Gestern eine superschöne Spätherbst-Wanderung gemacht, die sicher auch die nächsten Tage - solange es weder regnet noch schneit - absolut lohnenswert und aussichtsreich ist:
Vom ersten Parkplatz Fahrtrichtung Landl von Bayrischzell kommend (gegenüber "Beim schweren Gatter") Karrenweg Richtung Sillberghaus. Das erste Stück etwas steiler und gröber, die einfachere Variante ist auf der Forststraße vom Parkplatz an der Stocker Diensthütte... Immer dem bequemen, am Südhang entlanglaufenden Weg über die Wirthsalm und Sandbichler Alm Richtung Westen - gut beschildert, verlaufen fast nicht möglich, der Weg geht südseitig an der Maroldschneid entlang. Ab der Sandbichler Alm wird der Weg schmaler, zum Steig, aber mit toller Aussicht zum Kaiser und in die Zentralalpen! Außerdem absolut trocken und da südseitig - auch warm, man hätte in kurzen Hosen gehen können! Vorbei an den steinernen Überresten von zwei verfallenen Almen, dann steil, aber mit Holzbalken erleichtert, zum kleinen Grat, der zum Gipfel führt. Schöne Blicke zum total überlaufenen Rotwandhaus - da gibt´s ja auch Essen und Trinken "to go"..
Nach knapp 3 Stunden, einschließlich einer Sonnenpause an der Wirthsalm, sind wir am schönen Gipfelkreuz. Eines der schönsten, die ich kenne! Und bis jetzt war ich dort immer nur im Winter mit Skiern - von der anderen Seite aus...
Wir entschließen uns zu einer Rundtour - steigen nordseitig vom Gipfel ab - und sind sofort in leicht rutschigem, weil eisigem, Gelände. Das ist der Unterschied von Süd- und Nordseiten!! Um diese Jahreszeit nicht ohne... Grödel wären manchmal hilfreich gewesen - das konnten wir uns beim Aufstieg gar nicht vorstellen...
Wir turnen über die Wiesen und Kuhlöcher, queren unter den Ruchenköpfen durch - da sind heute noch viele Kletterer in der Südwand zu sehen...
Weiter zur kleinen Bergwachthütte, den Soinsee lassen wir links liegen und gehen zu den Soinalmen hinunter. Ab dort ist wieder Fahrstraße - Entspannung und Erholung... Allerdings reizt es uns dann doch, nach ca. 2 km in einen nicht bezeichneten, aber in der Karte eingezeichneten Steig links abzubiegen, der uns genau zum Parkplatz führen soll, ohne die lange Fahrstraßenschleife über das Sillberghaus. Ein wirklich interessanter, alter Steig, sicher wenig begangen, aber doch gut sichtbar. Allerdings durch Buchenwald, das bedeutet, viel Laub auf den groben Steinen, umgefallene Bäume, zum Teil rutschig. Die Stöcke sind sehr hilfreich!
Es zieht sich, ca. 400 Höhenmeter durch steilen Bergwald erfordern Konzentration.... aber schöner als eine Forststraße allemal - wenn auch sicherlich nicht schneller...
Eine tolle Herbsttour, das nächste Mal würde ich sie aus taktischen Gründen gegen den Uhrzeigersinn gehen, dann hat man morgens vielleicht noch etwas Sonne im Bergwald, und ab dem Gipfel volle Sonne und vor allem das Bergpanorama direkt vor sich, also NOCH mehr Genuss...