Es ist eine Katastrophe, dass dieses Vorhaben genehmigt wurde und ein deutliches Zeichen dafür, dass es nach wie vor nur um die wirtschaftlichen Interessen einzelner oder einiger weniger geht. Die Kampenwand ist schon seit Jahren an ihrer absoluten Belastungsgrenze. Gehwege werden immer breiter, Trittbelastungen auch abseits der Wege haben deutlich zugenommen und Müll landet auch immer mehr in der Natur. Bis zu 12000 Menschen pro Tag auf der Kampenwand wären ein Super-Gau, mal abgesehen vom Bau dieser neuen Seilbahn, allein der Masten. Es sind wohl nun 13 statt bisher 7 Masten vorgesehen, wodurch wohl nicht unerhebliche Eingriffe im Bergwald nötig werden. In meinen Augen das genaue Gegenteil von dem, was aktuell ein gesellschaftlicher Konsens werden sollte.
Ich kartiere seit einigen Jahren die Moosflora der Chiemgauer Alpen und auch der Kampenwand. Es gibt allein zwei Moosarten, die deutschlandweit nur auf der Kampenwand vorkommen. Da Moose aber leider auch im Naturschutz nur eine untergeordnete bis gar keine Rolle spielen, ist hier sicherlich nicht zu erwarten, dass Massnahmen zu ihrem Erhalt ergriffen werden.
Dem Chiemgau stehen in den nächsten Jahrzehnten dramatische Veränderungen ins Haus, nicht nur durch diese Seilbahn, vorallem durch den Ausbau der A8.