Seite drucken - Zahmer Kaiserüberschreitung

roBerge.de

Das roBerge-Forum => Alle roBerge-Boards => Bergtouren => Thema gestartet von: Patago am 07.06.2016, 20:15

Titel: Zahmer Kaiserüberschreitung
Beitrag von: Patago am 07.06.2016, 20:15
Servus Robergler/innen,
am Montag startete ich bei, für dieses Jahr, fast schon perfekten  #sonne6# Wetteraussichten zur Zahmen Kaiserüberschreitung.
Um 7.00 Uhr gings im Norden des Zahmen Kaisers von der Aschingeralm hinauf zur Jofenalm. Von dort hinunter ins untere Winkelkar und über die alte verfallene Jöchelalm hinauf zum Heuberg.
Von dort wieder hinunter ins Jöchl und auf einem kleinen Steig auf die Südostseite des Roßkaisers, Richtung Hochalm. Kurz bevor der Pfad abwärts dreht geht's weglos am Schotterrücken entlang. Nach ca. 50m zieht eine Rinne herab, in die ich irrtümlicher Weise  #peinlich# einstieg. Die Rinne ist stark Steinschlaggefährdet und nicht zu empfehlen  #vorsicht#. Ich stieg zunächst rechts aus der Rinne, unter Latschen hindurch bis kurz unter den Roßkaiserkamm. Für die letzten 10 Meter fand ich jedoch keine Möglichkeit hinauf zu klettern und so stieg ich wieder rund 100 Hm ab und versuchte mein Glück nochmals in der Rinne. Auch hier war in einem kleinen Sattel Schluss. Daß ich hier nicht richtig sein konnte war mir schon nach den ersten 30 Hm klar. Laut meiner Beschreibung sollte hier lediglich ein T3 Gelände vorzufinden sein.  Nach meiner Einschätzung dürfte es sich hier eher um ein T6 Gelände mit einigen I und II Stellen handeln. Ein nochmaliger Blick auf die Karte hätte genügt um sofort zu erkennen, daß der Aufstieg zum Roßkaiser durch die Süd- und nicht südostseitige Wand führt. Also wieder vorsichtig runter und weiter hinauf zur steilen Schotter- und Grasrinne die zum Roßkaiser hinaufführt. Der Verhauer  hat ca. 300 Hm und gut 1,5 Std. gekostet.
Nun unschwierig zum kleinen Roßkaiser, zurück auf den Sattel und hinauf zum großen Roßkaiser. Hier geht's dann auch schon mit den Schwierigkeiten los. Der Abstieg vom Roßkaiser ist meines Erachtens (nach meinem Verhauer) auch die Schlüsselstelle der Tour. Im I und II Gelände nun immer am Grat (oder leicht südlich davon) zur Hinteren Kesselschneid und weiter zum höchsten Punkt des Zahmen Kaisers der Vorderen Kesselschneid (2002). Hier sind auch noch die letzten Schneefelder unproblematisch zu queren.
Ab hier unschwierig auf die Pyramidenspitze und über den Einserkogel, Petersköpfl und der Naunspitze hinunter zur Vorderkaiserfeldenhütte. Nach einem Radler, Haferl Kaffee und Apfelstrudel #lecker# hinunter über den Ebbser Steig bis auf ca. 800 m. Von dort beschildert zurück zur Aschinger Alm.
Fazit: Bis zum kleinen Roßkaiser normale Bergtour, ab dort bis zur Vorderen Kesselschneid sehr anspruchvolles Gelände. Absolute Trittsicherheit, gute Kondition und ein Gespür für den einfachsten Weg sind Grundvoraussetzung. Heute habe ich bis zur Vorderkaiserfeldenhütte niemanden getroffen.
Ca. 21 Km Wegstrecke, Höhenmeter 2500 Hm, Dauer 12,5 Std.  #schwitz#