Frauenbründl von Hohenthann

[Reinhold P.]

21.04.2023 E-Mountainbike 27 km, 370 hm

...in den Bergen liegt heuer noch viel Schnee oder Matsch, also das schöne Wetter nutzen und eine Radltour in's Flachland unternehmen...

Start am kostenlosen Parkplatz bei der Kirche in Hohenthann, Kirchen, Kapellen und Wegkreuze bestimmen heute meine Routenwahl - die erste Sehenswürdigkeit steht in Jakobsbaiern, der alleinstehende Turm der ehemaligen Jakobskirche ist eine Seltenheit in Bayern, das Kirchenschiff wurde 1908 abgebrochen - die Zehetmeierbäuerin, Barbara Riedl, konnte mit 400 Mark den Turm der alten Kirche retteten, nach 1909 richteten die Jakobsbairer im alten Turm eine Lourdesgrotte und eine Arme-Seelen-Kapelle ein.
Die nächste Station ist das Piusheim - einst vom ,,Verein für Erziehung verwahrloster Jugend" und später als Jugenddorf betrieben - Die Bauten sollten den Jugendlichen eine familiäre Wohn- und Lebensgemeinschaft näher bringen, heute ist das Piusheim zum ,,Wohnen im Park" umgestaltet worden, die Aufarbeitung von Mißbrauchsverdacht der Kinder und Jugendlichen hat die letzten Jahre immer wieder in der Presse Widerhall gefunden.
Weiter geht es nach St. Koloman - erste Erwähnung findet die Haslacher Filialkirche 1416 - die heutige Kirche im gotischen Stil wurde etwa um 1500 erbaut - der frühbarocke Hochaltar mit der Figur Kolomans stammt von 1642.
Das Marienkircherl des Frauenbründl am Kreuzweg bei Weiterskirchen ist mein nächstes Ziel - das Frauenbründl gilt lt. Überlieferung bereits seit dem Pestjahr 1635 als Heilquelle - ausgerechnet zu Coronazeiten um 2020 schien die Quelle zu versiegen doch jetzt sprudelt das Wasser unter dem Kirchlein wieder hervor, wer das Heilwasser schöpfen will, muß vor der Marienkirche auf die Knie gehen. Drei Frauen stehen am Bründl mit zahlreichen Behältern und Handwagerl an, um das heilende Naß zu bergen; ich frage, ob nur Frauen das Wasser schöpfen dürfen und bekomme großzügig mein Flascherl gefüllt, muß mich nicht mal hinknien (ob's trotzdem Hilft?)
Die nächste Station ist geologischer und nicht sakraler Natur - das Nagelfluhgeotop bei Weng - vom ehemaligen Kies- und Nagelfluhabbau sind östlich (im Wald) und westlich der Straße noch Nagelfluhwände erhalten - die Wände sind teils stark überhängend - Steinschlaggefahr! Sicherheitsabstand einhalten!
Wieder in Hohenthann angekommen, drehe ich noch eine Runde über den Sigelberg nach Setzmühle und durch das Moosachtal, hier ist die Route etwas traillastig (bis S1) und z. T. etwas sumpfig; die schöne Aussicht ist es allerdings Wert, diese kleine Schleife noch dranzuhängen.
Eine abwechslungsreiche Runde im Alpenvorland mit vielen Wegkreuzen und Ausblicken - schee war's...

LG Reinhold

...der einzelstehende Turm von Jakobsbaiern


...Marienkirchlein Frauenbründl


...Geotop bei Weng


...im feuchten Moosachtal


...Route