Wildfallen
 

   



Das Wanderbuch »Blumenwanderungen Bayerische Alpen« bietet eine bunte Auswahl an Voralpen-Wanderungen und Bergtouren verschiedener Länge und Schwierigkeit, die botanisch ausgesprochen lohnend sind.
Amazon   buecher.de


Amazon   buecher.de

Wildfallen

Begonnen von mh, 09.02.2020, 15:25

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

mh

Servus beisammen,

ich habe gestern eine kleine Runde in der Jachenau gedreht und dabei sind mir direkt neben dem Weg Warnschilder aufgefallen: "Vorsicht - Wildfallen! Hunde an die Leine".
Vielleicht weiß ein Robergler:
- Wer darf denn bei uns Fallen aufstellen?
- Und um welche Tiere geht es da?
- Was für Fallen sind das (wie früher im Western: Tier tapst mit der Pfote in eine Falle und verhungert jämmerlich oder geht an einer Sepsis ein? Bitte nicht....)?

Danke für die Info,
Margit

Bergautist

Zitat von: mh am 09.02.2020, 15:25
Servus beisammen,

ich habe gestern eine kleine Runde in der Jachenau gedreht und dabei sind mir direkt neben dem Weg Warnschilder aufgefallen: "Vorsicht - Wildfallen! Hunde an die Leine".
Vielleicht weiß ein Robergler:
- Wer darf denn bei uns Fallen aufstellen?
- Und um welche Tiere geht es da?
- Was für Fallen sind das (wie früher im Western: Tier tapst mit der Pfote in eine Falle und verhungert jämmerlich oder geht an einer Sepsis ein? Bitte nicht....)?

Danke für die Info,
Margit
Es ist unglaublich, was hierzulande noch erlaubt ist:

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/wolfratshausen/bad-toelz-wolfratshausen-vorsicht-schlagfalle-1.2642779

Wie macht man diese Mordmaschinen eigentlich unschädlich, wenn man sie findet?

mh

Danke, Bergautist, für die Info. Mir ist jetzt jedenfalls schlecht...

Was ist denn die Intention solcher Fallen - müssen unserer Wälder jetzt mit allen Mitteln "tierfrei" werden? Die Rehe sind eh schon abgeschossen (zumindest in den bayr. Staatsforsten in meiner Nähe), jetzt noch Fuchs, Marder, nicht-lesen-könnende-Hauskatzen, die ach-wie-so-häufigen Dachse...? Was wird das, wenn's fertig ist? Der garantiert tier- und unterholzfreie "Nutzwald" mit leicht zu erntenden Fichtenstangerln?

sachranger

Zitat von: Bergautist am 09.02.2020, 16:39
Wie macht man diese Mordmaschinen eigentlich unschädlich, wenn man sie findet?

Am besten stört man Jäger wo man ihnen begegnet. Jeder kleine "Nadelstich" wirkt. Es gibt gute Websites, wo man spannende Infos bekommt.
Ein Jäger hat keinerlei Handhabe gegenüber Naturbesuchern. Behörde informieren, Bedrohungslage ... 110 wählen.

Bergautist

Zitat von: sachranger am 09.02.2020, 22:14
Am besten stört man Jäger wo man ihnen begegnet.
Habe ich das richtig verstanden: Weil ein paar Jäger zu unethischen Mitteln greifen, soll ich alle ärgern? Nur weil wenige Autofahrer im Suff andere Menschen umbringen, darf ich jetzt alle Autofahrer verachten?

Also, die Jäger, die ich kenne, würden niemals unspezifisch wirkende Fallen legen, die jene Naturverachtung repräsentieren, die mh geschildert hat:

Zitat von: mh am 09.02.2020, 15:25
(wie früher im Western: Tier tapst mit der Pfote in eine Falle und verhungert jämmerlich oder geht an einer Sepsis ein? Bitte nicht....)?

sachranger

Zitat von: Bergautist am 10.02.2020, 05:57
Habe ich das richtig verstanden: Weil ein paar Jäger zu unethischen Mitteln greifen, soll ich alle ärgern?
Richtig. Ärgern ist ein angemessenes Wort dafür.

Zitat von: Bergautist am 10.02.2020, 05:57
Nur weil wenige Autofahrer im Suff andere Menschen umbringen, darf ich jetzt alle Autofahrer verachten?
Also, die Jäger, die ich kenne ...

Schlechter Bezug, außerdem kennst du wahrscheinlich zu wenige Jäger, oder die nur vom Bäcker. Ein extrem überwiegender Teil der Autofahrer verhält sich korrekt. Von dir geschilderte Vergehen sind deutlichst unter einem Prozent.

Bei der Jagd sieht es ganz anders aus. Der meiner Meinung nach größte Teil der Jäger biegt sich das Recht. Allein am Berg, sitzt lange an, schießt was kommt. Schlechter Schuss - Unterkiefer weggeschossen zum Beispiel. Das Wild krepiert jämmerlich. Sehr viele Jäger schießen derart schlecht und unsicher, dass ich es in Teilen für Gefährdung der öffentlichen Sicherheit halte. Sie haben schlicht keine Praxis und müssen nicht trainieren.
Alkoholprobleme. Protz. Trophäe. Alleine die rechtlichen Grundlagen einen Fuchs zu schießen sind der blanke Hohn. Ich könnte das hier ewig weiter auflisten, ich kenne hunderte Jäger. Und die reden ganz frei, weil sie nicht wissen, dass ich diese Zeilen schreibe.

bergfexklaus

Zitat von: mh am 09.02.2020, 18:53
Was wird das, wenn's fertig ist? Der garantiert tier- und unterholzfreie "Nutzwald" mit leicht zu erntenden Fichtenstangerln?
Laut Bayerischem Waldgesetz gilt seit 2005 die Doktrin "Wald vor Wild". Und wie der Wald auszusehen hat, bestimmen letztlich die großen Waldbesitzer, wie z.B. Thurn & Taxis (20.000 ha) und die Bayerischen Staatsforsten (778.000 ha), die zufällig (?) beide ihre Zentralen in Regensburg haben. Von "Wald" zu sprechen, fällt mir dabei zunehmend schwerer. "Holzplantage" wäre vermutlich die treffendere Bezeichnung für den industriellen Nadelwaldwahnsinn. Die wenigen Buchen-, Bergahorn-, Eichenwald-Inseln muß man langsam mit der Lupe suchen.

Zu den Wildfallen: Wildbiologen arbeiten ebenfalls häufig mit Wildfallen, natürlich nicht mit Fangeisen, sie wollen ja die Tiere unversehrt untersuchen oder markieren.

indian_summer

Hat zwar nix mit Wildfallen zu tun, dennoch hab ich hier einen, wie ich finde, erschütternden Bericht über die Jagdpraktiken der bayrischen Staatsforsten.
Es ist einfach nicht mehr normal, was hier abgeht...

https://wildundhund.de/im-namen-des-waldes-ein-berufsjaeger-packt-aus-hier-der-ganze-beitrag/?fbclid=IwAR385HaNDpSlMOvquz1Ml9-Vm7TrjHZM3ppgmuXFHOhO8oKOG9jx4WYBOl4