12. Oktober: Zum Rifugio Vittorio Emanuelle II
Servus Beinand,
die letzte Woche war ich mit meinem älteren Sohn im Aostatal. Hier kann man in mehreren Seitentälern schöne und auch ausgedehnte Wanderungen unternehmen.
Unser erstes Ziel war das Refugio Vittorio Emanuell, benannt nach dem gleichnamigen König von aus dem Hause Savoyen, der für die Schaffung des Nationalstaates Italien gesorgt hatte.
Start war im oberen Val Savaranche auf 1960 m. Der Name klingt irgendwie Französisch. Und tatsächlich ist das das Aostatal mehrsprachig, liegt es doch im Dreiländereck mit den Nachbarländern Schweiz im Norden und Frankreich im Westen.
In dieser Höhe war es am Morgen noch recht frisch, die Temperatur lag unter dem Gefrierpunkt. Zunächst ging es auf einem schön mit Granitsteinen angelegten Steig durch den bereits herbstbunt gefärbten Lärchenwald. In den letzten Wochen scheint es geschneit zu haben, denn ab etwa 2200 m Meereshöhe lag eine geschlossene Schneedecke. Wir begegneten auch nur sehr wenig Menschen wie zwei Schitourengehern, die sich den Grand Paradiso als Ziel ausgesucht hatten. Natürlich mussten die ihre Schi die ersten 750 Höhenmeter bis zum Refugio tragen.
Wir erreichten unser Ziel nach etwa zwei Stunden und genossen in der Sonne die Blicke auf den 3642 m hohen Ciaforon. Den Grand Paradiso haben wir nicht gesehen. Das Refugio hatte bereits geschlossen und wir nahmen unserer Brotzeit auf dem sonnenbeschienen Bankerl vor der Hütte ein, bevor wir uns auf dem Weg zurück zum Auto machten.