Name Kranzhorn ?

Begonnen von Schneeschuh, 03.05.2007, 16:23

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Schneeschuh

In der roberge-Beschreibung heißt es:
"Der Name Kranzhorn kommt von der Bezeichnung des Wacholders . Dieser wurde im Inntal früher Khrantsu bzw. Krantsach genannt."

Von Einheimischen habe ich aber eine andere Erklärung für den Namen bekommen. "Kranzhorn" soll für "Grenzhorn" stehen. Das wäre natürlich aufgrund der Lage (genau auf der Grenze ebefalls plausibel.

Wer weiß mehr?

faxe318

Ich kann auch nur sagen, dass man auf beide Begründungen immer wieder stößt (in einem Höfler-Buch ist die Überschrift zur Tour: "Das Kranzhorn, das kein Grenzhorn ist"). Insofern: Nix genaues weiß man net

nbz

Hallo,
was die Bedeutung des Namens Kranzhorn betrifft, dürfte die roberge-Beschreibung zutreffen. Da ich mich sehr für die Herkunft von Bergnamen interessiere, habe ich mal in meinen Unterlagen nachgeschaut und folgendes gefunden: um 1500 als Kranzuhorn erwähnt - Name von der über Erl liegenden Kranzalm heraufgewandert - von khrantsn, khrantsach (Tiroler Dialekt) = Wacholder. Die Quelle bzw. Fundstelle habe ich mir bedauerlicherweise seinerzeit nicht notiert (u.U. war es aus einem alten AV-Jahrbuch). Gruß, NBZ

steff

Ich halte Kranzhorn von khrantsn, khrantsach = Walcholder für die einleuchtendstere Erklärung. Bin mir nicht mal sicher, ob es um 1500 hier schon eine Grenze gegeben hat. Da hama doch no alle zamagheart  :D

Aber um der Namensgebung noch eins draufzusetzen, hab ich im Internet folgendes gefunden:  ;)

Vom goldträchtigen Kranzhorn

Früher kamen venezianische Händler in unsere Gegend, die mit Schmuckwaren, mit Gold und Silber handelten und sehr gewiegte Kaufleute waren. Man nannte sie einfach "Venediger".

Vor langer Zeit wurde in der Gegend zwischen Windshausen und Nußdorf ein Venediger gesehen, der sich auf den Weg aufs Kranzhorn machte. Weit oben am Berg kam er an eine Quelle. Unter diese setzte er einen Topf, aber nicht so, daß das Quellwasser direkt in das Gefäß hineinfließen konnte, sondern er stellte es ein wenig abseits. Dann suchte er Tannen- und Fichtendaxen und legte diese Zweige so, daß das Wasser über sie hinweg in den Topf rinnen mußte. Darauf verließ das Venedigermanndl den Berg und die Gegend.

Übers Jahr kam der Venediger wieder und stieg hinauf aufs Kranzhorn zu seinem Topf. Der war inzwischen voll Gold geworden. Das leerte er in seinen Schnappsack und stellte dann den Hafen wieder so unter die Quelle wie vordem.

Viele Jahre hintereinander kam der Venediger aufs Kranzhorn, um seinen Schatz abzuholen. In Windshausen sahen ihn die Leute immer durchwandern. Aber wo die Goldquelle ist, hat er keinem verraten.

Einmal hat eine alte Bäuerin von Windshausen ihre Kuh aufs Kranzhorn auf die Weide getrieben. Weil es ein recht heißer Tag war, ging sie zu einer Quelle, die sie in der Nähe wußte, und erfrischte sich. Eine kleine Weile setzte sie sich in den Schatten eines Felsvorsprungs. Dabei geriet ihr ihre Kuh außer Sicht. Sie stand auf, um nach dem Tier zu sehen, aber mittlerweile war dieses über Stock und Stein entschwunden.

Also mußte die Alte suchen gehen. Dabei kam sie an einer engen Felsspalte vorüber, in die sie zufällig hineinschaute. Sie meinte, dort im Fin-stern etwas blinken zu sehen. Deshalb ging sie näher hin und sah da einen irdenen Topf stehen, in den langsam, aber stetig vom Fels herab Gold tropfte. Sogleich langte sie danach und wollte es an sich nehmen. Doch in dem Augenblick, da sie das Geschirr berührte, begann ringsum ein mächtiges Getöse, und es schien, als zitterte der ganze Berg. Voller Schreck rannte sie Hals über Kopf davon und war froh, als sie gleich darauf ihre Kuh friedlich grasend wieder fand.

Die Venediger mochten schon recht haben, wenn sie sagten: "Wenn ihr den Wert des Kranzhorns kennen würdet, so würdet ihr vor ihm den Hut ziehen."

[...]Trotzdem wußten im vorigen Jahrhundert alte Leute noch davon zu berichten, daß man an manchen Abenden sehen kann, daß der hornförmige Gipfel von einer goldenen Kette oder einem goldenen Kranz umgeben war, weil tief im Berginneren der Bergfürst wohnt.

sachranger

habe vor ein paar wochen, so um ostern rum, einen artikel in der chiemgau rundschau gelesen. darin wurde von einer projektarbeit einer uni, gym oder sonstigen bildungseinrichtung berichtet, die sich mit der benennung der roberge befasste. hörte sich ziemlich fundiert an ...

bin mir ziemlich sicher, dass darin der name kranzhorn auf die grenze zurück geführt wurde. allerdings wurden gerade bei diesem berg auch andere herleitungen vorgestellt, die aber wie gesagt, meiner erinnerung nach, nicht zutrafen.

hab den artikel leider nicht mehr ... versuche ihn aber zu bekommen und dann hier einzustellen

sachranger

hab den artikel online gefunden ... dabei leider auch kurz glesen, dass ich mit dem hinweis auf "grenze" daneben lag  :(
wacholder ist richtig  :D

sorry dafür ... den artikel, mit vielen weiteren bergnamen, hab ich als textdatei angehängt.