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Überschreitung Großer Galtenberg auf ruhigen Wegen und teils weglos

Begonnen von MANAL, 27.09.2023, 16:02

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MANAL

Der Große Galtenberg ist ein hervorragender Aussichtsberg und ideal für den Spätsommer wenn die ganzen Heidelbeerbüschel sich rötlich verfärben und zudem unzählige Beeren tragen.

Die meisten besteigen ihn aus dem Greiter Graben über den Nordgrat und ergänzen ihn gegebenenfalls zu einer Runde mit einer Überschreitung nach Süden und vorbei an der Farmkehralm.
So bin ich ihn auch mal vor 18 Jahren gegangen.

Diesmal habe ich ihn auf einer deutlich ruhigeren Runde aus dem benachbarten Lueger Graben angegangen. Vom Parkplatz am Ende der für den öffentlichen Verkehr freigegebenen Fahrstraße (prinzipiell kostenfrei, eine Spendenbox für einen freiwilligen Beitrag steht dort herum) geht es auf noch ein paar hundert Meter das Tal rein bevor man rechts auf einer Brücke über die Alpbacher Ache der Fahrstraße Richtung Ebnetalm folgt. Es geht an der Alm vorbei und man folgt Pfadspuren und vereinzelten Markierungen geradeaus ungefähr höhengleich zum Waldrand wo hinter einem Tor der Pfad sich durch einen steilen Waldhang schlängelt bevor man an einem weiteren Tor aus dem Wald tritt und auf die Almwiesen der Kolbentalalmen kommt. Dort trifft man auf eine Fahrstraße der man taleinwärts zur Kolbentalalm folgt. An dieser Alm vorbei und den Markierungspflöcken den Almflächen hochfolgen und ohne Höhengewinn nordwärts zum waldigen Nordrücken des Galtenbergs folgen wo man auf die Aufstiegswege von Inneralpbach und den Stettauer Almen trifft. Von hier geht es dann den kompletten Nordgrat hoch bis zum Gipfel. Anfangs noch durch Wald wird es dann mit jedem Schritt aussichtsreicher. Geht es zuerst noch gemächlich ansteigend hin steilt es dann zum finalen Gipfelaufbau richtig auf.

Oben dann der tolle Blick in alle Richtungen. Der Große Galtenberg ist schon ein wunderbarer Aussichtsberg.

Ich bin dann weiter über den Südgrat Richtung Kleinen Galtenberg. Die ersten Meter direkt auf dem Grat oder in den Flanken nach dem Gipfel sind relativ luftig und erfordern volle Konzentration, rechts und links geht es steil abwärts. Ein Stolperer ist hier verhängnisvoll. Sobald man den südlichen Vorgipfel erreicht hat ist das luftigste geschafft und man steigt auf einen Serpentinenweg runter zur Scharte vor dem Kleinen Galtenberg. Hier biege ich jetzt jedoch nach links ab und suche mir den bequmesten Weg über die in südöstlicher Exposition liegenden Grashänge runter zur Hochbergalm. Gut beschreiben kann man den Weg nicht, man sollte sich am besten vorher in Karten mit Neigungslayer anschauen wo der Hang moderat geneigt ist um die beste Linie zu erwischen. Durchgehend ist es möglich Hänge mit weniger als 30° Neigung zu begehen. Bis zu der ersten Ebene mit diversen Tümpel kann man mehr oder weniger schon ziemlich geradeaus absteigen. Danach sollte man sich nach rechts orientieren um die nächste Steilstufe am bequemsten zu überwinden. Anschließen mehr oder weniger höhengleich nach Osten die Hänge queren bis man zu einer Fahrstraße gelangt die in den Hängen endet. Ich bin da nach einem bewaldeten Buckel direkt rechts runter, da geht es aber am Ende sehr unangenehm durch Gestrüpp mit Alpenrosen, Heidelbeeren und Gras. Es ist vermutlich besser noch ein Stück weiter höhengleich zu queren und die Fahrstraße weiter hinten zu erreichen. In den Orthofotos von Austrianmaps sieht es aus als wäre da weniger von diesem unangenehmen Gestrüpp (https://maps.bev.gv.at/#/center/11.9811,47.3275/zoom/15.4).

Ab hier folgt man der Fahrstraße abwärts zur Hochbergalm und weiter abwärts Richtung Koathüttenalm. Bevor die Straße in Serpentinen runtergeht zweigt links ein Wanderweg hoch zur unbewirtschafteten Otto-Leixl-Hütte un ddem Steinberger Joch ab der wir folgen. Hier es geht nochmal ca. 100 Höhenmeter aufwärts. Man hat hier schöne Blicke in den einsamen Hemerergrund wo sich wohl nur sehr wenige Wanderer verirren.
Über das Steinberger Joch geht es runter zur Steinbergalm im Luegergrund. Jetzt folgt noch auf der Fahrstraße der längere Fußmarsch zurück zum Ausgangspunkt.

Gesamtstrecke ca. 20km und 1450 Höhenmeter.

Aufstieg: T2+
Abstieg: T4 wegen weglosen Passagen beim Abstieg über die Südhänge, der Südgrat vom Galtenberg T3, ab Hochbergalm T2.

Fazit: Eine lange Runde auf recht einsamen Wegen über einen grandiosen Aussichtsberg garniert durch einen weglosen Abstieg über die an dieser Stelle recht harmlosen Südhänge womit man eine Runde gehen kann die sonst nicht möglich wäre. Neben der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit (die für das kurze Stück am Südgrat des Galtenbergs nach dem Gipfel erforderlich ist) sollte Bergerfahrung und gutes Orientierungsvermögen bzw. gute Tourenplanung vorhanden sein. Wer nicht weiß wo es lang geht kann sich in den einsamen und weitläufigen Südhängen vom Galtenberg sicher gut verlaufen und auch in deutlich heikleres Absturzgelände geraten.