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E.T. Compton


Autor / Autoren:


»Brandes, Jürgen und Sibylle«

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Beschreibung:


Einer der größten Alpenmaler überhaupt war Edward Theodore Compton (1849 – 1921) – Engländer von Geburt mit ständigem Wohnsitz in Feldafing am Starnberger See. Er wurde zunächst insbesondere als Bergsteiger und Illustrator alpiner Bücher und Zeitschriften im Wirkungskreis der alpinen Vereine bekannt und populär. Dementsprechend wurde er als Künstler fast ausschließlich aufgrund seines immensen als Illustrator geschaffenen Werkes beurteilt und weniger aufgrund seines Gesamtwerkes. Darin nehmen großartige Landschaftsbilder einen bedeutenden Platz ein, die Compton frei von den Zwängen der Illustration geschaffen hat.

Ernst Bernt gebührt das Verdienst, hierauf und auf die Notwendigkeit der Erstellung eines Verzeichnisses der Werke E.T. Comptons verwiesen zu haben. Siegfried Wichmann war der erste Kunsthistoriker, der sich des malerischen Werkes Comptons anhand einiger im Privatbesitz befindlicher Bilder annahm.Ziel der Autoren ist es, Leben und künstlerisches Werk Comptons möglichst umfassend zu dokumentieren. Dabei werden in der Literatur weit verbreitete falsche und trotzdem mehrfach wiederholte Angaben über Compton berichtigt und sein bewegendes Künstlerleben unter Berücksichtigung bisher unbekannter Aspekte sowie vieler bisher unbekannter und vergessener Bilder veranschaulicht.

Langjährige, intensive Recherchen sowie die Unterstützung des Buchprojektes durch Nachkommen Comptons und durch zahlreiche Institutionen und private Sammler führten zu dem vorliegenden Buch. Trotz der kunsthistorischen Bedeutung des Buches kommt der Genuss beim Betrachten des hochwertig ausgestatteten Bandes nicht zu kurz. Bergfreunde werden dabei viele Orte und Berge wiedererkennen und staunen, wie diese sich in einem Jahrhundert verändert haben.



Inhaltsverzeichnis:


Zum Geleit: E.T. Compton – Kletterer und Künstler, von Reinhold Messner
Stammbaum der Familie Compton

Teil I Leben und Wirken


Biografisches
Herkunft und Jugend in England
Übersiedlung nach Deutschland
Der Besuch der Schweiz und seine Folgen
Münchner Jahre und Heirat
Neue Heimat Feldafing
Der Bergsteiger
Compton und die Alpenvereine
Marion Compton und ihr Erbe
Compton und Hinterstoder (Heinrich Schachinger)

Der Künstler
Comptons künstlerische Entwicklung
Das Index Operum (IO)
Compton als Illustrator
Die Klassifi zierung seiner Bilder
Dekorative Grafik
Compton und die Hotellerie
Gebrauchsgrafik
Das Alpen-Diorama in Leipzig
Signaturen

Compton und die Fotografie
Die Anwendung der Fotografie
als technisches Hilfsmittel für die Anfertigung von Bildern
Der Einfl uss der Fotografie auf Comptons Tätigkeit als Illustrator

Comptons Bedeutung als Künstler

Literaturverzeichnis und Anmerkungen zu Teil I


Teil II Ausgewählte Bilder


Bilder aus den Alpen
Vom Starnberger See bis zur Zugspitze
Tirol
Silvretta und Vorarlberg
Zentralschweiz bis südlich der Bernina-Gruppe
Walliser Alpen
Berner Alpen
Vom Genfer See zum Montblanc
Vom Montblanc bis zu den Seealpen
Gardasee und andere Oberitalienische Seen
Die Brenta
Presanella und Adamello
Rund um den Ortler
Südtirol und Dolomiten
Julische Alpen
Kärnten
Rund um den Großglockner
Salzburg, Stadt und Land
Oberösterreich
Besondere Gletscherbilder
Kletterei in Fels und Eis
Topografi sch nicht eindeutig bezeichenbare Bilder
Berghütten

Bilder aus Gebieten außerhalb der Alpen
Von den Abruzzen bis Paestum
Korsika und Spanien
Opatija / Kroatien
Die Hohe Tatra
Norwegen / Lofoten
Wales / Lake District / Schottland
Städte-Bilder


Teil III Anhang

Comptons wichtigste Reisen, Touren und Erstbesteigungen

Postkarten
Frühe Ansichts-Postkarten (Lithografien)
Spätere Ansichts-Postkarten (nach fotomechanischen Verfahren hergestellte Drucke) am Beispiel »Salzburg«
Monats-Postkarten
Spaß-Postkarten
Berghütten-Postkarten

Dekorative Drucke
Drucke der Verlagsanstalt Piloty und Loehle
Drucke des Verlages von Hanfstaengl‘s Nachfolger

Benutzte Literatur

Register
Personen- und Firmenregister
Ortsregister



Aus dem Inhalt:



Übersiedlung nach Deutschland (1867)<br />
<br />
Im Jahre 1867 übersiedelte die Familie Compton von England nach Deutschland. Als Wohnort wurde Darmstadt erwählt. Tallantire  erwähnt, dass er den Grund für die Übersiedlung der Familie nach Deutschland und die Auswahl von Darmstadt als Wohnsiz nicht habe klären können. Tallantire gibt jedoch an, dass Edward Theodore in Darmstadt eine Kunstschule besuchte.<br />
<br />
Wie sich aus den Tagebuch-Aufzeichnungen von Theodore Compton ergibt, die sich im Besitz von in England lebenden Nachkommen Comptons befinden, war der Grund für die Übersiedlung der Familie nach Darmstadt die Annahme von Theodore Compton, dass er seinen Kindern in Deutschland eine bessere schulische Ausbildung würde vermitteln können als in England, wo die Schulkosten sehr hoch waren. Vieles spricht dafür, dass sich Theodore Compton bei der Auswahl eines geeigneten Wohnsitzes für Darmstadt entschied, weil er glaubte, dort die günstigsten Vorraussetzungen für die weitere künstlerische Ausbildung seines Sohnes Edward Theodore zum Maler anzutreffen.<br />
<br />
Tatsächlich war Darmstadt im Jahre 1867 als Residenz des Großherzogtums Hessen unter Großherzog Ludwig II. eine Künstlerhochburg, in der sich viele Künstler in dem »Rheinischen Kunstverein« zusammengeschlossen hatten. Auch gab es eine besondere Museums-Zeichenschule, die viele an einem Zeichenunterricht interessierte junge Menschen anzog. Beispielsweise übersiedelte auch die sechsköpfige Familie Bracht, aus der der berühmte Landschaftsmaler Eugen Bracht (1842 – 1921) hervorging, im Jahre 1850 nach Darmstadt und Eugen Bracht erhielt in Darmstadt seinen ersten Zeichenunterricht.<br />
<br />
In Darmstadt mietete sich die Familie Compton ein Haus in der Wilhelmstraße 71, für das sie eine Jahresmiete von 32 britischen Pfund zu zahlen hatte. Auch fanden sie eine englisch sprechende Haushaltshilfe mit Namen Elise. In Darmstadt besuchte E. T. Compton die Zeichenschule des Hofrates Hoffmann, die ziemlich primitiv unter dem Dach des großherzoglichen Palastes untergebracht war. Berufsmaler war Hoffmann nicht. Seine Schüler korrigierten und förderten sich gegenseitig beim Aktzeichnen.<br />
<br />
Aus den Tagebuchaufzeichnungen von E. T. Compton ergibt sich, dass nicht nur sein Vater Theodore, sondern auch er in Darmstadt Zeichenunterricht erteilten. So schreibt E. T. Compton in seinem Tagebuch aus dem Jahre 1867/68 »Diesen Winter konnte ich eine fortgesetzte Reihe von schönen Stunden, hauptsächlich Kindern, erteilen, wobei ich gleichzeitig im Schloss Skulpturen zeichnen konnte«.<br />
<br />
Nach seinen Aufzeichnungen gehörte zu seinen Schülerinnen auch die Hessen-Prinzessin Alice. In seinem Tagebuch erwähnt E. T. Compton auch, dass er mit seinen beiden Geschwistern von der herzoglichen Familie zu Bällen ins Schloss eingeladen wurde.<br />
<br />
Noch im Jahr 1867 unternahm E. T. Compton eine Rheinlandreise, aus der mehrere Skizzenbücher hervorgingen, die bedauerlicherweise von einem Münchner Galeristen auseinandergenommen und in Form einzelner Blätter verkauft wurden.

Übersiedlung nach Deutschland (1867)

Im Jahre 1867 übersiedelte die Familie Compton von England nach Deutschland. Als Wohnort wurde Darmstadt erwählt. Tallantire erwähnt, dass er den Grund für die Übersiedlung der Familie nach Deutschland und die Auswahl von Darmstadt als Wohnsiz nicht habe klären können. Tallantire gibt jedoch an, dass Edward Theodore in Darmstadt eine Kunstschule besuchte.

Wie sich aus den Tagebuch-Aufzeichnungen von Theodore Compton ergibt, die sich im Besitz von in England lebenden Nachkommen Comptons befinden, war der Grund für die Übersiedlung der Familie nach Darmstadt die Annahme von Theodore Compton, dass er seinen Kindern in Deutschland eine bessere schulische Ausbildung würde vermitteln können als in England, wo die Schulkosten sehr hoch waren. Vieles spricht dafür, dass sich Theodore Compton bei der Auswahl eines geeigneten Wohnsitzes für Darmstadt entschied, weil er glaubte, dort die günstigsten Vorraussetzungen für die weitere künstlerische Ausbildung seines Sohnes Edward Theodore zum Maler anzutreffen.

Tatsächlich war Darmstadt im Jahre 1867 als Residenz des Großherzogtums Hessen unter Großherzog Ludwig II. eine Künstlerhochburg, in der sich viele Künstler in dem »Rheinischen Kunstverein« zusammengeschlossen hatten. Auch gab es eine besondere Museums-Zeichenschule, die viele an einem Zeichenunterricht interessierte junge Menschen anzog. Beispielsweise übersiedelte auch die sechsköpfige Familie Bracht, aus der der berühmte Landschaftsmaler Eugen Bracht (1842 – 1921) hervorging, im Jahre 1850 nach Darmstadt und Eugen Bracht erhielt in Darmstadt seinen ersten Zeichenunterricht.

In Darmstadt mietete sich die Familie Compton ein Haus in der Wilhelmstraße 71, für das sie eine Jahresmiete von 32 britischen Pfund zu zahlen hatte. Auch fanden sie eine englisch sprechende Haushaltshilfe mit Namen Elise. In Darmstadt besuchte E. T. Compton die Zeichenschule des Hofrates Hoffmann, die ziemlich primitiv unter dem Dach des großherzoglichen Palastes untergebracht war. Berufsmaler war Hoffmann nicht. Seine Schüler korrigierten und förderten sich gegenseitig beim Aktzeichnen.

Aus den Tagebuchaufzeichnungen von E. T. Compton ergibt sich, dass nicht nur sein Vater Theodore, sondern auch er in Darmstadt Zeichenunterricht erteilten. So schreibt E. T. Compton in seinem Tagebuch aus dem Jahre 1867/68 »Diesen Winter konnte ich eine fortgesetzte Reihe von schönen Stunden, hauptsächlich Kindern, erteilen, wobei ich gleichzeitig im Schloss Skulpturen zeichnen konnte«.

Nach seinen Aufzeichnungen gehörte zu seinen Schülerinnen auch die Hessen-Prinzessin Alice. In seinem Tagebuch erwähnt E. T. Compton auch, dass er mit seinen beiden Geschwistern von der herzoglichen Familie zu Bällen ins Schloss eingeladen wurde.

Noch im Jahr 1867 unternahm E. T. Compton eine Rheinlandreise, aus der mehrere Skizzenbücher hervorgingen, die bedauerlicherweise von einem Münchner Galeristen auseinandergenommen und in Form einzelner Blätter verkauft wurden.


Bildstöckl an der Benediktenwand, Aquarell 35x24 cm, dat. 1878, DAV Tutzing

Bildstöckl an der Benediktenwand, Aquarell 35x24 cm, dat. 1878, DAV Tutzing



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