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Burgruine Weißenstein und Gläserner Wald

Begonnen von Kalapatar, 21.08.2023, 18:18

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Kalapatar

Servus Beinand

Letzte Woche war ich noch einmal im Bayerischen Wald. Da ich manche der Berge dort hier schon öfters vorgestellt und beschrieben habe, möchte ich mich heute mal auf einen Ausflug zu einer Burgruine beschränken. Von dort kann man manche Rundtour zu Fuß oder mit dem Radl machen:

Dieses Mal ging es nach Weißenstein über dem Ort Regen. Die Ruine der Felsenburg steht auf einem 758 Meter hohen Quarzfelsen, dem Pfahl, einem 150km langen Quarzgang der sich durch den Bayerischen Wald zieht.
Die Burg wurde etwa um 1100 erbaut, sie wechselte öfters den Besitzer, wurde im 30 jährigen Krieg von den Schweden verwüstet und 1742 von den Panduren zerstört.
1918 kaufte der Dichter Siegfried von Vegesack das Haus und machte es zu seiner Wohnung. Wegen der hohen Kosten, die ihm dabei entstanden, nannte er es ,,Das fressende Haus". So betitelte er auch seinen 1932 erschienenen Roman.
Das fressende Haus kann man besichtigen, ein kleines Museum zeigt die Geschichte der Burg und ortsansässige Künstler dürfen hier ausstellen.
Unterhalb der Burgruine steht eine Kapelle aus dem Jahr 1836 mit einem Barockaltar und zahlreichen Votivtafeln.
Und nicht zu vergessen, der ,,Gläserne Wald": Am Fuß von Burg Weißenstein wächst unmittelbar neben dem ,,Fressenden Haus" ein Wald, der nirgendwo sonst zu finden ist: Die Tannen, Fichten, Buchen, Kiefern und Espen sind aus farbigem Flachglas.

Und dann gibt's zur Burg natürlich noch ein G'schichterl (natürlich, wenn der Kalapatar unterwegs ist):

Einer Sage nach wollte die Frau eines Ritters ihre neugeborenen Siebenlinge ertränken lassen. Der heimkehrende Ritter verhinderte das und ließ seine Kinder im Kloster Rinchnach aufziehen, erzählte seiner Frau jedoch nichts. Als erwachsene Männer kehrten die Kinder zurück auf die Burg. Auf die Frage des Burgherrn, was mit einem Menschen geschehen solle, der die eigenen Kinder umbringen lässt, antwortet seine Frau, man solle die Person lebendig einmauern. Daraufhin wurde sie eingemauert und soll noch heute als ,,weiße Frau" in der Ruine zu sehen sein.

Also die "Weiße Frau" haben wir nicht zu Gesicht bekommen, und gruselig war's eigentlich auch nicht, auch wenn diese Burgruine in Franz Fenzels Buch: "Unheimliche Orte in Bayern - Mystische Orte und ihre Geschichten" aufgeführt wird.

Viele Grüße, Kalapatar