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Das roBerge-Forum => Alle roBerge-Boards => Bergtouren => Thema gestartet von: bergfexklaus am 18.10.2014, 22:22
Bestes Bergwetter am Wochenende: wer da nicht im Stau stehen will, muss früh raus - oder in den heimischen Bergen bleiben. Ich entschied mich für letzteres.
Das Auto stellte ich oberhalb vom Butz'n-Wirt am Rand des Forstwegs zur Neßlauer Alm ab und folgte dem neuerdings markierten Steig Richtung Thoraualm. Der Pfad ist Teil des brandneuen SalzAlpenSteigs von Prien nach Obertraun, der im Frühjahr 2015 eröffnet werden soll. Auf der Thoraualm orientierte ich mich dann nach Nord-Westen, stieg weglos über steile Almwiesen zu einem großen, abgestorbenen Baum auf, von da führt ein Pfädchen östlich weiter zur Thorauschneid mit Gipfelkreuz und -buch. Droben war ich nicht alleine, zwei junge Frauen hatten auch den Weg hinauf gefunden und ertrugen geduldig meine Erklärungen über lohnende Touren in der Umgebung. Drüben auf dem Hochfelln war ordentlich was los. Nach einer kurzen Brotzeit stieg ich wieder ab, am Grossgschdoder Kaser vorbei und weiter zum Sattel zwischen Thoraukopf und Weißgrabenkopf. Auf dem Weg hat man einen schönen Blick zurück auf die Thorauschneid (Foto 01).
Eine Stacheldrahtschikane mitten im Weg konnte ich durch geschickten Stockeinsatz entschärfen (Foto 02). Am Sattel angekommen stieg ich den schmalen, steilen, unmarkierten Steig zum Weißgrabenkopf hoch (Foto 03). Oben hat man einen fantastischen Ausblick, vom Chiemsee bis zum Kaiser - weit und breit keine Menschenseele.
Im steten Auf und Ab ging es weiter zum Gröhrkopf (Foto 04). Hinter dem Gipfelkreuz ist in der unteren Bildhälfte mittig die Neßlauer Schneid zu ahnen, der nächste Gipfel. Zuvor geht es steil bergab und dann mit einigen kleineren Gegenanstiegen zum schön positionierten Gipfelkreuz mit einem superbequemen Bankerl (Foto 05), gerade recht für meine letzte Rast, inklusive Nickerchen. Im Hintergrund sind Dürrnbachhorn und Loferer zu erkennen.
Ich blieb auf dem Kamm und folgte dem abenteuerlich angelegten Steiglein nach Osten. Man hat immer wieder tolle Tiefblicke zur Thorau- und Neßlauer Alm. Der Pfad ist stellenweise recht ausgesetzt, schwindelfrei sollte man schon sein. An einer Verzweigung blieb ich auf dem Grat und wurde mit einem fünften Gipfel (mit Kreuz und Gipfelbuch!), dem KeMei-Kopf, belohnt. Dafür wurde der Weiterweg jetzt extrem mühsam. Da ich zurück zur Abzweigung nicht wollte (da bin ich stur), musste ich weglos durch Wald, Unterholz und Wiesenhänge runter, bis ich endlich auf den Pfad von der Abzweigung traf. Der führte dann wieder auf den vom Hinweg bekannten SalzAlpenSteig.
Tourendaten: ca. 12 km, 1200 Hm
Bild 06 zeigt die Gipfel um die Thoraualm vom "KeMei-Kopf" aus gesehen.