Seite drucken - 30.12.16: Chiemgauer Alpen: Irgendwie „ägyptisch“ auf den Hochalpenkopf

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Das roBerge-Forum => Alle roBerge-Boards => Bergtouren => Thema gestartet von: geroldh am 31.12.2016, 12:12

Titel: 30.12.16: Chiemgauer Alpen: Irgendwie „ägyptisch“ auf den Hochalpenkopf
Beitrag von: geroldh am 31.12.2016, 12:12
Von Mühlau (ca. 600m) bei Schleching führt uns für einige Minuten eine Forstautobahn oberhalb des Mühlbachs in den Schlechinger Forst hinein, alte (wanderbare) Wirtschaftswege wurden größtenteils geschluckt oder sind am verfallen. Gegenüber einem kleinen Hütterl zweigt sehr unscheinbar ein altes, kleines (Forst-)Steigerl ab, das in historischen Karten auf das bewaldete Ramseneck (1117m) hinaufführt. Wir waren bereits im März hier unterwegs, um außerhalb des westl. gelegenen Wintergatters nach den historischen Pfaden zu forschen, sind aber letztlich im Bereich der ehem. Landerhauser Alm im Frühjahrssulz versumpft. Heute testen wir ostseitig einige Höhenpfade an, müssen aber erkennen, dass diese auf ihre gesamte Länge durch Errosion und Bruchholz kaum mehr zu begehen sind. Teilweise durch freies Gelände bzw. lichten Wald erreichen wir auf dem südseitigen Rücken zuerst einen namenlosen Höcker (ca. 1275m), dann den Ramseck-Vorgipfel (1422m) und anschließend das ,,aussichtslose" Ramseck (1438m). Etwas oberhalb treffen wir nicht nur auf Almweidegebiet, sondern auch auf den Höhenweg (E4, Via Alpina), den wir durchs Gelände kreuzen, um uns auf dem Hochalpenkopf (1494m) die Nachmittagssonne ins Gesicht scheinen zu lassen.
Die trocken-klare Luft bietet eine Fernsicht, die nördl. an der Gederer Wand vorbei und über den Chiemsee hinüber bis zum Bayerischen Wald reicht - und südl. durch die Hohen Tauern mit Großglockner und Großvenediger begrenzt wird. Die Wintertage sind kurz und für den Abstieg brauchen wir keine Experimente mehr, sondern gangbare Pfade und Wege. Im Licht der untergehenden Sonne wandern wir auf der ,,Route 66" in Richtung Hochplatte, um an der Bergwachthütte und unterhalb des Teufelsteins vorbei auf die Oberauerbrunstalm abzusteigen. Durch die westseitige Ausrichtung des Hanges gibt uns der klare Abendhimmel noch ausreichend Licht, aber schließlich am Parkplatz Mühlau angekommen ist es nicht nur kalt, sondern auch dunkel geworden.