Türkenköpfl

[Wim43]

Eigentlich hatte ich mir gestern den Breitenstein übers Fensterl vorgenommen, der anrollende Verkehr und die um 9 Uhr  bereits belegten Parkplätze auf der Anfahrt ins Leitzachtal  ließen mich schnell über eine Alternative nachdenken. So kam ich auf das Türkenköpfl. Also ging's erst mal weiter Richtung Bayrischzell. Der riesige Parkplatz an der Wendelstein-Seilbahn war auch schon ganz gut besucht. Ich suchte mir einen kaum bekannten alten Steig  durch wunderschönen Bergwald und später teils weglos rauf zu den Spitzingalmen, bis dahin mutterseelenallein.

Über den Almen stieß ich dann auf den Weg, der von Birkenstein zum Wendelstein führt. Nach wenigen Metern zweigt dann ein Steig zum  Türkenköpfl ab. Dort oben am Gipfel waren doch dann tatsächlich zwei (!) weitere Berggeherinnen, mit denen es zu einem netten Plausch kam, bevor sie mir das Gipfelkreuz ganz allein  überließen. Bei herrlicher Sicht rundum, konnte ich die vielen Wanderer zum Schweinsberg, zum Breitenstein und auf dem Wendelstein beobachten und in aller Ruhe meine Brotzeit genießen  .

Vom Türkenköpfl ging ich dann den Grat ostwärts entlang Richtung Wendelstein, stieg etwas ab, um auf die im tiefen Schnee erkennbare Spur zu treffen , die mich teils recht beschwerlich auf die Bocksteinscharte und bis zum Aufstieg unter der Seilbahn auf den Wendelstein hochkämpfen ließen. Hier traf ich dann doch auf den eine*n oder andere*n Wanderer*in, teils mit erschreckender Ausrüstung – kurze Schuhe, kurze Hosen usw. -bei Verhältnissen, wo man schon bei jedem zweiten Schritt mal bis zur Hüfte versackte, na ja.

Mit fortgeschrittener Zeit entschloss ich mich, unter dem Bocksteinlift und weiter frei über die südseitige Skiabfahrt zur Talstation zurückzugehen, anfänglich noch viel tiefer Schnee – meine zuhause liegenden Schneeschuhe vermisste ich sehr – wurde es nach unten zu immer grüner. Viele Leute gab es nur im gesamten Areal um den Wendelstein, ansonsten eine recht einsame Tour bei allerdings recht wechselhaften Verhältnissen, mal aper, mal grundloser Weichschnee.

Als ich gestern die Beiträge von Chtransalp10 und Maiwanderer las, war ich froh, so entschieden zu  haben, Insgesamt waren es ca.  850 hm und fast 6 Stunden mit ausgiebiger Rast.

Ciao
wim43

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[Chtransalp10]

Dein Bericht, Wim, motivierte mich diesen Samstag, ebenfalls auf das Türkenköpfl zu gehen. Da war ich noch nie!

Start wie bei dir am Wendelsteinparkplatz, Straße direkt nach Norden, dann in den "geheimen" und nicht bezeichneten Weg am Bach entlang. Wenig Schnee, hartgefroren, gut zu gehen und die Sonne wärmte durch den Wald... es war schon gegen 11 Uhr. Dann weglos, aber gut zu gehen, hinauf auf die Spitzingalmen. Kurze, weil kalte und windige Pause, dann weiter bergauf, so wie Du es beschrieben hast, zum Türkenköpfl. Oben kamen dann die Grödeln zum Einsatz, der Sicherheit wegen. Traumaussichten in alle Richtungen, die menschlichen Perlenketten am Breitenstein waren gut zu erkennen.. Wir waren allein am Gipfel...
Für den Abstieg entschieden wir uns wieder zurück zu den Almen. Hat aber nicht ganz geklappt, weil ich die schmale, nur von uns eingetretene Spur übersah und wir dann in den Spuren des "Meditationsweges" waren. Machte aber nichts, ein kleiner Schlenker im Wald, dann waren wir auf der Forststraße, die uns sicher und schnell bis nach Geitau führte. Einige Schlittenspuren waren zu sehen, aber keine Menschen. Zum Skifahren nicht genügend Schnee, leider.
In Geitau vor dem Bahnhof links abgebogen und in einer weiteren Viertelstunde wieder am Parkplatz gelandet. Bis kurz vor dem Auto, obwohl es bereits 16.00 Uhr war, in der SONNE!
Eine wirklich schöne Tour, an so einem Traumwetter-Samstag fast alleine unterwegs, südseitig, das sollte man eigentlich nicht verraten 

Danke dem roberge-Forum für diesen Tipp - ich kann mich hoffentlich bald mal revanchieren - mit einem der nächsten Montagsrätsel!