europas, die Maria-Schnee-Kapelle. Das Becherhaus wurde 1894 von der Sektion Hannover erbaut und trug anfangs einen hohen Namen: Kaiserin-Elisabeth-Schutzhaus. Einige alte Schilder am und im Haus zeugen von der langen Tradition des Hauses. Die Wirtsleute Andrea und Erich sind total nett, das Essen reichlich und gut, die Räumlichkeiten in sehr guten Zustand und die Sanitäreinrichtungen (in dieser Höhe verständlich nur kaltes Wasser) neu hergerichtet.
Und später lichtete sich noch der Nebel und wir konnten noch einen schönen Sonnenuntergang geniesen ....

Bild g: Maria-Schnee-Kapelle
Bild h: wir müssen die nassen "Mäntel" ausziehen
Bild i: der Nebel lichtet sich

Pacchi

.... Am nächsten Morgen erst Mal Sonnenschein und wir können die Gletscherwelt der Stubaier Alpen bewundern.
Leider soll das Wetter aber nicht halten, so verzichten wir auch auf die Besteigung des Wilden Freigers und steigen auf selben Weg wieder hinab ins Tal.
Kurz nach der Mittagspause in der kleinen Grohmannhütte fängt es dann auch schon an zu regnen. Am Algsboden gehen wir dann durch die erst kürzlich wieder neu hergerichtete Burkhartsklamm hinunter nach Maiern.

Bild j: die Müllerhütte unterhalb des Wilden Pfaff und dahinter das Zuckerhütl
Bild k: Blick vom Becherhaus hinunter ins Ridnauntal
Bild l: in der Burkhartsklamm

Pacchi

... und wer einmal Lust hat, ohne großen technischen Aufwand in größere Höhen und in die Gletschwelt zu kommen, dem kann ich das Becherhaus nur empfehlen: sehr schönen Weg, herrliche Ausblicke bis in die Dolomiten und sehr freundliche Wirtsleute.

Zum Schluß noch ein paar Impressionen:

Bild m: Gletscherwelt
Bild n: Gletscherzunge des Übeltalferner
Bild o: gut erkennbar Weg mit den Felsenstufen

schneerose

Schöner Bericht  :)

Neugierige Frage zu Bild h: ,,Bergstöde"? Ist das eine alte Bezeichnung für Bergschuhe?

ehemaliges Mitglied

Das ist die alte Schreibweise für "Bergstöcke" ;)
(siehe auch hier).

Übrigens auch von mir ein besonderes #dankeschön# für diesen Superbericht über eine Tour, die ich schon lange einmal machen wollte.

schneerose

@ Bergfritz: Ah so, danke. (Als Nicht-Stöcke-Benutzerin hab ich daran gar nicht gedacht.)

Pacchi

@ Schneerose: da hat der Bergfritz Recht, da sind die "Stöcke" gemeint.

@ an alle: freut mich wenn Euch der Bericht gefällt und die Tour Anregung findet.

Schönes Wochenende

Pacchi