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Bike & Hike auf den Schlern (Dolomiten)

Begonnen von Reinhard, 17.06.2023, 14:30

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Reinhard

Mit einem Freund bin ich für ein paar Tage in den Dolomiten. Gestern stand die Wanderung auf den Schlern auf dem Programm, mit einer Höhe von 2563 Metern einer der markanten Berge in den Dolomiten. Er gilt als Heimat der Schlernhexen, die meistens für schwere Unwetter verantwortlich gemacht werden. Aber mit dem Wetter hatten wir Glück, abgesehen von ein paar unbedeutenden Regentropfen im Abstieg. Ansonsten sonnig.


Schlern.jpg
Der bekannte Anblick des Schlern, hier von der Seiser Alm aus.


Mit dem E-Bike ging es zunächst 850 Höhenmeter von Seis hinauf nach Compatsch auf der Seiser Alm.


Langkofel und Plattkofel der Seiseralm.jpg
Langkofel und Plattkofel von der Seiser Alm.


Weiter fuhren wir - mit einigen Umwegen und Trails durch die Seiser Alm - zur Saltner Hütte, wo wir uns eine Tasse Kaffee gönnten. Hier beginnt der Normalaufstieg auf den Schlern. Die erste Etappe führte auf einfachen Pfaden durch dichte Almwiesen und lichte Wälder. Bald erreichten wir die Baumgrenze und konnten erste Blicke auf das unter uns liegende Hochplateau der Seiser Alm werfen.  Sie gilt als die größte Hochalm Europas. Auf den Matten im Gipfelbereich, früher auch als Weideland genutzt, wuchsen sehr viele Trollblumen. Der Weg wurde nur wenig anspruchsvoller, Schwindelfreiheit ist nie erforderlich. Nicht umsonst heißt der Weg auch "Touristensteig". Schließlich erreichten wir nach 650 Höhenmetern das Schlernhaus auf 2450 m. Hier gab es gleich mal ein WB, um den Durst  zu löschen.

  #weissbier#



Schlernhaus.jpg
Schlernhaus, das "Schloss in den Bergen"


Rosengarten.jpg
Blick auf den Rosengarten, vom Schlernhaus


Auf den Gipfel (20 Minuten) verzichteten wir, da vorübergehend dunkle Wolken aufzogen. Wir waren sogar schon nahe daran, eine Übernachtung vorzunehmen, machten uns aber dann doch an den Abstieg (1,5 Stunden). Er gestaltete sich etwas herausfordernder als der Aufstieg. Von der Saltner Hütte fuhren wir dann auf dem kürzesten Weg auf die Autostraße und sausten wieder hinab ins Tal.


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Kloster Säben oberhalb von Klausen


Fazit:

Eine schöne, recht einfache Tour auf einen dominanten Berg der Dolomiten. Vom Gipfelbereich aus wird man mit spektakulären Ausblicken auf die umliegenden Gebirtgsketten wie Sella, Rosengarten oder Langkofel belohnt. Auch ein Teil der Marmolata lässt sich entdecken.
Man könnte auch mit der Seilbahn hinauffahren und von Compatsch aus hinüber zur Saltner wandern (ca. 1 - 1,5 Std.).

Kalapatar

Servus Reinhard

Viel Spaß in Südtirol. Und wenn Du mal am Abend Angst hast, einfach "Spreizer überkreuzen"!

Der Schlern, einst hochgehalten als Laurins Königssitz, Burg und Garten, verlor einen Teil seiner alten romantischen Poesie und gab ihn später ab an die unheimlichen Teufels- und Hexensagen. Er ist zum Blocksberg seiner Umgegend geworden. Früher, ehe noch das Kirchlein mit einer geweihten Wetterglocke auf dem Schiern stand, ritten die Hexen zahlreich auf Rossen oder Mulen hinauf in die Felsregion, dass die Steine Funken gaben. Dann ging es droben toll her. Sie versprengten Vieh und Leute auf den Weiden oder zogen junge Männer mit sich fort, wie Sturmwind. Vor allem war es aber der Teufel selbst, der in Gestalt eines wilden Gauls, struppig von Haaren, glühend von Augen, überall durchsprengte und niedersprengte, was nicht gesegnet war. Wird manchmal sogar noch gesehen dieses Ungetüm. Am wildesten gebärdete er sich, als das Kirchlein auf dem Schiern gebaut wurde. Der Maurer und zugleich Erbauer, der Zöggeler Martl, der den Kirchenbau übernommen hatte, war ein geschickter, fleißiger Mensch, aus Völs im Eisacktale gebürtig und wohlbekannt; er richtete sich in der Nähe eine Heuhütte ein, wo er wohnte und schlief, um immer nahe zu sein und den Bau leiten zu können. Er hatte sich auch zwei Geißen eingestellt, damit es ihm an Milch nicht fehle. Weil der Herbst sehr gut war, blieb er dort bis zur Schneezeit.
Gleich nach Michaeli war es, da kam in der Nacht ein fürchterlich wildes Ross zur Tür und fing zu kuttern (d. h. schnauben) an und kutterte bis zur Tür her, die sehr klein und inwendig mit 2 Stangen überkreuz verrammelt war, dass niemand herein konnte. Die Geißen machten einen Höllenlärm, und des Maurers Hündlein, das doch sonst so bissig und böse war, heulte und kroch unters Bett, und dies überzeugte den Zöggeier Marti sogleich, dass es das Teufelsross war. Daher schrie Marti hinaus: "Floich, du hast mit mir nichts zu tun, Satan!" Und wie Marti so gerufen hatte, da drückte es erst an die Tür, schlug daran, dass die Hütte zitterte, und galoppierte aber bald davon.
Und Martl hat nichts lieber als diese Heldentat erzählt und hat gewöhnlich beigesetzt: "So ein Teufel ist ein elender Wicht, und ein Mensch, der keine Todsünd' auf sich hat, kann ihm d'Horn und 'n Schweif ausreißen."
Dass der Teufelsgaul die Tür nicht eindrücken konnte, geschah darum, weil Marti hinter der Tür die Spreizer überkreuz gestellt hatte; das ist ein Hauptmittel gegen böse Mächte.

Viele Grüße, Kalapatar