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Schwalbenwand (Hundstein) am 12.04.22

Begonnen von MANAL, 23.04.2022, 22:46

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MANAL

Durch den Rother Wanderführer "Hochkönig", den ich im vergangenen Jahr hier im Forum gewonnen habe, bin ich erstmals auf das Hundstein-Massiv in den Salzburger Schieferalpen gekommen. Mir ist diese östliche Fortsetzung der Kitzbühler Alpen bisher überhaupt nicht aufgefallen. Vermutlich weil der Hundstein eher unscheinbar ist und zwischen allen den hohen Bergen drumherum komplett untergeht. Aber genau deshalb eignet sich dieser Gebirgszug perfekt als Aussichtsplattform. Im Bergführer wird der Aufstieg auf die Schwalbenwand von Norden und die komplette Umrundung des Gebirgszugs von Norden beschrieben, beides für diese Jahreszeit nicht die passenden Touren. Aber als ich mich mit dem Hundstein beschäftigt habe habe ich auch eine wintersichere und einfache Variante von Südwesten auf den Hundstein entdeckt und für diese habe ich mich entscheiden.
Da ich noch von einer überstandenen Erkältung angeschlagen war kam es mir entgegen, dass man von dieser Richtung einen recht hohen Ausgangspunkt hat.

Start ist auf ca. 1200m Höhe am Mitterberghof oberhalb von Thumersbach bei Zell am See. Die Zufahrt erfolgt über eine asphaltierte Serpentinenstraße auf der man vom Talgrund 450 Höhenmeter bereits mit dem Auto unter sich bringt. Am kostenpflichtigen Parkplatz (3€/Tag) waren am späten Vormittag noch ein paar Plätze frei. Am Wochenende kann es hier sicher auch voll sein wenn man zu spät kommt.

Der Aufstieg zur Schwalbenwand ist ansonsten sehr einfach, einfach den Wegweisern hinterher und über den langezogenen sanften Südwestrücken bis zum Gipfel hoch. Schwere als T2 wird es nirgends. Anfangs auf Forststraßen, später auf Waldwegen. Ab ca. 1500m wird es dann aussichtsreich, es geht raus aus dem Bergwald auf die weiten südseitigen sanften Grashänge der Schwalbenwand.

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Die Schwalbenwand ist die schneebedeckte Kuppe in der Mitte

Man erreicht auf 1895m einen Vorgipfel mit Kreuz, dem Maishofener Schwalbenwandgipfel. Am höchsten Punkt steht dann nur ein Wegweiser, das Kreuz vom Hauptgipfel ist etwas niedriger am Nordende der Gipfelkuppe. Auf gleichen Weg dann wieder runter.

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Blick vom Gipfel über den aussichtsreichen Südwestrücken über den Auf- und Abstieg erfolgen.

Gesamtstrecke: ca. 10,5 km
Höhenmeter: ca. 850 m
Schwierigkeit: T2

Die Aussicht von der Schwalbenwand ist gigantisch. Im Süden hat man die Hohen Tauern vom Venediger über Kitzsteinhorn bis zum Hohen Tenn mit dem Zeller See im Tal. Nach Osten geht der Blick über die ganzen Niederen Tauern. Daran schließt sich im Norden der Dachstein an und natürlich der komplette Block der Berchtesgadener Alpen vom Hochkönig bis zur Reiter Alm. Im Westen die Leoganger Steinberge und in der Ferne der Kaiser. Gegenüber die Kitzbühler Alpen.

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Blick nach Norden vom Dachstein zu den ganzen Berchtesgadener Alpen.

Bedingungen:
Im Wald bin ich auf die ersten Schneepassagen gestoßen, danach oben immer wieder Schneeflecken und Schneefelder, je nachdem wieviel sich durch Windverfrachtung aufgebaut hat und von der Sonne weggetaut ist. Ab dem Vorgipfel war nur eine einzige Stapfspur im Schnee, aber weder ist der Aufstieg schwierig noch gefährlich. Lawinengefahr bestand keine auf dem Aufstiegsweg. Der Schnee war dank kalter Nächte bei mir fast immer sehr tragfähig. Unter einer weichen Neuschneeschicht eine feste Altschneeschicht.

Nachdem seit meiner Tour schon 10 Tage vergangen ist hat sich die Situation sicher schon wieder völlig geändert.

Worauf man aber aufpassen sollte ist an der weiten Gipfelkuppe die riesige Wächte nach Osten. Bis zum tief eingeschneiten Wegweiser ist es auf jedem Fall sicher. Wo dann die Gipfelkuppe endet und die große Wächte beginnt lässt sich nicht sagen. Von der Seite kann man sich einen Eindruck machen. Auf keinen Fall einfach bis zur Kante vorgehen, das geht schief mit einem Absturz in die steile nordostseitige Flanke!!!

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Achtung enorme Wächtenabsturzgefahr am Gipfel nach Osten!!!

Fazit: Eine gemütliche Traumtour auf einen tollen Aussichtsberg der sich perfekt für die ruhige Übergangszeit zwischen Winter und Frühling eignet. Im Winter ist hier sicher einiges los mit Skifahrer und im Sommer dürften viele Wanderer dort zu finden sein. Außerdem dürften die Kühe samt ihrer Hinterlassenschaft unzählige Fliegen anlocken. Also am besten jetzt rauf wo man seine Ruhe hat. Zudem der perfekte Berg für die Krokuszeit!

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Krokusblüte an der Schwalbenwand.