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Das roBerge-Forum => Alle roBerge-Boards => Bergtouren => Thema gestartet von: wander-christian am 21.11.2011, 22:44
Servus,
am Samstag habe ich eine Wanderung nachgeholt, die ich schon im September 2010 probiert hatte, wegen Regen dann doch nicht gegangen bin.
Zuerst ging es mit der ersten BOB und meinem Bergradl nach Tegernsee. Vom Tegernseer Bahnhof bin ich Richtung Rottach-Egern geradelt und dort zur Suttenbahn und Moni-Alm abgebogen. Bis zum Beginn der Mautstrecke hinter Enterrottach ist es ein gemütliches Warmfahren. Dann beginnen langsam aber sicher die Höhenmeter.
Parkplatz Hufnagelstube
Für Pkw-Fahrer wäre am Wanderparkplatz "Hufnagelstube" Schluß, als Radfahrer kann man rechts in die geteerte Forststraße abbiegen und noch einen Kilometer steil weiter fahren bis links der Weg zur Siebli-Alm abzweigt. Rechts kommt der ebenfalls geteerte Fahrweg vom Wallberghaus herunter, mein Rückweg. Also habe ich hier mein Rad abgestellt und an einem Baum angeschlossen.
Bis zur Siebli-Alm ist der Weg noch geteert, es ergeben sich schöne Blicke auf die Bodenschneid gegenüber. Ab der Siebli-Alm beginnt der Wanderweg bzw. Steig, der in der Regel meist feucht ist. Aber in diesem November ist der Weg trocken und der Frost tut das Seine, damit der Weg gut zu gehen ist. Ab und zu muß man auf ein paar vereiste Stellen aufpassen, das aus dem Berg getretene Wasser ist einfach gefroren.
Rückblick auf Siebli-Alm mit Bodenschneid im Hintergrund
Nach etwa einer Stunde komme ich an der Riedereck-Alm an, die Sonnenplätze waren schon besetzt. Hier hatte ich im Sept. vor einem Jahr fast eine Stunde gewartet bis der Regen weniger wurde. Kurz vor der Alm geht der Steig hoch. Hat man ihn verpaßt, dann einfach rechts oberhalb der Alm auf rote Markierungen achten und den Hang hinauf. Man trifft unweigerlich wieder auf den eingetretenen Weg, der zum Hettlage-Denkmal führt.
Riedereck-Alm
Hettlage-Denkmal
Das Denkmal erinnert an Familie und Freunde der Familie Hettlage, die hier im Jahr 1954 durch eine Lawine zu Tode gekommen sind. Gleich nach dem Denkmal warnt ein Schild vor Lawinengefahr. Ab hier ist man wieder im Kühlschrank unterwegs, denn die Sonne kommt zu dieser Jahreszeit nicht über den Berg, Schnee liegt aber keiner (mehr).
Risserkogel (links) und Blankenstein (rechts) mit Sattel in der Mitte
Nach etwa einer halben Stunde von der Riedereck-Alm zweigt links der Weg über den Ostgrat zum Risserkogel ab. Geradeaus weiter geht es zum Blankensteinsattel. Heute paßt das Wetter, so daß ich mich auf dem Weg zum Ostgrat mache.
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Von oben kommt mir wenige Minuten später eine Gruppe Gämsen mit dem dazugehörigen Steinschlag entgegen. Sie sind von mir überrascht und ich von ihnen. Bis der Fotoapparat bereit ist, sind sie schon wieder weit weg. Die Steine kommen vor mir zur Ruhe.
Auf dem Weg zum Ostgrat - Blick auf den fast ausgetrockneten Riederecksee
Nach etwa 15 Minuten von der Abzweigung kommt man an eine kurze felsige Stelle mit Drahtseil. Wenige Meter danach wechselt man auf die Sonnenseite, vom Kühlschrank geht es in die Sauna (fast), Handschuhe und Mütze braucht man jetzt nicht mehr. Es geht kurz bergab und dann immer steiler werdend eine Rinne hinauf zum Gipfel. Trittsicherheit und etwas Schwindelfreiheit sind hier sehr hilfreich.
Kurz vor dem Wechsel auf die Sonnenseite
In einer Rinne geht es steil bergauf zum Gipfel - zwischen den grünen Latschen rechts und links
Nach etwa zwei Stunden von meinem Radl-Parkplatz stehe ich auf dem Gipfel, ein anderer Wanderer hat mich überholt, so sind wir nur zu zweit, was für eine Aussicht heute, kein Wind, die Sonne wärmt schön. Zeit für die erste Brotzeit für heute :).
Blick aufs Karwendel, Hochplatte, Klaffel, Juifen
Buchstein , Leonhardistein, Schönberg, noch 'ne Hochplatte, Benediktenwand, Latschenkopf, Brauneck, Seekarkreuz
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Blankenstein, Wallberg - links hinten der Tegernsee
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Risserkogel
Nach gut einer halben Stunde Pause und vielen Fotos mache ich mich auf dem Abstieg über den Westgrat. Es kommen über den Westgrat mehr Wanderer hoch. Zuerst geht es in den Latschen steil nach unten, dann eher felsig, eine kurze Drahtseilstelle, aber nicht schwierig, der Grat wird schmaler, aber es gibt genügend Möglichkeiten sich festzuhalten. Schließlich wird es wieder flacher bis etwas zum Grubereck. Vorher könnte man über die Ableitenalm und Schweigeralm nach Wildbad Kreuth (Bushaltestelle) absteigen, heute jedoch keine Option.
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Beim Abstieg - Setzberg und Wallberg
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Beim Abstieg - Blankenstein und Risserkogel
Vom Grubereck steigt man im Schatten etwas bergab bis man auf den Steig trifft, der links von Kreuth hochkommt. Vom Gipfel des Risserkogel bis hierher war ich etwa eine Stunde unterwegs.
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Grubereck
Hier könnte man auch wieder ins Tal nach Kreuth-Riedlern absteigen. Die ersten 200 Höhenmeter dieses Abstieges würde es aber sehr steil über Wurzeln nach unten gehen, unangenehm bei Nässe.
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Ich gehe jedoch weiter Richtung Setzberg nach Norden. Es geht leicht auf und ab auf dem Kamm im Wald entlang. Immer wieder trifft man auf Schilder des Alpenlehrpfades. Kurz vor dem Setzberg teilt sich der Weg: Rechts geht es um den Setzberg herum zum Wallberghaus, leicht links geht es die letzten Höhenmeter ziemlich steil nach oben. Dieser Abschnitt geht über viele Wurzeln, teilweise stufenartig nach oben. Schließlich kommt man wieder aus dem Wald und erreicht wenige Minuten später das Gipfelkreuz des Setzbergs. Von der Abzeigung nach Kreuth bis zum zweiten Gipfel war ich etwa eine Dreiviertel Stunde unterwegs.
Fast am Gipfel des Setzberg
Wieder habe ich einen herrlichen Blick auf die Bergwelt und das in alle Richtungen. Nach Norden hin liegt der Tegernsee wunderschön da. Nun ja, zweiter Gipfel, zweite Brotzeit :). Auch hier ist nur eine Handvoll Wanderer unterwegs, die Wallbergbahn ist derzeit in der Revision, das hilft :).
Tegernsee vom Setzberg gesehen
Zahmer und Wilder Kaiser vom Setzberg
Vom Setzberg aus ist mein dritter Gipfel, der Wallberg, schon fast zum Greifen nah.
Das dritte Gipfelziel - der Wallberg
Nach einer weiteren halben Stunde Pause mach ich mich auf den Weg über den Nordhang des Setzbergs nach unten zum Sattel am Wallberghaus (geschlossen). Gleich geht es jedoch weiter Richtung Forststraße. Hier gibt es schon mehr Wanderer, Spaziergänger und auch Mountainbiker. Die meisten sind schon auf dem Weg ins Tal. Ich möchte aber noch auf den Wallberg. Am Wallbergkircherl, der Bergstation der Seilbahn vorbei nehme ich die letzten Höhenmeter in Angriff. Kurz vor de Gipfel wird es noch einmal felsig und schließlich weist ein großer Pfeil den Weg zum Gipfelkreuz, das ich nach einer Stunde vom Setzberg erreiche.
Da geht's lang
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Auf dem Wallberg
Wieder genieße ich eine herrlichen Rundblick in die Berge. Im Laufe des Tages hat sich die Szenerie durch den Weg der Sonne geändert. So kommt der Tegernsee mehr und mehr in den Schatten, Berge im Osten stehen jetzt in einem anderen Licht. Der Rucksack gibt noch eine dritte Brotzeit her :), die Speicherkarte der Kamera ist noch nicht voll und warm ist es auch noch.
Berge im Gegenlicht
Nach knapp einer Dreiviertel Stunde steige ich wieder ab, schaue kurz noch am Wallbergkircherl vorbei. Es wurde letztes Jahr zum 100 jährigen Jubiläum renoviert.
Das Wallbergkircherl
Vom Gipfel bis zum Sattel am Wallberghaus bin ich knapp eine Dreiviertel Stunde unterwegs.
Nordseite des Setzberg - Wallberghaus links
Vom Sattel nehme ich den Fahrweg über die Portners-Alm und Rottach-Alm nach unten. Der Weg ist ab der Portners-Alm geteert. Der Fahrweg schlängelt sich in einigen Serpentinen Richtung Tal. Mountainbiker müssen aufpassen, denn es gibt immer wieder Abschnitte mit Eis auf dem Weg. Denn Wasser aus dem Berg fließt über den Weg und ist gefroren. Kurz nach der Rottach-Alm treffe ich auf den Weg, der von der Röthensteinalm kommt. Und kurz vor meinem Radparkplatz hätte ich noch die Möglichkeit am Siebli-Wasserfall vorbeizuschauen. Da ich ihn schon kenne und gemütlich nach Tegernsee rollen möchte, mache ich das heute nicht. Der Wasserfall ist aber wirklich sehenswert. An meinem Radl komme ich schließlich nach etwa 40 Minuten gerechnet vom Wallberghaus an.
Mit dem Fahrrad geht es nun bergab zurück zur Mautstraße, nach Rottach-Egern und Tegernsee. Ein schöne und trotz der bekannten Gipfel ruhige Tour geht zu Ende.
Grüße,
Christian