Seite drucken - Hirschangerkopf auf einsamen Pfaden am 11.07.2016

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Das roBerge-Forum => Alle roBerge-Boards => Bergtouren => Thema gestartet von: bergfexklaus am 12.07.2016, 14:59

Titel: Hirschangerkopf auf einsamen Pfaden am 11.07.2016
Beitrag von: bergfexklaus am 12.07.2016, 14:59
Die Runde beginnt und endet am schattigen, kostenlosen Wanderparkplatz direkt bei der Bahnhaltestelle Hallthurm. Von da wanderte ich auf dem Forstweg in nordöstliche Richtung. Ein unsignierter Wegweiser (Foto 01) zeigt Richtung Fadererschneid, wo sich der unmarkierte Jagersteig in endlosen Kehren durch den kühlen Bergwald hochwindet.

Nach knapp zwei Stunden hatte ich die schön gelegene Diensthütte (Foto 02) erreicht und gönnte mir ein kleines Päuschen mit Blick auf die großen Berchtesgadener. Ab hier ist der Weiterweg markiert. Man trifft dann im Bereich der verfallenen Vierkaseralm auf den von Großgmain heraufführenden Wanderweg Nr. 466, dem ich die nächsten drei Stunden folgte.

Der latschenbewachsene Hirschangerkopf ist schon von weitem über dem ehemaligen Almgelände zu sehen, wo der Almrausch in voller Blüte steht. Auf dem Weg zum Gipfel kann man an der edelstahlgefassten Hirschangerquelle (Foto 03) seine Getränkedepots  mit eiskaltem Quellwasser auffüllen und sich ein wenig erfrischen – bei dem schwül-heißen Wetter ein Gedicht!

Die letzten Meter zum Gipfelkreuz sind in leichter Kraxelei zu schaffen. Trotz des überragenden Ausblicks (Foto 04) mochte ich nicht lange oben bleiben. Gar zu viele Ameisen suchten meine Nähe. Die wohlverdiente Brotzeit nahm ich weiter unten ein, an einem idyllisch kleinen Gewässer mit hockerartigen Felsbrocken und Blumengarnitur.

Der Weiterweg zum Zehnkaser  (Foto 05) führt durch breite Latschengassen, blühende Lichtungen, schattigen Bergwald und quert zuletzt ein gewaltiges Windbruchgebiet. Meine Hoffnung auf eine zünftige Alm-Einkehr verflog schnell: der Almbetrieb lief noch nicht, keine Kühe, keine Menschen.

Ich hielt mich nicht lange am Zehnkaser auf und stieg über den steilen Almsteig ab. Die teils recht ausgesetzten Abschnitte in der Steigmitte sind durch neuere Stahlseile vorbildlich gesichert. Zurück im Tal, begegnete ich erstmals Menschen auf dieser wahrhaftig einsamen Rundtour.