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Das roBerge-Forum => Alle roBerge-Boards => Bergtouren => Thema gestartet von: bergfexklaus am 25.06.2015, 23:02

Titel: Zahmer Kaiser Runden
Beitrag von: bergfexklaus am 25.06.2015, 23:02
Vom Wanderparkplatz "Am Brand" in Durchholzen wanderte ich heute mit meiner Tochter zur Winkelalm (Foto 01) und weiter auf dem Stahlseil versicherten Steig zur Pyramidenspitze. Steinschlaghelme hatten wir dabei, was durchaus sinnvoll ist, weil jede Menge loses Geröll auf dem steilen Steig rum liegt. Klettersteigsets dagegen wurden - völlig zu Recht - daheim gelassen. Foto 02 zeigt einen Steilabschnitt kurz unterhalb des Gipfels, der mit Trittbügeln und Stahlseilen bestens gesichert ist.

Am Gipfelkreuz war recht viel Betrieb, haupsächlich von Wanderern, die von Vorderkaiserfelden zum Stripsenjoch laufen. Wir liefen gegen den Strom, also Richtung Vorderkaiserfelden. Foto 03 von der Pyramidenspitze wurde in Höhe des Elferkogel aufgenommen. Auch die Jofenspitze mit dem Walchsee dahinter (Foto 04) sieht man aus dieser Perspektive.

Das Hatschen durch die Latschen wirkte irgendwann einschläfernd. Wir waren jedenfalls froh, als wir vom Petersköpfl endlich die Naunspitze (Foto 05) und das Dach der Vorderkaiserfeldenhütte sahen.

Vor der ausgiebigen Pause in der AV-Hütte musste natürlich noch die Naunspitze bestiegen werden. Zurück zum Parkplatz ging es über den Ebbser Steig, Buchberg und Asching, sinnvoller wäre aber die ÖVN-Nutzung ab Ebbs gewesen, weil sich der Rückweg endlos hin zog.
Titel: Re: Zahmer Kaiser Runden
Beitrag von: bergfexklaus am 02.07.2015, 19:10
Eigentlich hatte ich mir heute die Winkelkarumrahmung vorgenommen, die schon länger auf meiner Liste steht. Wegen der aktuellen Hitzewelle fand ich die Idee einer sonnigen Gratwanderung mit Latschenkampf dann doch nicht mehr so toll und entschied mich kurzfristig für eine schattige Nordwandtour: Aufstieg zum Grinnerkopf (1870m) auf einem einsamen Jagersteig ab Aschinger Alm mit Abstieg übers Egersgrinn. Die Tour war vor einigen Jahren schon mal Thema auf roBerge und wird auch in anderen Foren zum Teil ausführlichst beschrieben, für Orientierungslose sogar mit GPS-Daten ...  ;D

Der Forstweg vom Wanderparkplatz zur Aschinger Alm war zwar schön schattig, allerdings lauerten dort mehrere Kompanien blutrünstiger Bremsen, die mich gnadenlos verfolgten und piesackten. Mit zunehmender Höhe ließen die Blutsauger von mir ab. Der Steig verläuft praktisch bis zur Baumgrenze im kühlen Wald, mit Beginn des Latschengürtels hat man einen schönen Blick auf das Tourenziel (Foto 06).

Im Prinzip ist der Wegverlauf immer gut zu erkennen, er folgt dem breiten Kammrücken zum Grinnerkopf vorwiegend linksseitig (Osten). Außerdem sind massenhaft neuere rote Farbkleckse vorhanden und zwei steilere Abschnittchen hat man unlängst mit vier Trittbügeln entschärft, warum und von wem auch immer.

Den Gipfelaufbau umgeht man linksseitig (Osten), muss aber aufpassen, nicht blind den roten Markierungen zu folgen. Die führen nämlich am Grinnerkopf vorbei, vermutlich zum benachbarten Karlkopf. Es gilt auf Stoamandl zu achten und den Wegspuren rechts hoch zu folgen. Man erreicht das Gipfelkreuz des Grinnerkopfs dann etwa von SO.

Am Gipfelkreuz war natürlich eine ausgiebige Brotzeit mit Walchseeblick angesagt (Foto 07). Eine Tafel (Foto 08) erklärt die Geschichte des Gipfelkreuzes, garniert mit etwas "Berg-Heil-Pathos". Gut zu sehen von hier sind auch die Jofenspitzen (links hinten in Foto 09) und der Karlkopf (rechts).

Vom Gipfel stieg ich dann weiter aufwärts, durch Latschengassen den Grat entlang nach Süden, bis ich auf den von der Pyramidenspitze kommenden Weg traf. Dem folgte ich noch bis zum Vogelbad nach Westen und stieg dann nordseitig durchs Egersgrinn ab. Das Kar ist laut einer Hinweistafel am Einstieg aufgelassen, wird also nicht mehr gepflegt. Trotzdem ist der Weg derzeit in gutem Zustand, sogar zwei längere Schotterreisen liefen recht ordentlich. Foto 10 zeigt einen Rückblick ins obere Egersgrinn.