roBerge.de
Das roBerge-Forum => Alle roBerge-Boards => Bergtouren => Thema gestartet von: auf_und_davon am 27.05.2014, 00:52
Hallo,
da ich letzten Sonntag wieder mal alleine losziehen durfte bzw. mußte hatte ich mich für diese etwas abseitigere Tour aus dem AA2-Büchlein (http://abseits-aufwaerts.blogspot.de/2013/02/alles-wichtige-zu-abseits-aufwarts-2.html) entschieden.
Am Anfang also streng nach Handbuch über Furt und auf den verwachsenen Steig. Beim Wegkreuz bin ich dann aber nach links abgebogen, um die "Klausenhypothese" zu überprüfen. Gefunden habe ich keine, obwohl ich sogar ins Bachbett abgestiegen und bis hinter zu einem Wasserfall gegangen bin. Falls es dort mal eine gegeben haben sollte, ist keine Spur davon mehr sichtbar nur Berge von Totholz aus den umliegenden Hängen.
Der Pfad selbst führt auch nicht Richtung Bachbett hinunter, sondern um zwei Felsen herum (einer etwas ausgesetzt) und dann weiter eben ins Tal hinter. Offenbar ein sehr alter Jägersteig, also spontane Planänderung und los gings auf Erkundungstour!
Um es kurz zu machen: das ist der verfallenste, verwachsenste und schwerst zu findendste Steig, den ich bisher gegangen bin. Immerhin nicht der unmarkierteste: 3x gab es eingeritzte Pfeile an Bäumen und ein rotes Kunststoffband an einem weiteren Baum beweist, dass mindestens einmal nach Erfindung des Plastiks nochmal jemand hier gegangen sein muß ::).
Meistens kann man aber nur anhand des Geländes oder sehr undeutlichen Unterschieden im Bewuchs erahnen, wo es eben weitergeht oder wo sehr schwach erkennbare Serpentinen nach oben führen um steilere Stellen zu umgehen.
Der Steig führt leicht ansteigend nach Westen und quert mehrere Zuflüsse des Auergrabens auf schätzungsweise 1300m Höhe (leider kein Höhenmesser/GPS dabei). Nach etwa anderthalb Stunden interessanter Expeditionswanderung habe ich mich allerdings entschlossen abzubrechen, da ich nur die BY17-Karte dabei hatte die westlich auf Höhe des Auerspitz endet, und ich so nicht abschätzen konnte wo der Steig weiter hinführen könnte.
Ein nachträglicher Blick auf den Karte und Luftbild im Bayernatlas läßt mehrere Vermutungen zu: es könnte eine Abstiegsmöglichkeit ins Tal auf einem vom Auerspitz herabziehenden Rücken geben, oder er könnte irgendwo auf den Verbindungsweg Petzingalm-Kümpflalm stoßen. Oder beides ??? ...
Jedenfalls bin ich dann weglos den Steilhang über Gras und Schrofen hochgekrabbelt bis ich zum Glück ohne Latschenkampf den Normalwanderweg zum Auerspitz erreicht habe, ca. 800m Luftlinie westlich der Niederhoferalm-Ruine.
Da es schon nach 15:00 war und die Abstiegsvarianten auch noch etwas unklar schienen, habe ich die Maroldschneid für diesmal links liegenlassen und bin direkt bis zur Wirtsalm gegangen.
Der Einstieg zum Abstiegsweg von der Wirtsalm Richtung Klooaschau ist tatsächlich sehr schwer zu finden, eigentlich gar nicht wenn man ihn nicht kennt.
Tipp: Am unteren Ende der Almwiese den Zaun entlang nach Westen gehen bis zu einem umgefallenen und abgesägten Baumstumpf, von dessen Wurzel ein Teil nadelspitz in den Himmel zeigt. Kurz danach würde es steil aufwärts auf einen Hügel gehen, aber vorher kommt eine Mulde in der man gut unter dem Zaun durchkommt -> Steinmann auf einem Felsen ca. 5m waldeinwärts ;D.
Nach ca. 10m weiterer Steinmann auf einem abgesplitterten Baumstumpf rechts etwas oberhalb, hier rechts abbiegen, den glatten Baumstamm übersteigen und genau südlich ca. 50m weitergehen, bis etwas rechts zwischen Jungtannen die Pfadspur sichtbar wird.
Sie verliert sich kurz darauf nochmal in Gras, aber man geht einfach südlich weiter bis links ein Baum mit rosa Schleifchen auftaucht. Danach biegt der unsichtbare Pfad scharf nach links (südöstlich) ab und ist von da an immer gut zu erkennen.
An der Forststraßenverzweigung führt der rechte Weg wie beschrieben zurück zur Furt.
Ich bin aber links abgebogen um zu versuchen, den in der AV-Karte eingezeichneten Pfad von dieser Forststraße runter zur Wildfütterung zu finden.
Nach einiger Zeit beginnt rechterhand ein ziemlich neuer und hoher Maschendrahtzaun, in dem nach kurzer Strecke ein (bei mir offenes) Tor den Durchgang auf einen verwachsenen Karrenweg erlaubt. Hier biegt man ab und bleibt zunächst bei allen Verzweigungen links bzw. bergab.
Der Weg führt dann östlich auf einen Graben zu und biegt vor diesem scharf nach Westen ab. Hier würde eine weitere Abzweigung nach links auf einen anderen Karrenweg führen, der leider durch den Zaun versperrt ist aber die Fortsetzung ist auf der anderen Grabenseite sichtbar. Wo der wohl hinführt?
Wenige Minuten später ist links im Zaun ein weiteres Tor, das zwar diesmal verschlossen war aber ich konnte den Draht mit der Hand aufbiegen (und nach dem Durchgehen natürlich wieder zu!).
Dieser Karrenweg führt nun weiter westlich bergab und wird leider immer schwerer begehbar, teilweise ist er völlig verwachsen oder durch umgestürzte Bäume versperrt, an einer Stelle auch abgerutscht. Es gibt aber immer Trittspuren und keine Möglichkeit mehr, sich nach rechts oder links zu verlaufen.
Schon im freien Gelände versperrt den Weg dann ein weiterer Zaun vor der Wildfütterung und man steigt wenige Meter auf Trittspuren ab bis zur Wiese und dem Fahrweg.
Kurz nach 18:30 war ich wieder am jetzt völlig leeren Zipflwirt-Parkplatz, leider ohne Einkehrmöglichkeit denn der Wirt wird derzeit renoviert :'(.
Kein Gipfel diesmal, aber #super1# war's trotzdem!
Gruß,
auf_und_davon
Zitat von: auf_und_davon am 27.05.2014, 00:52
Ein nachträglicher Blick auf den Karte und Luftbild im Bayernatlas läßt mehrere Vermutungen zu: es könnte eine Abstiegsmöglichkeit ins Tal auf einem vom Auerspitz herabziehenden Rücken geben, oder er könnte irgendwo auf den Verbindungsweg Petzingalm-Kümpflalm stoßen. Oder beides ??? ...
Im Luftbild ist ein Steig an der Ostseite des von der Auerspitz herabkommenden Rückens erkennbar:
Hier in der Mitte: http://geoportal.bayern.de/bayernatlas/default?lon=4496761.5&lat=5277059.0&zoom=14&base=904