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Das roBerge-Forum => Alle roBerge-Boards => Wer war wo => Thema gestartet von: Reinhard am 19.07.2024, 23:25

Titel: Latemar-Durchquerung
Beitrag von: Reinhard am 19.07.2024, 23:25
Am zweiten Tag unserer Wanderung wurde es deutlich anspruchsvoller. Unser Ziel war das dem Rosengarten benachbarte Latemar-Gebirge, eines der kleineren Massive der Dolomiten. Trotz seiner "Größe" stellte diese Tour hohe Anforderungen an uns in Bezug auf Schwierigkeit und Länge.


Panoramakarte


Wir starteten direkt von unserem Hotel in Obereggen und nahmen den Sessellift, der uns 600 Höhenmeter hinauf nach Oberholz (1550 m) brachte. Hier begann unser Aufstieg auf dem Steig Nr. 18, der uns weitere 500 Höhenmeter nach oben führte. Der leichte bis mittelschwere Pfad führte zunächst durch dichte Wälder und über blumenreiche Almwiesen, bevor er in steilere und felsigere Gebiete überging.


Aufstieg



Bald wird es flacher!


In den höheren Lagen flachte der Weg etwas ab, bevor wir durch spektakuläre, felsige Passagen und teils über Schneefelder in Richtung der Gamsstallscharte wanderten. Diese Passage, die etwa eine knappe Stunde dauerte, war für mich der Höhepunkt der Tour.


Über Schneefelder und durch wilde Felsszenerien

Um die Kleine Latemarscharte zu erreichen, mussten wir die letzten 15 Meter über einen einfachen Klettersteig aufsteigen. Von dort bot sich ein atemberaubender Panoramablick auf das zentrale Latemarmassiv mit dem 2842 m hohen Diamantiditurm und die umliegende Bergwelt.



Die Gamsstallscharte, rechts der kleine Klettersteig


Nach einer kurzen Rast, bei der wir auf einige Nachzügler warteten und die Aussicht genossen, ging es weiter. Wir stiegen einige Minuten hinab in die weite Hochfläche zwischen der Scharte und dem Diamantiditurm, bevor es wieder bergauf ging. Die letzten 60 Höhenmeter vor der Pisahütte sind teilweise felsig und steil. Die Pisahütte, benannt nach dem nahegelegenen Pisa-Turm, war gut besucht, und wir verbrachten dort eine gemütliche Pause von 1,5 Stunden.

Vor dem Abstieg ging es noch auf einen kleinen, aber steilen Nebengipfel mit Gipfelkreuz. Auf diesem Gipfel blühten insbesondere Edelweiß und Bergastern. Der Rückweg führte uns teilweise über eine steile, felsige Scharte, die wegen des Gerölls unsere volle Aufmerksamkeit erforderte. Schließlich kehrten wir zur Bergstation Oberholz zurück, von dort mit dem Sessellift hinunter bis direkt vor's Hotel. Hier erwartet uns zunächst ein starker Kaffee, danach die entspannende Sauna.

Mit dem Wetter hatten wir Glück. Es war sonnig, und erst nach der Rückkunft im Hotel setzte ein kurzer, aber starker Regen ein.

Im nächsten Beitrag folgen noch einige Bilder.
Titel: Latemar-Durchquerung
Beitrag von: Reinhard am 20.07.2024, 11:01
Hier noch einige Informationen und Fotos:



Wegweiser zwei Minuten unterhalb der Scharte mit Blick über den Valsordakessel auf die höchste Erhebung des Latemar, den 2842 m Diamantiditurm.



Schroffe Felsformationen eine Viertelstunde vor der Pisahütte



Die Pisahütte ist die einzige bewirtschaftete Schutzhütte in der Latemargruppe.



Der Nebengipfel unterhalb der Hütte heißt Cima Valbona (2691 m). Hier blühen Bergastern und Edelweiss.



Der Pisaturm ist eine 20 m hohen schräge Zinne, die stark an den schiefen Turm von Pisa erinnert


Unser Hotel, das Sporthotel in Obereggen (4 Sterne), kann ich nur empfehlen. Es wurde vor vier Jahren, während der Pandemie, renoviert. Der Service war ausgezeichnet, das Essen sehr gut (!) und vielfältig. Es gibt eine große Sauna und ein tolles Schwimmbad. Insgesamt ein äußerst angenehmer Aufenthalt.