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Die Heuraffler und andere Bergjägergeschichten


Autor / Autoren:


»Von Cramer-Klett, Ludwig Benedikt Frhr. «

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Beschreibung:


Die Erzählung „Die Heuraffler“ hat Cramer-Klett als vierundzwanzigjährigen in die Jagdliteratur eingeführt. In dieser Erzählung geht es um den Zauber der abgeschieden lebenden geheimnisumwitterten Hirsche des unteren und oberen Heuraffels in den Aschauer Bergen.


Hier der Beginn des Romans:

„Heuraffel“, wenn ich mir dieses Wort vorsage, dann taucht die Gestalt eines breitspurig dasitzenden Riesen vor mir auf. Eine unförmige Felsspitze ragt in den herbstlich lichtblauen Himmel, auf der einen Seite schroff und felsig abstürzend, auf der anderen bis zum Scheitel hinauf von Lahnern und Latschen überzogen. Das ist der Kopf des Riesen, „Heuraffelkopf“ nennt ihn der Volksmund. Zu seiner Rechten fällt die Linie der Schulter und des Armes bis zum Knie in einem zerklüfteten Felsgrat ab, den alte Rauhfichten krönen. Das Bein verschwindet in vielen herbstbunt leuchtenden Buchenkronen. Sein linker Arm verliert sich auf der Schneid zwischen der Grubalm in seinem Rücken und der ihm zu Füßen liegenden Elandalm, während sein linkes Knie sich in einem breiten Streifen Fichtenwaldes darstellt und den südlichen Rand der eben genannten Elandalm bildet. Zwischen diesen beiden Heuraffelknien, die in kraftvollem Behagen weit auseinander stehen, fällt, wie der Lederschurz eines ausruhenden Schmiedes, eine steile, ziemlich breite Mulde zur Elandalm ab.

Jedem erfahrenen Bergjäger schlägt beim Anblick des Heuraffel das Herz höher, denn gerade in dieser Mulde, die von der undurchdringlichsten Buchenjugend bestockt und von unzähligen Rillen und Rinnen, Wänden, Felsköpfen und Geröllfeldern durchgezogen ist, hat alles Wild, Gams, Reh und insbesondere das Rotwild, eine kaum je gestörten einen ganz sicheren Einstand. Zu sicher nur! Die Hirsche im Heuraffel werden alt, sterben steinalt den Schneetod, ohne dass je ein menschliches Auge ihren Hauptschmuck geschaut hat ...



Inhaltsverzeichnis:


Was die Bücher von Cramer-Klett über den Rahmen der jagdlichen Literatur hebt, ist seine Fähigkeit, jagdliches Erleben sprachlich meisterhaft zu erfassen und mit der Wortkunst der Dichtung in das allgemein menschlich Bedeutsame zu erheben. Wieder sind es die Aschauer Berge und das sich weit auftuende Voralpenland des Chiemgaus, in die dieses Buch führt. Bock und Gams geistern durch die Schluchten, Wälder und Kare, jeder eine Individualität wie der Jäger selbst, gebunden an ihre Umwelt, an Werden, Reifen und Vergehen. Fugenlos reihen sich die Erlebnisse und Erzählungen aneinander und künden von dem Glück der Einsamkeit, die die Fülle allen Lebens offenbar werden läßt. Das Buch ist ein Kunstwerk ersten Ranges, für das der Verfasser 1965 mit dem Literaturpreis des Deutschen Jagdschutz-Verbandes ausgezeichnet worden ist.



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