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10.04.23: Aisinger Filze=Hochrunstfilze (="Talhatscher" NaturNah... ;)

Begonnen von geroldh, 11.04.2023, 22:55

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geroldh

"Solange in den Bergen noch der Schnee dominiert, kann es nicht schaden, ..." sich einem (vernachlässigtem) "Talhatscher" zu widmen.
"... weiß, dass wir auch gerne abseitig unterwegs sind." #noproblem#

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Datum: 10.04.2023 (Oster-MO)
Ziel: Hochrunstfilze
Ausgangspunkt: Panger Strasse
Route: u.a. "mittendurch" mit kleinen Abstechern...
Wegbeschaffenheit: stellenweise matschig, Abstecher tw. knietiefes Wasser...
Gefahrenpotential: Schwimmeinlage
Wetter: sonnig, wenig Wind
Flora/Fauna: Torfmoos... / scheue Enten...
Hütteninfo: Diensthütte Hochrunstfilze verschlossen (aber "Lindt Goldhase" war schon da...* #osterhase#)
Sonstiges: u.a. komplett barfuß

*Nachtrag: Der Nicklheimer Torfkulturverein D'Fuizler hatte zur Saisoneröffnung eine Ostereier-Bockerlfahrt und -suche veranstaltet...

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PS: Dieses Los "Wimmelbuch" schenke ich Bergautist als weiteren Interessenten... #gerngesch#

PPS:
- Blumenerde statt Brennstoff · Torfabbau in Raubling (~ 7 Min. / 30.06.1963 ∙ BR Retro)
- Die "Nicklheimer Fuizn" bei Rosenheim (12 Min. / 17.08.2019 ∙ Zwischen Spessart und Karwendel)
- Nicklheimer Filze 2019 (5:30 Min.)

Bergautist

Tolle Bilder! Die Hochrunstfilze habe ich bisher gegenüber den Kollerfilzen etwas vernachlässigt. Gute Idee für die nächste Talrunde!
Und danke, geroldh, für das Wimmelbuch-Los! Schaun wir mal, was draus wird! #fruehling1#

geroldh

Was haben die Bahn und Corona gemeinsam?
An einem Streiktag gibt es wieder HomeOffice - und als dann noch ein Nachmittags-Meeting kurzfristig abgesagt wurde, war an diesem "Zwischen-Frühlingstag" der Rechner schneller ausgeschaltet als...

Mit dem Radl geht es von Norden durch das Lungelbachholz und entlang des gleichnamigen Bachs - zwischendurch noch einige Abstecher erkundend - mitten hinein in das Gebiet der Rosenheimer Stammbecken-Moore.
Am Ende der Wirtschaftswege wird das Rad abgestellt und naturnah zu einer kleinen Erkundungswanderung mit Durchquerung der Sterntal(er)filze aufgebrochen. Barfüssig ist hier ohnehin das beste Mittel der Wahl, so nass es hier nach dem tagelangen Regen ist.

(Erst?) Auf der Südseite der Filze weist ein neues Schild "Für Radfahrer gesperrt!" darauf hin, dass "Dieser Pfad ist nicht für Radfahrer befahrbar!" und erklärt "Von Google wird fälschlicherweise ein Weg durchs Moor angezeigt. [Skizze: Ausweichrouten]"
Na ja, vor rund drei Jahrzehnten - also lange vor Google-Maps und OSM, als es noch die analoge Papierkarte vom Bayerischen Landesvermessungsamt gab - hatte ich hier mein Fahrrad (ohne "E") bereits mal hindurch geschoben - eben weil der Boden zu nass und weich war...

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geroldh

Seit Ostern hat sich an der Schneelage in den Bergen nicht viel verändert - eigentlich ist sogar noch frischer Schnee obendrauf gefallen...
...daher habe ich weiter keine Lust auf nasse Schuhe - bzw. kalte Füsse - und statte der Nicklheimer Filze und hier im besonderen der Kollerfilze einen Besuch ab. Auch diese liegt im Verbund der "Rosenheimer Stammbeckenmoore", zu dem es auch aus der Zeit der Wiedervernässung ein Faltblatt mit Übersichtsdarstellung (2007) gibt.

Da es später Vormittag ist, sind noch kaum Besucher vor Ort - und anstatt am grossen Wanderparkplatz in Nicklheim das Auto abzustellen, ist es auch möglich mit dem Rad zur Moorstation hinein zu fahren. Insbesondere für Kinder ist es schon ein "Hatscher", nur unterbrochen von einem Abstecher zu einem (langsam zuwachsenden?) Aussichtspunkt.

Im sog. (Schau-)Handtorfstich, der früher (und in der BR-Doku) mal anschaulich den manuellen Torfabbau dargestellt hat, ist schon lange nichts mehr "gestochen" worden, das sog. Grüne Klassenzimmer ist verschlossen (es müsste "gebucht" werden) und nur der hölzerne Beobachtungsturm ist zugänglich.
Ein Bohlenweg (mit Drahtgitterauflage) durchzieht einen kleinen Bereich (= Botanisches Lehrgelände), ansonsten sind die "alten" neu verlegten Gleise der Bockerlbahn (= ehemalige Feldbahn) noch zu bewundern.

Ein Dino-Fun-Park macht hier definitiv keinen Sinn, auch wenn diese Lebewesen hier tief versunken ihre Spuren hinterlassen haben dürften, aber was mich doch etwas verwundert, dass es dort keinen (offiziellen, d.h. gelenkten) Barfußpfad gibt, wo der torfige und weiche Moorboden doch ideal dazu geeignet wäre - und soweit ich es von anderen Berichten/Videos her kenne, hätten Kinder bei einem mit moorig-matschigem Kneipp-Tretbecken neben einem erfühlendem Eindruck sicher auch noch einen gewaltigen Spass (und die Eltern hinterher natürlich auch)...

Sofern am jeweiligen Tag gerade in Betrieb, kann als Erlebnis für Klein und Gross die wieder instand gesetzte Bockerlbahn gesehen werden, die beim Verein D'Fuizler bekanntgegebene öffentliche Bockerlfahrten anbietet.
Entsprechend dem Typenschild ist die kleine Lok "DS 28" aus dem Baujahr 1957 und hat 28 PS bei 3,3 t Gewicht. Personenfahrten finden mit gemächlichen 7 km/h statt - genug Zeit also, die durchfahrene Natur beidseits des Gleises anzusehen.
Interessierte finden auch ein 4-teiliges Video (4x ca. 15 Min.), das die Nicklheimer Feldbahn bei einem ihrer letzten Arbeitstage zeigt...
Hinweis: Das damalige Zufahrtsgleis in die Fuiz'n wurde zurückgebaut und ist der heutige Rotkehlchenweg in der Rundwanderung.

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geroldh

Auf die "Empfehlung" oben von Bergautist hin, habe ich mir diesen früheren und vor etwa 15 Jahren wiedervernässten Abbaubereich angesehen. Nach dem Ende des maschinellen Torfabbaus im ehemals ältesten Torfwerk Bayerns (1876 gegründet) wurde das Gelände wohl weitestgehend geräumt, dennoch lassen sich vereinzelt noch Eisen-/Schienenreste, geteerte/verwitterte Bohlen und auch verrottende Holzbretter finden, die nun im sich wiederaufbauenden Moor "untergehen".

Die Topo-Karte deutet ähnlich wie das Luftbild die landschaftliche Struktur an, die geprägt ist durch die langen Abbaustreifen mit der Fräsraupe und der grossen Aberntemaschine. Der "Raublinger Düngetorf" wurde in "ganz" Mitteleuropa verteilt, wie z.B. dieses PDF-Zeitdokument aus Bozen erkennen läßt.

Etwas plastischer in der Darstellung werden die industriellen Torfabbauflächen in der Kollerfilze bei Bewegtbildern aus der Luft:
Inntal aus der Luft - Nickelheimer Filze - Sept. 2019 (5:10 Min.)

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Datum: 22.04.2023
Ziel: Kollerfilze
Ausgangspunkt: Spöcker Strasse
Route: v.a. auf gespurten Wildwechsel, mit kleinen Abstechern...
Wegbeschaffenheit: i.d.R. fester Torfboden, Abstecher tw. knietiefes Wasser...
Gefahrenpotential: Kreuzotter, "Treibmoor"
Wetter: sonnig, wenig Wind
Flora/Fauna: Moorheide, Torfmoos, ... / Graugans, scheue Stockenten...
Hütteninfo: -
Sonstiges: u.a. komplett barfuß

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geroldh


geroldh

Gemäß wetteronline haben wir den "trübsten" und "nassesten April seit 15 Jahren" hinter uns, mit "rund 40 Prozent mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel" (und Spanien dafür neue April-Rekorde mit knapp 40*C). Damit hat sich mein Eindruck, den Frühling gibt es dieses Jahr nur "häppchen-" bzw. tageweise, nicht getäuscht. Aber zum grossen Glück gehört wenigstens das Thema "Lockdown mit Ausgangssperre" inzwischen der Vergangenheit an...

Auch der heutige Tag macht seinem Monatsnamen alle Ehre: Praktisch aus dem Nichts entstehen in der labilen Luftmasse kleinräumige Schauer und Gewitter... Aber: Ich muss raus! Daher am Nachmittag doch noch auf's Radl gesetzt und zur Südseite der Nicklheimer Fuilz'n g'fahren. Jedoch einen Regenguss (mit Donner) hat Petrus für heute noch übrig - passenderweise war ein Gerätestadel zum Unterstellen gleich in der Nähe.

Als kleine Tagesaufgabe habe ich mir heute die Erkundung der Moorerlebnis(station) Sterntaler Filze gestellt, deren Entstehung in den Jahren der Wiederverwässerung bisher an mir vorbei gegangen ist. Was wird es mit dem Lehrpfad im Sterntaler Filz auf sich haben?

Mit dem Radl darf man bis zum "Rollstuhlfahrer-Parkplatz" (blaues P-Schild mit Rolli-Zeichen) fahren, so wie es gehfaule SUFF-Fahrer auch "dürfen"... Das kleinräumige Gelände ist schnell erkundet, bei trockenen Wetterbedingungen haben hier vor allem Kinder einiges zu entdecken, obwohl auch hier inzwischen der natürliche Verfall eingesetzt hat: an geschnitzten Tierfiguren, den abgebauten Balancierbäumen, dem lt. Übersichtskarte "knietiefen Bademoor" und auch dem lange nicht genutzten Schauhandtorfstich.

Keine Frage, Kinder und Erwachsene haben unterschiedliche Empfangskanäle für eine "intensive Begegnung mit Moor und Natur", doch "theoretische Schautafeln" machen noch lange keine "Klima-Kleber"...
Interessanterweise ist trotz der heutigen Ruhe auf den einsehbaren Wasserflächen "nix los" und verschiedene Gruppen von Graugänse stehen außerhalb des Schongebiets in den wassergeschwängerten Wiesen, mich beim Vorbeiradeln argwöhnisch beäugend...

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geroldh

Der Wetterbericht gibt nach vorangegangenen nächtlichen Front-Gewittern und einer feuchten ersten Samstagshälfte für den Sonntag folgende Vorhersage: Am Vormittag sonnig bei hoher Bewölkung und am Nachmittag mögliche Überentwicklung und neue Gewitter aus den Alpen heraus.
Ideal also, um einem weiteren Rosenheimer Stammbeckenmoor einen Erkundungsbesuch abzustatten, je nachdem wie lange das Wetter hält.

Bald nach dem Frühstück radele ich los und am (trockenen :laugh: ) Ende werde ich dieses Gebiet umrundet haben und erst am späten Nachmittag wieder zuhause sein.
Den Frühling merkt man jetzt schon deutlich, einerseits an der angenehmen Morgentemperatur, andererseits an den austreibenden Laubbäumen - endlich wird es grün!

Bei Wasserwiesen verlasse ich die Hauptstrasse und via dem sog. Filzenwald gelange ich an das einsame Nordende des Feuchtgebiets. Das Rad wird geparkt und barfuß & naturnah geht es auf Entdeckungstour. Und dieser Tag wird einige Überraschungen für mich bereit halten...

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Datum: 07.05.2023
Ziel: Abgebrannte Filze
Ausgangspunkt: Wasserwiesen
Route: v.a. auf gespurten Wildwechsel, mit kleinen Abstechern...
Wegbeschaffenheit: i.d.R. fester Torfboden, Abstecher tw. knietiefes Wasser...
Gefahrenpotential: Kreuzotter, "Treibmoor"
Wetter: sonnig, wenig Wind
Flora/Fauna: Moorheide, Torfmoos, ... / s.o. + Hirsch-Kuh, Bienen-Schwarm, Fuchs, Hornissen, Kreuzotter, ...
Hütteninfo: -
Sonstiges: u.a. komplett barfuß

Auch die Abgebrannte Filze - woher stammt wohl der Name? - bei Bad Feilnbach hat ehemalige, große Torfabbauflächen, allerdings wohl frühzeitiger beendet und nicht ganz so industriell ausgebeutet.
In der Zeitreise-Karte von 1921 ist erstmalig eine Torf-Bahn verzeichnet, die ausgehend vom Torfwerk Feilnbach auch einen Anschluss an den Bahnhof bei Au b. Aibling hatte. Ab dem Kartenstand 1979 wurde mit veränderter Streckenführung etwas zurück gebaut, mit Stand 1995 noch weiter rückgebaut und erst im Karten-Update von 2006 wurde sie in dem Gebiet komplett "getilgt".
In den Jahren danach wurde auch dort ein sog. Einstau von Gräben, d.h. eine Wiedervernässung, durchgeführt, die via Luftbild der Topo-Karte das heutige Aussehen gibt.

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