Hallo Reinhard,
ich war heute am Zischgeles, bin etwa bei 2820 m umgedreht, weil mir die Sturmböen zu stark wurden, aber der Schnee war phantastisch.
Von dort aus sah das Sahara-Phänomen regelrecht bedrohlich aus.
Zuerst hielt sich über dem Karwendel ein noch ein heller bläulicher Streifen, der unter einer schwarz-grauen Wolkenwand immer schmaler wurde. Als diese Wand direkt auf dem Karwendel saß und immer weiter nach Osten wuchs, sah ich zum ersten Mal purpurrote bis violette Schattierungen darunter, während über dem Wolkenknäuel sich ein regelrechtes Schwefelgelb ausbreitete.
Nach der Tour im Tal bei Kematen war das ganze am intensivsten Richtung Inn-Tal-abwärts nach Nordosten zu beobachten: direkt über dem Inntal und den angrenzenden schneeweißen Bergen (Gilfert) lag eine tief-violette bis rote Wand, die nach oben und nach Ost/Südost immer heller wurde und ins Gelbe wechselte.
Auch bei Scharnitz war der Himmel direkt über dem Karwendel (Westl. Karwendelspitze) dunkelrot bis violett. Interessanterweise war von der Färbung Richtung Süden bis Südwesten nichts mehr zu sehen, nur im Norden bis Nordosten. Ich habe sowas noch nie gesehen. Ob die paar Grashalme, über die ich heute am Zischgeles-Gipfelhang in etwa 2700 m Höhe getappt bin, auch unterwegs in irgendweinerSteppe vom Sturm aufgelesen worden sind? ;-)
Viele Grüße
Dietrich