Die letzten Gewinner

425: ?
424: Nachteule
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422: Zeitlassen
421: Chtransalp10
420: Nachteule
419: Arzterin
Blumenrätsel: Eli
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417: GeroldH / Elli Pirelli
416: Maiwanderer / Chtransalp10
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Montagsrätsel Nr. 276

Begonnen von Brixentaler, 02.05.2011, 15:29

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Brixentaler

Einen Guten Tag allerseits,

Es ist mal wieder soweit: ich darf euch abermals ein Montagsrätsel präsentieren! Wie bei meinem vorigen MR (Nr. 269), habe ich - überraschenderweise ;) - wieder das Thema Geologie gewählt.

Bei meinem vorigen MR hatte ich jedoch anscheinend eure geologischen Fachkenntnisse und/oder Google-Fähigkeiten etwas unterschätzt. Deshalb ist im Rückblick das ganze am besten bloß als "Grundlegung" für das heutige MR zu betrachten ::). Das bedeutet also, dass die im MR 269 verabreichten Infos als bekannt angenommen werden. Obendrauf hat sich die allgemeine Schwierigkeit der euch nun bevorstehenden Fragen ein wenig gesteigert und auch gibt es keine Mehrwahlfragen mehr >:D.

Die im MR 269 vorgebrachten Themen waren: Kreislauf der Gesteine, Sedimente, Carbonate, Bergbaukunde und Eis- & Kaltzeiten.
Die euch in diesem MR bevorstehenden Themen sind: Tektonik & Vulkanologie, Geochronologie & Stratigraphie, Paläontologie und Mineralogie.

Bei diesem MR gilt es insgesamt 16 Fragen zu beantworten. Täglich veröffentliche ich eine oder mehrere Frage(n), oftmals unterstützt von einer informativen Geschichte und/oder Abbildungen. Aus den richtig beantworteten Fragen ergeben sich Buchstaben, mit denen ein Lösungswort zu bilden ist - die richtige Reihenfolge dürft ihr wieder selbst herausfinden...
Gewonnen hat auch wieder die/derjenige, die/der als erste(r) dieses Lösungswort únd eine Erklärung dessen engen Zusammenhangs mit dem aktuellen MR-Thema im Forum veröffentlicht. Mehr Hinweise zum Lösungswort können zu späterem Zeitpunkt erfragt werden.
Miträtseln dürfen alle Forumsmitglieder, öffentlich Lösungsvorschläge einreichen jedoch nur diejenigen die nicht gerade gesperrt sind. Bitte beachtet dazu auch die MR-Regeln. Christian M. wird, wie üblich, noch den MR-Gewinn bekanntgeben.

Das wichtigste aber zum Schluss: lasst euch nicht einschüchtern und macht fleißig mit! Denn immerhin müsste es jedem Möglich sein, die Fragen des Rätsels zu lösen. Wenn es zwischenzeitlich anders auszusehen droht, dann traut euch bitte Fragen zu stellen.


Brixentaler

TEKTONIK & VULKANOLOGIE (1/3)

Jedes Ende ist ein neuer Anfang, so heißt es. Und das trifft auch diesmal zu, denn wo das MR 269 aufgehört hat, machen wir jetzt wieder weiter: nämlich bei Alfred Wegener's Hypothese der Kontinentaldrift (1915) und der daraus entstandenen Theorie der Plattentektonik (±1960).
Damit gehen wir auch gleich "zurück zum Ursprung", denn sie ist die grundlegende Theorie der Geowissenschaften über die großräumigen tektonischen Vorgänge in der Lithosphäre und die endogene Dynamik der Erde.

Die Plattentektonik beschreibt die Bewegungen der Lithosphärenplatten und die daraus folgenden geologischen Phänomene wie u.a. die Entstehung von Gebirgen (Orogenese), Vulkanismus oder Erdbeben. Grundlegend für die Plattentektonik ist die fragmentierte Struktur der Lithosphäre, die in sieben große und acht kleinere Platten gegliedert ist, die auch als Kontinentalplatten oder -schollen bezeichnet werden.



Die Platten sind durch Bruch- bzw. Störungszonen voneinander getrennt. An sogenannten mittelozeanischen Rücken driften zwei benachbarten Platten auseinander (Divergenz), wobei basaltisches Magma aus dem Oberen Erdmantel emporsteigt und neue ozeanische Kruste gebildet wird. Dieser Prozess wird auch als Ozeanbodenspreizung oder Seafloor Spreading bezeichnet. Auf den Kontinenten wird eine Divergenzzone "Graben" oder "Rift" genannt.
Auf der anderen Seite sinkt die Kruste wieder in den Mantel ab (Subduktion), wodurch Tiefseerinnen gebildet werden. Eine Lithosphärenplatte wird also wie auf einem langsamen Fließband von den Spreizungszonen weg bzw. zu den Subduktionszonen hin geschoben. Nur eine Kollision mit einer anderen Lithosphärenplatte kann diese Bewegung aufhalten (Konvergenz). Da kontinentale (granitische) Kruste aber spezifisch leichter als ozeanische (basaltische) Kruste ist, kann sie nicht mit der ozeanischen Platte zusammen in die Subduktionszone abtauchen, und wölbt sich stattdessen darüber zu einem Gebirge auf. Durch Prozesse in der abtauchenden ozeanischen Platte entsteht über der Subduktionszone zumeist auch ein ausgeprägter Vulkanismus, siehe z.B. die Anden oder Indonesien.
Bei der Kollision zweier kontinentaler - und spezifisch gleich schwerer - Platten kommt es jedoch zu komplexen Deformationsvorgängen, die in der Regel mit der Auffaltung hoher Gebirgszüge einhergehen. Eine solche Kontinent-Kontinent-Kollision findet zum Beispiel zwischen der Eurasischen und der Afrikanischen & Indischen Platte statt und führte zur Bildung des alpidischen Gebirgsgürtels, worunter die Alpen und auch der Karakorum und Himalaya gezählt werden.
Schließlich können zwei Platten auch einfach horizontal aneinander vorbeigleiten. In diesem Fall wird die Plattengrenze als Transformstörung und die Bewegung als Blatt- oder Transversalverschiebung bezeichnet.



Zusammengefasst, gibt es zwischen Kontinentalplatten also drei Hauptbewegungen:

  • <|> Divergenz;
  • >|< Konvergenz, wobei Subduktion auftreten kann;
  • ^|v  Transversalverschiebung.

Frage 01: (14. Buchstabe)
Plattentektonik mag sein, aber wieso gibt es das überhaupt? Welcher "Mechanismus" steckt hinter der Bewegung von Kontinentalplatten?


Radlbiene

Warum fühle ich mich jetzt gerade in meine lange lange lange zurückliegend Schulzeit erinnert??  >:D ;)

thomas_kufstein

Zitat von: Radlbiene am 02.05.2011, 16:04
Warum fühle ich mich jetzt gerade in meine lange lange lange zurückliegend Schulzeit erinnert??  >:D ;)

Als ob die 5 Jahre lange wären ...

Christian M.

...da hat Prof. Dr. Brixentaler aber ein saubres Rätsel hingelegt!  ;)  :o Respekt!  ;D

Zu gewinnen gibts freie Auswahl aus Kategorie 2 oder 3.

Viel Erfolg und viel Spass.

VG
Christian

Brixentaler

Zitat von: Christian M. am 02.05.2011, 18:22
... Prof. Dr. Brixentaler ...

Bis dahin dauert's aber noch eine Weile ::)

Brixentaler

TEKTONIK & VULKANOLOGIE (2/3)

Abgesehen von den Langzeitfolgen, die die langsame Verschiebung der Kontinentalplatten über Millionen von Jahren erzeugt, ist Vulkanismus zweifellos die destruktivste direkte Folge von Plattentektonik. Die Intensität und das Ausmaß einer vulkanischen Eruption ist unvergleichbar mit allen anderen geologischen Prozessen, die in der Regel ja nur sehr langsam vorangehen. Ein "richtiger" Vulkanausbruch könnte u.U. sogar den Fortbestand der gesamten Menschheit in Gefahr bringen (z.B. Toba oder Yellowstone). Das ist in der Vergangenheit (als es noch keine Menschen gab) bereits mehrmals passiert und hatte Massenaussterben zur Folge (z.B. Siberian & Deccan Traps).
Aber auch rezentere (kleinere) Eruptionen waren teilweise gerade groß genug, dass es dennoch zu zahlreichen Todesfällen und erheblichen Schäden geführt hat. Die Tatsache, dass mittlerweile fast jeder Flecken Land der Welt von Menschen besiedelt ist, macht die Auswirkungen geologischer Ereignissen auch nicht weniger verheerend. Meines Erachtens wäre es deshalb immer gut, im Vorhinein zu wissen, unter welchen geologischen Bedingungen man seine Niederlassung plant. Denn es wäre höchst unangenehm, wenn sich vor der Haustür plötzlich ein Sinkhole auftut oder im Garten auf einmal ein Vulkan zu "spucken" anfängt.

Frage 02: (1. Buchstabe)
Welcher Vulkan gilt als der gefährlichste Europas, erstens weil er bekanntlich noch aktiv ist und dabei sehr tückisch sein kann, und zweitens weil diese Tatsache etwa drei Millionen Menschen nicht davon abgehalten hat, sich dort niederzulassen?

Frage 03: (Letzter Buchstabe)
Welche historische Kleinstadt ist bei der größten schriftlich belegten Eruption dieses Vulkans vollkommen untergegangen, jedoch gerade deswegen außergewöhnlich gut konserviert und nach ihrer Wiederentdeckung, Jahrhunderte später, dadurch weltberühmt geworden?

Tektonische Konvergenzzonen lassen wenig der Phantasie übrig. Sie sind allgemein gut erkennbar wegen der ihr verbundenen Deformation bzw. Orogenese, regelmäßigen Erdbeben und Vulkanismus (bei Subduktion).
Transformstörungen sind allgemein etwas weniger gut an der Erdoberfläche sichtbar, obwohl es auch ein paar sehr gute Beispiele gibt: San-Andreas-Bruchlinie (1), San-Andreas-Bruchlinie (2) und Neuseeland. Transformstörungen sind dennoch immer gut nachweisbar wegen der ihr verbundenen regelmäßigen und nicht selten relativ heftigen Erdbeben (Stichwort Haiti...).
Am wenigsten sichtbar sind jedoch Divergenzzonen, obwohl es sie zuhauf gibt. Aber entweder befinden sie sich tief unter der Wasseroberfläche am Ozeanboden, oder sind sie schlichtweg zu sanft und zu langsam in ihren Bewegungen, so dass sie von anderen geologischen Prozessen, wie z.B. Sedimentation, vergraben werden. Der große afrikanische Grabenbruch (Rift Valley), aber auch der deutsche (Ober)Rheingraben sind zwei der besseren Beispiele solcher Zonen.

Frage 04: (Siehe angehängte Fotos, 1. Buchstabe)
Noch ein drittes, wunderbares Beispiel einer Divergenzzone ist anzuführen. Welches einzigartiges Land wird buchstäblich entzwei gerissen durch eine divergierende Bruchlinie?

Brixentaler

TEKTONIK & VULKANOLOGIE (3/3)

Frage 05: (3. Buchstabe)
Neben Vulkanismus tektonischen Ursprungs (an Plattengrenzen), gibt es noch eine weitere Ursache für vulkanische Aktivität in räumlich beschränkten Gebieten, wo dies aber aufgrund der tektonischen Gegebenheiten nicht zu erwarten ist, z.B. mitten auf einer Lithosphärenplatte.
Wie nennt man solche Stellen bzw. diese lokale Form von vulkanischer Aktivität?



Frage 06: (3. Buchstabe)
Den meisten von uns ist der Chomolungma als höchster Berg der Erde bekannt - wenn nicht, dann wird es Zeit. Dessen Höhe ist nämlich 8.848 m über dem Meeresspiegel. Wenn man jedoch die absolute Erhebung, gemessen vom Fuß des Berges, betrachtet, gibt es verschiedene Berge, die noch höher sind. Was wäre somit die höchste Erhebung der Erde?

Wie ihr mittlerweile wisst, gilt Alfred Wegener mehr oder weniger als "Auctor Intellectualis" der Kontinentaldrift und der daraus folgenden Theorie der Plattentektonik - wenn nicht, dann habe ich etwas gründlich falsch gemacht. Diese Ansicht ist insofern wahr, dass Wegener als erster seine Theorie auch durch vielfältige Untersuchungen in den verschiedenen Zweigen der Geowissenschaften korrekt zu untermauern wusste. Das einzige Problem an Wegeners Theorie war, dass es ihm anfangs noch nicht gelang, die wirkenden Kräfte (siehe Frage 01) plausibel zu machen, und deshalb wurde (auch) er anfangs nicht ernst genommen.
Wegener war jedoch nicht der erste überhaupt, der die Hypothese der Kontinentaldrift postulierte: sie scheint schon länger bestanden zu haben. Bereits Ende 1908 hatte der nordamerikanische Geologe Frank Bursley Taylor, der später zu einem von Wegeners ersten Anhängern wurde, behauptet, die Kontinente seien nicht abgesunken, sondern langsam auseinandergedriftet. Und nicht nur er, sondern auch andere Naturwissenschaftler wie u.a. Alexander von Humboldt (1801 und 1845) und Benjamin Franklin (1782) hatten vor ihm derartige Vermutungen geäußert.



Frage 07: (13. Buchstabe)
Von wem stammt der älteste schriftliche Beleg der Vermutung, dass die Kontinente früher zusammengehangen hatten und im Laufe der Zeit zerbrochen und auseinandergedriftet sind?


eli

Servus Brixentaler,

hab`da mal `ne Frage zu Nr. 3: Es gibt für diesen Ort verschiedene Schreibweisen, welche soll`s denn sein? (ital./lat....) ::)

hawedere eli

Brixentaler

Hallo eli,

Zitat von: Brixentaler am 03.05.2011, 18:34
...
Frage 03: (Letzter Buchstabe)
Welche historische Kleinstadt ist bei der größten schriftlich belegten Eruption dieses Vulkans vollkommen untergegangen, jedoch gerade deswegen außergewöhnlich gut konserviert und nach ihrer Wiederentdeckung, Jahrhunderte später, dadurch weltberühmt geworden?
...
Zitat von: eli am 05.05.2011, 12:05
...
hab`da mal `ne Frage zu Nr. 3: Es gibt für diesen Ort verschiedene Schreibweisen, welche soll`s denn sein?...

Das sollte nichts ausmachen, denn ich hab' den benötigten Buchstaben speziell so gewählt, dass dieser in allen Sprachen der gleiche ist.
Achtung: gemeint ist nicht eine der nahegelegenen (kleineren) Küstenstädten.

eli

Servus Brixentaler,

war ja auch nur `ne Fangfrage  >:D Damit ist die antike Stadt, um die es geht, höchst amtlich bestätigt!  ;D

Danke,   eli

Brixentaler

GEOCHRONOLOGIE & STRATIGRAPHIE

Ein alter Witz lautet: Leihe einem Geologen niemals Geld, denn er betrachtet eine Million Jahre her als "rezent" und hunderttausend Jahre in die Zukunft als "sehr bald"!
Aber eigentlich ist es gar kein Witz... es ist die Wahrheit ;D ;). Denn in der Geologie beschäftigt man sich überwiegend mit Geschehnissen, die vor "längerer Zeit", d.h. vor vielen Millionen Jahren, stattgefunden haben. Auch "aktuelle Prozesse", die wir studieren, brauchen eine größere Zeitspanne als eine durchschnittliche Person sich vorzustellen vermag. Eiszeiten sind ebenfalls nur kurzfristig, denn sie dauern doch "bloß" hunderttausend Jahre... Lediglich "plötzliche" bzw. "Impakt-"Ereignisse, wie z.B. Vulkanausbrüche, sind Ausnahmen die die Regel bestätigen.

Die Geochronologie ist eine Wissenschaftsdisziplin, die Ereignisse der Erdgeschichte und parallel die Entstehungszeit von Gesteinen absolut-zeitlich datiert. Dies im Gegensatz zur Stratigraphie, die sich auf relativ-zeitliche Datierung und Gliederung von Gesteinen beschränkt. Beide Disziplinen ergänzen sich jedoch und gemeinsam beschäftigen sie sich mit einer der wichtigsten Grundlagen der Geologie, nämlich die Datierung von Gesteinsschichten und damit die Erstellung der geologischen Zeitskala, in der Zeitintervalle identifiziert, als geochronologische Einheiten benannt und zeitlich datiert dargestellt sind.

Frage 08: (Siehe angehängtes Foto, 5. Buchstabe)
Viele verschiedene Methoden werden zur Datierung von Gesteinen angewendet. Wie heißt aber die wichtigste Methode zur absoluten Altersbestimmung von Gesteinen und der darin einsgeschlossenen Zeitmarken?

Die geologische Zeitskala ist eine stratigraphische Tabelle, welche die Erdgeschichte chronologisch und hierarchisch gegliedert darstellt.
In geologischen Tabellen befinden sich die älteren Zeitabschnitte unten (Liegendes), die jüngeren oben (Hangendes), so wie die Serien der Sedimentgesteine innerhalb eines tektonisch ungestörten Gesteinsprofils anzutreffen sind. Eine international verbindliche Einteilung der geologischen Zeitskala wird von der International Commission on Stratigraphy (ICS) vorgenommen.
Die Namensgebung der Erdzeitalter ist für Laien vielleicht schwer verständlich, beruht aber auf altgriechischer Sprache und ist sehr wohl mit einer bestimmten Logik bestimmt worden. So setzt mit Beginn des Äons Phanerozoikum ("Zeitalter des sichtbaren Lebens") vor 542 Millionen Jahren der kontinuierliche Fossilbericht ein, der mit den Methoden der Biostratigraphie eine differenziertere Einteilung ermöglicht. Darin sind die Äras Paläozoikum ("Altzeit"), Mesozoikum ("Mittelalter") und Känozoikum ("Neuzeit") zu unterscheiden.
Die Äras werden nochmals in Perioden bzw. Systeme unterverteilt, an denen bekannte Zeitalter wie z.B. die Jura und die Kreide beteiligt sind. Hierbei weicht allerdings die Namensgebung teilweise ab von der sonst üblichen Verwendung altgriechischer Sprache.

Frage 09: (4. Buchstabe)
Auf was ist der Name der Karbon-Periode (vor 359-299 M.J.) begründet?

Die Begrenzungen einzelner stratigraphischer Einheiten werden durch chronostratigraphische Störungen getrennt. Diese Störungen sind auf Feldwahrnehmungen begründet und als solche über die ganze Welt mehr oder weniger wiedererkennbar, insofern die Gesteinsmassen einigermaßen ungestört geblieben sind.
Die Ursache der Entstehung von chronostratigraphischen Störungen beruht auf historisch-geologischen Ereignissen: die größten Störungen (zwischen den Äons und Äras) werden von weltweiten Änderungen in Sedimentationsvorgängen und Vorkommen von Lebensformen gekennzeichnet. Letzteres bedeutet konkret: Massenaussterben. Das bekannteste dieser Massenaussterben fand am Ende der Kreide-Periode (vor ca. 65,5 M.J.) statt und betraf u.a. das Aussterben der Dinosaurier. In Sedimenten ist dieses Ereignis als eine dunkle, wenige Zentimeter dicke Störung zu erkennen, die besteht aus feinkörniges Sediment mit einem relativ hohen Anteil an Iridium. Damit wurde die Ära des Mesozoikums abgeschlossen, worauf sie von der Ära des Känozoikums gefolgt wurde.



Frage 10: (4. Buchstabe)
Das Massenaussterben am Ende der Kreide, bzw. die stratigraphische Kreide-Tertiär-Grenze, betraf "nur" etwa 50% aller damals lebenden Tierarten - zufällig waren darunter auch die meisten Dinosaurier. Wie heißt aber in der stratigraphie das größte bekannte Massenaussterben der Erdgeschichte, bei dem bis zu 95% aller Lebensformen ausstarben?

Brixentaler

PALÄONTOLOGIE

Wo wir uns schon gerade mit geologischer Zeit und prähistorischen Tierarten (bzw. dessen Aussterben) beschäftigen... da können wir um die Paläontologie nicht umhin.
Die Ursachen von Massenaussterben sind ein vieldiskutiertes Thema der Paläontologie. Folgende Ereignisse werden als Ursache immer wieder diskutiert: Meteoriteneinschlag, Vulkanismus, Klimawandel, Schwefelwasserstoff und Kosmische Strahlung, oder auch eine Kombination von mehreren dieser Ereignissen. Auch der Mensch liefert seit ein paar tausend Jahren seinen Beitrag zum Aussterben von Arten.
Meteoriteneinschläge sind nach menschlichen Maßstäben sehr selten und in unserem kollektiven Gedächtnis noch nicht vorhanden. Nach geologischen Maßstäben sind sie jedoch allgegenwärtig und die größeren werden als eine der Hauptursachen von prähistorischen Massenaussterben gesehen, teilw. mit "Hilfe" der darauf folgenden Klimawandel. Der bekannteste Überrest dieser Art ist der Chicxulub-Krater bei Mexiko: Mit seinem Durchmesser von etwa 180 km müssen die weltweite Folgen katastrophal gewesen sein, er wird deswegen und aufgrund seines Alters auch als die Ursache der Kreide-Tertiär-Grenze gesehen.

Frage 11: (Siehe angehängtes Foto, 5. Buchstabe)
Auch in jüngerer Vergangenheit sind, sozusagen in eurem eigenen Garten, ein paar größere Brocken vom Himmel gefallen. Groß genug, um das gegenwärtige Deutschland von der Karte zu fegen. Deshalb ein Heimspiel zwischendurch: Wo befindet sich bzw. wie heißt Europas jüngster - und zugleich drittgrößter - Einschlagskrater?

Deutschland ist weltweit bekannt für seine paläontologischen Bodenschätze - und damit meine ich nicht Öl und Kohle. Denn obwohl die Funde schon vor langer Zeit gemacht wurden, weiß jeder Paläontologe direkt bescheid, wenn man den Homo Neanderthalensis (Neandertaler) oder den später entdeckten Homo Heidelbergensis erwähnt.
Ein ebenso wertvolles, und weltweit mittlerweile sogar bekannteres Fossil aus Deutschland ist jedoch keine prähistorische Menschenart, sondern eine Tierart aus der Oberen Jura. Eine Enzyklopädie weiß darüber folgendes zu berichten:

Der [12] gilt als einer der bedeutendsten Fossillagerstätten der Welt. Hier wurden alle zehn bisher bekannten Exemplare des [13] gefunden. Diese Fossilien machten den [12] international bekannt, auch wegen der oft erhaltenen Details (Weichteile, Pflanzenteile, Libellenflügel, Federn etc).

Frage 12: (Letzter Buchstabe)
Um welche Fosillagerstätte bzw. um welches Gestein handelt es sich?

Frage 13: (3. Buchstabe)
Um welches Fossil handelt es sich?

Brixentaler

MINERALOGIE (1/2)

Die Mineralogie beschäftigt sich mit der Entstehung, den Eigenschaften und der Verwendung von Mineralen. Dies sind die anorganischen Bausteine der Gesteine, die durch eine charakteristische chemische Zusammensetzung und eine bestimmte physikalische Kristallstruktur gekennzeichnet sind. Die Mineralogie ist die Materialwissenschaft unter den Geowissenschaften. Sie nimmt somit eine Brückenstellung zwischen der Geologie, der Chemie, der Physik und der Werkstoffwissenschaft ein.
Neben den Naturwissenschaften, werden besonders auch Kenntnisse von Kristallographie (Kristallsystemen) zur Charakterisierung von Mineralen angewendet. Kristallsysteme bieten ein symmetriebezogenes Klassifizierungsschema für kristalline Festkörper, deren äußeren Form z.T. von der internen Ordnung der Atome bestimmt wird. In der Kristallographie werden die zu beschreibenden Kristalle mit Hilfe des Kristallsystems dreidimensional klassifiziert. Es gibt sieben verschiedene Kristallsysteme: triklin, monoklin, orthorhombisch, tetragonal, trigonal, hexagonal und kubisch.

Frage 14: (Siehe angehängtes Foto, 4. Buchstabe)
Auf dem Bild seht ihr sog. Porphyroblasten: Einschlüsse von größeren Kristallen einer Mineralart in einer feinkörnigeren Matrix aus anderen Mineralen. Die hier abgebildeten Porphyroblasten haben eine euhedrale (= gut ausgebildete) Kristallform und sind bis zu 2 cm im Durchmesser.
Um welches Mineral handelt es sich hier?

Frage 15: (Siehe angehängtes Foto, 4. Buchstabe)
Wie heißt die geometrische Form der Porphyroblasten aus der vorigen Frage?
Da diese Frage für nicht-Mathematiker fast unmöglich zu beantworten ist, verrate ich gleich vorher, dass euch der zur Mineralgruppe gehörige Wikipedia-Artikel gut weiterhelfen könnte.

Brixentaler

Nur die letzte Frage (16) steht noch bevor. Sie dürfte möglicherweise die schwierigste sein, deshalb sind mit ihr auch gleich 2 Buchstaben zu verdienen. Das Lösungswort besteht also aus 17 Buchstaben.
Da ihr aber bis jetzt alle Antworten auch ohne Schwierigkeiten gefunden habt ::), mach' ich mir darüber keine Sorgen...

Brixentaler

Zitat von: Brixentaler am 08.05.2011, 11:12
...
Da ihr aber bis jetzt alle Antworten auch ohne Schwierigkeiten gefunden habt ::), mach' ich mir darüber keine Sorgen...

Die Sache sieht in Wirklichkeit also doch etwas anders aus... habe heute ein paar PM's mit Fragen zu einzelnen Rätselfragen erhalten. Ich will jedoch niemanden vorziehen und gebe aus diesem Grund per PM keine sehr aufschlussreichen Antworten.
Deshalb bitte ich allen Miträtslern, bei eventuellen Undeutlichkeiten öffentlich Fragen im Forum zu stellen, denn vielleicht gibt es noch andere Leute, denen bestimmte MR-Fragen mehrdeutig erscheinen. So habe ich mittlerweile entdeckt, dass einige von euch mit der ersten Rätselfrage Schwierigkeiten haben. Dazu gebe ich euch jetzt ein paar Hinweise:

Die richtige Antwort zu Frage 01 bezieht sich auf einen (natürlichen) physikalischen Vorgang im Erdinneren - und zwar speziell in einem bestimmten Teil, nämlich in etwa 40-2900 km Tiefe.

kraxler

Zitat von: Brixentaler am 04.05.2011, 21:20

Frage 07: (13. Buchstabe)
Von wem stammt der älteste schriftliche Beleg der Vermutung, dass die Kontinente früher zusammengehangen hatten und im Laufe der Zeit zerbrochen und auseinandergedriftet sind?



dann starte ich mal mit den öffentlichen Fragen: hier zuerst VOR und dann NACHname und durch ein Leerzeichen als Buchstabe getrennt, oder wie zählt man hier genau ab?

Brixentaler

Zitat von: kraxler am 08.05.2011, 22:04
...
dann starte ich mal mit den öffentlichen Fragen: hier zuerst VOR und dann NACHname und durch ein Leerzeichen als Buchstabe getrennt, oder wie zählt man hier genau ab?

Vor- und Nachname; Leerzeichen sind keine Buchstaben, diese also nicht mitzählen.

Nachtrag:
Umlaute zählen einfach als 1 Buchstabe, d.h. Ä = Ä, Ö = Ö, usw.

Brixentaler

MINERALOGIE (2/2)

Gefunden wurde eine kristalline Mineralansammlung in einer Kluft im Nordosten Spaniens. Die Kristalle bilden kleine Säulen von bis zu 2 cm Länge und sehen überwiegend glasartig bis milchig weiß aus, mancherorts mit bräunlichen Verunreinigungen. Untersuchung mit Hilfe eines Auflichtmikroskops lässt schließen, dass die Kristalle am ehesten dem orthorhombischen Kristallsystem zuzuordnen sind. Die Härte auf der Mohs-Skala ist gering und beträgt etwa 3,5 bis 4. In der weiten Umgebung sind Lösungsformen an der Erdoberfläche anzutreffen und das Mineral selbst ist auch in verdünnter Säure löslich.

Frage 16: (Siehe angehängtes Foto; 1. & 6. Buchstabe)
Die Frage lässt sich ahnen... um welches Mineral handelt es sich bei der obenstehenden Beschreibung?

Brixentaler

Alsdann... alle 16 Fragen, mit denen ihr die benötigten 17 Buchstaben für das Lösungswort hättet finden können, sind veröffentlicht.

In Bezug auf das Lösungswort gilt wieder folgendes:
Wäre es ein Gerät/Instrument, dann will ich eine Erklärung dazu, was es genau ist, wie es funktioniert und was dessen Nutzen in der Geologie ist.
Wäre es eine Persönlichkeit, dann will ich eine Erklärung dazu, wer das war und was sein wichtigster Verdienst für die Geologie gewesen ist.

Weil Fehler in der Buchstabensuppe eine schier unendliche und vor allem sehr frustrierende Rätselraterei zur Folge haben können, mache ich jedem Teilnehmer, der alle Fragen beantwortet hat, das unverbindliche Angebot, seine Antworten oder Buchstaben zu kontrollieren. Schick mir dazu einfach eine PM, dann werde ich andeuten, wo es eventuell noch was zu korrigieren gäbe.

Ich verspreche euch, dass dies das letzte ausschließlich auf Geologie bezogene Montagsrätsel war, mit dem ich euch plagte ;).

Im Übrigen warte ich weiterhin geduldig auf eure Fragen... ;D