Ich war heute auf dem Lüsener Fernerkogel, nachdem er mich letzte Woche so angelacht hat. Zur Zeit sind die Verhältnisse ziemlich ideal. Tragen muß man die Ski ca. 20 Minuten bis zum Talschluß, dann kann man anschnallen. Aber der ebene Talboden wäre auch bei ausreichend Schneelage kein Genuß. Einige haben ein MTB genommen. Es handelt sich also im erweiterten Sinn um eine Skitour ohne Tragen!
Der Aufstieg über die felsendurchsetzte Steilstufe ist teilweise recht mühsam, ggf. ist es bequemer die Ski zu tragen. Das hab ich gemacht, weil der Hang am Morgen hart und eine Stapfspur vorhanden war. Die Überschreitung der Plattigen Wand, der ekligste Teil der Tour, ging vergleichsweise gut, es ist eine rudimentäre Aufstiegsspur vorhanden.
Abgefahren bin ich nicht auf der Normalroute, sondern über die Steilrinne vom Rotgratferner. In der Rinne hatte es gut aufgefirnt, so daß sich das Steilgelände wunderbar fahren lies - schöner jedenfalls, als wieder über die hart gefrohrene Plattige Wand auf das Gletscherbecken runterzurumpeln. Die Abfahrt über die Steilstufe unter dem Gletscher erfolgte großteils bei (nicht ganz idealem) Firn, nur im untersten Viertel begann der Sumpf.
Alles in allem eine wunderschöne Skitour!
Bei den derzeitigen Temperaturen ist es aber nur für Frühaufsteher was: ich bin um 6:00 losmaschiert und trotz Turboaufstieg und nur einer Minirast hat es gerade gereicht. Der ostseitige Gipfelhang und die Steilrinne waren schon recht weich.
Die Schneelage ist noch sehr gut, d.h die Tour dürfte noch eine Weile gehen.
Ciao,
Bernhard