Meine
Gotzenberge-Runde vom letzten Jahr ist mir in bester Erinnerung geblieben. Deshalb schlug ich meiner Tochter eine Wanderung zur Gotzenalm (1685 m) vor - mit einem "kurzen" Abstecher zum einsamen Gotzentauern (1858 m). Erfolgreich verdrängt hatte ich die elend langen Fahrweghatscher zur Priesbergalm und zurück, sowie die batzigen, grasigen, felsigen, steilen Beinaheweglossteige zum und vom Gotzentauern. Dafür brachen wir erst gegen zehn in Hinterbrand auf: es lebe die lässige Tourenplanung!

Die Watzmann-Familie ist der Hingucker der Tour und fast immer im Blickfeld. Bereits kurz vor der Jennerbahn-Mittelstation zeigen sich Watzfrau mit -mann frisch gepudert in herbstlicher Umgebung, an der Seite ihres Nachbarn Hochkalter.
Vorbei an der geöffneten Enzian-Brennhütte (

wer trinkt am Vormittag schon Hochprozentiges?) und an der geschlossenen Priesbergalm, steuerten wir den etwas versteckten Mittleren Hirschenlauf an. Nach den Regenfällen vom Vortag war der Steig ziemlich glitschig. Die OSM-Bewertung ist mit T3 eh recht niedrig angesetzt, der AV-Führer trifft die Schwierigkeit mit W4 da schon realistischer und bei Nässe ist zudem sowieso volle Konzentration angesagt.
Am Gipfelkreuz grüßte wieder König Watzmann.
Aber auch der höchste Berchtesgadener, der Hochkönig, ist vom Gotzentauern aus sehr schön zu beobachten. Die traurigen Gletscher-Reste der Übergossenen Alm und das darüber thronende Matras-Haus sind deutlich zu erkennen.
Weil ich den Weg über die Bärengrube nicht kenne und auch keine Steigspuren fand, kämpften wir uns weglos zur Rosengrube durch

, wo wir auf den gut sichtbaren, vom Hochlafeld kommenden Pfad stießen, der uns auf den Reitweg zur Gotzenalm führte.
Jetzt gab’s reichlich Kaffee, Marillenkuchen und sehr leckeren Apfelstrudel. Von der sonnigen Terrasse aus war nicht nur der Watzmann zu bewundern, sondern auch der Kahlersberg mit dem Hochlafeld davor.
Der Besuch des Feuerpalfen ist natürlich Pflicht. Obwohl St. Bartholomä und die Watzmann-Ostwand schon lange im Schatten lagen, war der Tiefblick runter zum Königssee den Umweg allemal wert.
Zurück nach Hinterbrand gingen wir über den Unteren Hirschenlauf, der mit einer Reihe neuer Stahlseil-Sicherungen und Holz-Stiegen kürzlich saniert worden ist. Trotzdem war es eine glitschige Angelegenheit.
Mit qualmenden Füßen erreichten wir den Parkplatz gegen halb acht. Meine "Hirnbirn" hatte ich vorsorglich zu Hause gelassen

.