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Das roBerge-Forum => Alle roBerge-Boards => Hund & Berg => Thema gestartet von: elli pirelli am 07.06.2017, 19:19

Titel: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: elli pirelli am 07.06.2017, 19:19
http://tirol.orf.at/news/stories/2847837/

Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhatacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: Brixentaler am 07.06.2017, 21:29
Traurige Sache. Solche Fälle scheinen sich in den letzten Jahren leider zu häufen, nicht nur weil immer mehr Menschen (sowohl mit als ohne Hunde) in den Bergen unterwegs sind, sondern auch weil Bauern im deutschsprachigen Alpenraum vermehrt auf Mutterkuhhaltung umsteigen.

Deshalb wurden schon vor 3 Jahren in einer Zusammenarbeit von Landesregierung, Tourismus-, Landwirtschafts- und Tierschutzorganisationen einige spezifische Verhaltensregeln verfasst; besonders bezüglich der Mitführung von Hunden auf Almweiden. Diese Regeln waren zwar immer schon gemeingültig und beruhen größtenteils schlicht auf Aufmerksamkeit und respektvollem Umgang mit Natur und (Nutz)Tieren, aber trotzdem gab/gibt es anscheinend Aufklärungsbedarf:

Aufgrund des tragischen Unfalls Ende Juli setzt die Landwirtschaftskammer Tirol in Zusammenarbeit mit dem Almwirtschaftsverein, der Tirol Werbung und der Landesveterinärdirektion verschiedene Maßnahmen, um Wanderer für das richtige Verhalten bei Begegnungen mit Weidetieren auf Almen zu informieren.

"Im Gespräch mit mehreren Fachexperten haben wir festgestellt, dass es ein Informationsdefizit gibt. Daher haben wir als ersten Schritt einen Informationsfolder erstellt, der digital an die Tiroler Gemeinden, Tourismusbetriebe und Almbewirtschafter verschickt wird", erklärt LK-Präsident Josef Hechenberger.

Der Ratgeber wird außerdem an den Tiroler Alpenverein und an die Tiroler Seilbahnbetriebe versendet und steht auf der Homepage der Landwirtschaftskammer Tirol und der Tirol Werbung als Druck-Version und Web-Version zur Verfügung.
...


Quelle bzw. mehr Infos: https://tirol.lko.at/eine-alm-ist-kein-streichelzoo+2500+2214720
Oder alternativ: https://blog.austriatourism.com/2014/08/eine-alm-ist-kein-streichelzoo/
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: BW am 08.06.2017, 22:17
Die Überschrift sagt nur die halbe Wahrheit.

Das Problem sind an erster Stelle die Hunde (Halter) im Weidegebiet, da kommen halt die Urinstinkte der Mutterkühe, das dürfte zwischenzeitlich hinreichend bekannt sein.
Aber nein, da wollen die Hundebesitzer Ihre Quaukal beschützen anstatt ihn von der Leine zu nehmen und sausen zu lassen, da passiert nichts, der Hund flieht die Kuh setzt erfolglos nach und gibt auf.
Aber sehr viele Hundebesitzer fühlen sich eigentlich immer im Recht und erwarten meist sehr fanatisch dass sich andere Personen und das Drumrum ihrer "Tierliebe" unterzuordnen hat.

BW
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: indian_summer am 08.06.2017, 22:49
Zitat von: BW am 08.06.2017, 22:17

Aber nein, da wollen die Hundebesitzer Ihre Quaukal beschützen anstatt ihn von der Leine zu nehmen und sausen zu lassen, da passiert nichts, der Hund flieht die Kuh setzt erfolglos nach und gibt auf.
Aber sehr viele Hundebesitzer fühlen sich eigentlich immer im Recht und erwarten meist sehr fanatisch dass sich andere Personen und das Drumrum ihrer "Tierliebe" unterzuordnen hat.



Also Bitte, das sind genau die Kommentare die nix bringen und nur draufhaun.

Ja, ich hab auch einen Hund, und ich bin es echt Leid, dass immer alle über einen Kamm geschoren werden.


Ich würde jedem mal empfehlen sich in die Situation zu versetzen. Du gehst nixahnend mit deinem Hund , und auf einmal kommt eine oder mehrere Kühe dahergerannt. Da kommt man durchaus auch in Panik, hat Angst, der Hund bellt vielleicht auch noch, weil er Angst hat oder was auch immer. Vielleicht hat sich durch den Tumult auch die Leine schon irgendwie (um die Füße) verwickelt. Ja und dann findet das Ganze auch noch im abschüssigen Gelände statt... Ab einem gewissen Punkt meine ich spielt es dann keine Rolle mehr, ob der Hund an der Leine ist oder nicht...

Mal davon abgesehen schreien sonst ja auch immer alle danach, dass Hunde generell anzuleinen sind... was in meinen Augen der Hundebesitzer selbst entscheiden sollte, da er seinen Hund kennt und weiß wie er auf was reagiert...

Leider helfen auch die Ratschläge mit dem "Abstand halten" nicht immer. Manchmal gibt es Engstellen, wo man nicht ausweichen kann.

Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass die Kühe gerade am Anfang der Almsaison ein bisserl gspinnert waren, später gewöhnen sie sich dann auch an Leute und eventuell auch Hunde.
Mit den Mutterkühen ist es allerdings schon etwas anders, und irgendwie kann man es ja sogar nachvollziehen...

Als mein Hund noch in die Berge mitgekommen ist, habe ich während der Almsaison immer versucht Viehweiden größtmöglich zu meiden....

Elisabeth
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: elli pirelli am 09.06.2017, 08:15
Liebe Robergler,

es ist in keinster Weise meine Absicht gewesen, mit dieser (angeblich halbwahren Überschrift) zum Eklat aufzurufen.

Meine eigene Meinung und Handlungsweise auf bewirtschafteten Almwiesen dazu habe ich aus genau diesem Grund (Hundehalter-/Führer bin ich selber) nicht erwähnt.

Vielmehr ist es mir ein Bedürfnis gewesen, auf dieses schreckliche, traurige Ereignis in unserem Robergeland hinzuweisen.
Ein Wandergebiet in dem wohl fast ein jeder von uns schon einmal gewesen ist, unbeschwerte schöne Stunden verbracht hat, und jetzt nach diesem Vorfall genau an diesem Ort, eine ganze Familie mit Trauer umgehen muss!

Ich persönlich möchte mir nicht anmaßen zu fragen "wer ist Schuld"! Mein Mitgefühl gilt ALLEN Betroffenen.

elli

Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: MuM.Koeppl am 09.06.2017, 11:09
Zitat von: BW am 08.06.2017, 22:17
Die Überschrift sagt nur die halbe Wahrheit.

Das Problem sind an erster Stelle die Hunde (Halter) im Weidegebiet, da kommen halt die Urinstinkte der Mutterkühe, das dürfte zwischenzeitlich hinreichend bekannt sein.
Aber nein, da wollen die Hundebesitzer Ihre Quaukal beschützen anstatt ihn von der Leine zu nehmen und sausen zu lassen, da passiert nichts, der Hund flieht die Kuh setzt erfolglos nach und gibt auf.
Aber sehr viele Hundebesitzer fühlen sich eigentlich immer im Recht und erwarten meist sehr fanatisch dass sich andere Personen und das Drumrum ihrer "Tierliebe" unterzuordnen hat.

BW
Was in der einzelnen Situation besser ist, sollte der einzelne Hundebesitzer beurteilen können. Bei meinen würde es nichts nutzen den Hund "fliehen" zu lassen, weil einer davon zu klein, zu langsam für die Kuh im Gelände ist.

http://www.alpenverein.de/home/mit-weidetieren-richtig-umgehen-wenn-wanderer-kuehen-begegnen_aid_14485.html
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: geroldh am 12.06.2017, 10:15
Der Titel für diese Diskussion orientiert sich sehr stark an der Überschrift in der (ersten) Pressemitteilung - und diese sind bekanntlich oft genug in einem bestimmten Stil verfasst, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, ggfs. auch um zu provozieren. Wieviel "Wahrheit" hier tatsächlich enthalten ist, oder dort hinein interpretiert wird, ist jedem mündigen Leser selbst überlassen. Das Entscheidende ist für mich dann der nachfolgende Informationsgehalt im Text - sowohl in der Pressemitteilung, als auch (hier) im Forumsbeitrag. Deshalb ein Danke für die aufklärenden, weiterführenden Verknüpfungen - den situativen Umgang zw. Hund und (Mutter)Kuh finde ich im Faltblatt sehr anschaulich dargestellt.

Was mich hier aber näher interessieren würde: Es gibt doch seit jeher auch auf Bauernhöfen und Almen (Familien-/Hof-)Hunde, und die sind i.d.R. doch "wolfsähnlicher" als die "halbe Portion Hund" im aktuellen Fall. Wirkt sich hier der "Gewöhnungseffekt" zwischen beiden Gattungen so stark aus, dass es dort keine Konflikte gibt? Gehen die (Mutter)Kühe von solchen Höfen mit fremden Hunden dann auch relaxter um?


Hier noch weiteres "Diskussionsfutter" aus der Presse:
Zitat von: rosenheim24.de (09.06.17)Nach Kuh-Attacke: Kommen nun Hundeverbote auf Almen?
Erl/Nußdorf - Nach der tödlichen Kuh-Attacke am Kranzhorn diskutieren die Tiroler nun über Konsequenzen. Kommen nun Verbote?
...
Man habe auf dem Weg zur Alm nun zusätzliche Hinweisschilder angebracht. Auf diesen steht: "Achtung! Weidevieh mit Mutterkühen! Durchgang mit Hunden verboten!"
...
Text/Quelle (https://www.rosenheim24.de/rosenheim/inntal/nussdorf-am-inn-ort47622/erlnussdorf-nach-toedlicher-kuh-attacke-kranzhorn-debatte-ueber-hundeverbot-almen-8389277.html)

Zitat von: ovb-online.de (09.06.17)NACH TÖDLICHER KUHATTACKE AM KRANZHORN - Bauern und Wanderer geschockt
...
Letztlich gelte es, durch stete Information die Wanderer auf mögliche Gefahren im Bereich bewirtschafteter Almen hinzuweisen und ihnen entsprechende Verhaltensregeln an die Hand zu geben.
...
Da es für Wanderer oftmals nicht erkennbar sei, ob die Almwiese nur von Jungvieh oder auch von Mutterkühen beweidet wird, ist der Almwirtschaftliche Verein Oberbayern derzeit mit Hochdruck dabei, entsprechende Warnschilder zu erarbeiten. Diese werden künftig bei Bedarf den Mitgliedern zur Verfügung gestellt.
...
Text/Quelle (https://www.ovb-online.de/rosenheim/bauern-wanderer-geschockt-8388660.html)

Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: MikeT am 12.06.2017, 10:53
Aufgewachsen auf einem Bauernhof mit Milchvieh, Arbeitspferden, 20 Katzen und immer mindestens 3 Hunden (Collie, Schäferhund und Dackel) + 1 Wolfshund hatte mir meine Oma immer eingeimpft... Sobald nur mit den Hunden gespielt hast (Geruch) obacht bei den Kühen und Pferden...

Trächtige Tiere waren immer tabu und mit Vorsicht zu geniessen, auch unsere Schweine und Gänse wurden da aggresiv, selbst ohne Hund oder Geruch.

Wenn sich der Collie oder der Wolfshund zu nahe am Stall rumtrieben wurde die Kühe unruhig, auf der Weide wiederum hat es sie nicht gestört, wahrscheinlich wegen der Ausweichmöglichkeit...
Beim Schäferhund/Dackel keine Reaktion der Kühe... dagegen haben die Gänse auf den Dackel immer heftig reagiert, wobei der Schäferhund zwischen ihnen schlafen konnte.

Also würde ich sagen kommt drauf an... =) Wer mit Hund ne Weide überqueren will einfach mal Zeit nehmen und vorher beobachten. Hatte noch nie ein ernsthaftes Problem mit Kühen, ausser mit den zweibeinigen ,)


Titel: Re: Hunde und (Mutter)Kühe auf Almen - Warn- und Hinweisschilder in Tirol
Beitrag von: geroldh am 19.06.2017, 20:55
#danke1# MikeT für die Mitteilung deiner Erfahrungen - vllt. hat noch jemand weitere Informationen hierzu... #traudich#


Möglicherweise eine unmittelbare Folge dieses bedauerlichen Ereignisses, evtl. auch bereits mit dem Beginn des Almsommers angebracht... -
jedenfalls allzu lange hängen die nachfolgenden Warn- und Hinweisschilder noch nicht in einem Almgebiet des Wilden Kaisers (Fotos von gestern).
Titel: Re: Hunde und (Mutter)Kühe auf Almen - Warn- und Hinweisschilder in Tirol
Beitrag von: indian_summer am 20.06.2017, 22:26
Zitat von: geroldh am 19.06.2017, 20:55
Möglicherweise eine unmittelbare Folge dieses bedauerlichen Ereignisses, evtl. auch bereits mit dem Beginn des Almsommers angebracht...

Also das erste Taferl, das sieht man eigentlich recht häufig, und das bereits seit Jahren. Aber wahrscheinlich achtet man da nun besser drauf angesichts des Vorfalles...

Ich hab da auch noch eins...  #gruebel#
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: bergfexklaus am 21.06.2017, 19:22
Mmh ... mal abgesehen davon, dass Bruno zweifelsohne ein Bulle ist (RedBull?) und keine Mutter-Kuh, scheint der Taferlaufsteller einen tiefschwarzen Humor zu besitzen.
Titel: Re: Kuhattacke auf der Kranzhornalm: Ermittlungen eingestellt
Beitrag von: geroldh am 31.07.2017, 17:47
Da in einer früheren Antwort auf Publikationen zum Umgang mit Weidetieren Bezug genommen wurde, an dieser Stelle die thematische Verknüpfung zu Bergfuzzi's Hinweis von vor einigen Tagen:

Zitat von: Bergfuzzi am 18.07.2017, 16:55Eine Alm ist kein Streichelzoo

ZitatJährlich sind mehrere Millionen Wanderer auf den Tiroler Almen unterwegs. Nicht jeder weiß, wie er sich bei Begegnungen mit Weidevieh richtig verhalten soll. Damit kritischen Situationen vorgebeugt werden kann, wurde ein neuer Erklärfilm entwickelt, der die wichtigsten Verhaltensregeln anschaulich darstellt

Quelle:
https://tirol.lko.at/eine-alm-ist-kein-streichelzoo-neuer-erkl%C3%A4rfilm+2500+2582639 (https://tirol.lko.at/eine-alm-ist-kein-streichelzoo-neuer-erkl%C3%A4rfilm+2500+2582639)

Video:
https://www.youtube.com/watch?v=MJfMNrQZii8 (https://www.youtube.com/watch?v=MJfMNrQZii8)

Und ggfs. diesen Thread abschließend, noch der kurze Hinweis auf eine Pressemeldung:

Zitat von: ovb-online.de (27.07.17)TÖDLICHE ATTACKE - Ermittlungen eingestellt

Erl/Nußdorf. – Die tödliche Attacke einer Kuh, bei der eine 70-jährige Bergwanderin Anfang Juni in der Nähe von Erl an der bayerisch/tirolerischen Grenze ihr Leben verlor, hat für den Landwirt, auf dessen Wiese das Tier weidete, keine juristischen Konsequenzen.

... spricht von einem Unglück und sieht keine ,,Sorgfaltswidrigkeiten" des Landwirts. Eher das Gegenteil wird vermutet. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft dürfte sich der tödliche Zwischenfall ereignet haben, als Fotoaufnahmen im eingezäunten Bereich gemacht worden sind. Die Wiese sei ordnungsgemäß eingezäunt gewesen, an den Zäunen waren Warnschilder angebracht. Aus diesem Grund seien die Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung eingestellt worden, ...
Text/Quelle (https://www.ovb-online.de/rosenheim/ermittlungen-eingestellt-8522878.html)
Titel: Re: Kuhattacke auf der Kranzhornalm: Ermittlungen eingestellt
Beitrag von: MANAL am 30.08.2017, 15:26
Jetzt muss man die Viehhirten vor den Wanderer warnen  :o

ZitatDeutscher Wanderer schlug Viehhirten

Ein deutscher Wanderer hat am Dienstag einen Viehhirten in Maurach attackiert und ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Grund für den Streit war offenbar eine Diskussion über den freilaufenden Hund des Wanderers.

Ganzer Artikel:
http://tirol.orf.at/news/stories/2863258/
Titel: Tödliche Kuhattacke vor Gericht: Landwirt soll zahlen
Beitrag von: Bergfuzzi am 22.02.2019, 18:41
Zitat von: chiemgau24.deTirol

Eine 45-jährige Wanderin aus Rheinland-Pfalz ist auf einer Alm im Stubaital in Österreich im Juli 2014 von 20 Kühen und Kälbern attackiert und totgetrampelt worden. Die Hinterbliebenen klagten auf Schadenersatz. Nun ist Urteil im Zivilprozess ergangen.

Mehr Info:

https://www.chiemgau24.de/welt/news/toedliche-kuhattacke-tirol-gericht-landwirt-soll-490000-euro-zahlen-11790965.html
Titel: Re.: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: steiger am 23.02.2019, 00:19
Auch in diesem Fall war wieder ein Hund beteiligt, daher noch mal der Tipp: Falls Kühe angreifen =>Leine auslassen.

Kurzes Video dazu mit speziellem Tiroler Humor: Ratgeber Almsicherheit - Gefahrenquelle Hund: https://www.youtube.com/watch?v=Yu6ZfxY6yy4

Grüße
steiger
Titel: Re.: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: Martl am 25.02.2019, 12:55
Man muss zwar erstmal abwarten, ob dieses Urteil auch in der nächsten Instanz bestätigt wird.

Die Konsequenzen könnten aber für viele Wanderer unangenehm werden...  :-\

https://www.rosenheim24.de/rosenheim/inntal/tirol-ort29573/oesterreich-nach-toedlichem-unfall-kuhweide-landwirte-sperren-wanderwege-11798209.html
Quelle: rosenheim24.de


Gruß
Martl
Titel: Re.: "Attacke der Killer-Kühe" oder "Drecksvieh, du blödes"
Beitrag von: geroldh am 25.02.2019, 21:53
???  ...ja, diese "Entwicklung" und die weitere "Auswirkung" wird nun "spannend"... - doch:
Zitat von: Österreichischer Alpenverein...
"Die Wanderwege im Weidegebiet zu verlegen, wie es manchmal gefordert wird, lässt sich aber sicherlich nicht verwirklichen. Eine tatsächliche Trennung von Bergwanderern und Weidevieh ist wohl nirgends machbar und auch nicht sinnvoll – die Tiere sind schließlich keine Ungeheuer", betont Peter Kapelari, Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartographie im Alpenverein.
"Die ersten Wanderwege waren allesamt Alm- und Viehtriebwege, ein Miteinander war immer möglich. Mit 'weideviehfreien Zonen' werden wir in Österreich nicht weitkommen. Diesbezügliche Forderungen an die Almbauern oder Schuldzuweisungen mit Schadenersatzforderungen würden dem Wandertourismus und den Erholungsmöglichkeiten in unserer Kulturlandschaft definitiv schaden", so Kapelari.
Quelle: Kühe und Wanderer - Tipps zum richtigen Umgang mit Weidetieren (07/2017) (https://www.alpenverein.at/portal/news/aktuelle_news/2017/2017_07_18_kuehe-und-wanderer.php)

Anschaulich (und hörbar! #hihi#) dargestellt auch in einem älteren Beitrag aus der BR-Reihe "Unser Land":
Wilde Kühe auf der Alm: Gefahr für Wanderer? (http://www.youtube.com/embed/_Zv-Ap3_YUw?feature=player_embedded) (5:08 Min. / am 29.07.2016 veröffentlicht)

Und ergänzend ein Faltblatt:
Almen und Alpen sind kein Streichelzoo - Ein Ratgeber für das richtige Verhalten bei Begegnungen mit Weidetieren (http://www.stmelf.bayern.de/mam/cms10/zentral/landwirtschaft/dateien/ratgeber_almen_alpen_barrierefrei.pdf) (PDF ca. 400 kB)
Titel: Re.: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: Bergonkel am 26.02.2019, 08:11
Moin, moin zusammen.

Meine/unsere persönlichen Erfahrungen mit dem "Rindvieh" auf der Almwiese sind weit entfernt von dem, was in Medien gerne als "Killerkühe" bezeichnet wird.
Wenn wir auf einem Wanderweg sind, der von Kühen blockiert wird, fangen wir an mit den Kühen in einem ruhigen und sanften Ton zu sprechen und - ganz wichtig - halten die Wanderstöcke ruhig. Und nicht erst, wenn man neben dem Vieh steht, sondern schon einige Meter vorher, damit sie aufmerksam werden und nicht erschrecken. Die Kühe gucken kurz und machen dann meist seeeeehr gemüüüüüütlich Platz. Was nicht heißt, dass man unachtsam sein soll!

Allerdings, wenn Wanderer mit Hund unterwegs sind, halten wir einen sehr großen Abstand. Einerseits, weil wir nicht wissen, was der Hund macht und andererseits, weil die Kühe dann schon etwas nervös sind.

Ein Senner hat uns für diese Vorgehensweis gelobt. Andere Wanderer hatten sich über uns nur lustig gemacht.

Soviel dazu - einen schönen Tag noch
Titel: Re.: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: Radlbiene am 27.02.2019, 08:56
Zur Information jetzt mal die Presseerklärung des Landgerichts Innsbruck zu dem Urteil über die tödliche Kuhattacke:

https://files.orf.at/vietnam2/files/tir/201908/kuh_-attacke_pinnistal_651572.pdf?fbclid=IwAR1a5t5aIAVSZAMNQhIybGWCoNzoGiwX5FPsPvI8UYO_xVnXmT-QNsAfmTQ

Es ist somit kein wegweisendes Urteil für alle Almbauern, sondern nur für diesen speziellen Fall. Freilich ist es hart und freilich wird es wohl angefochten werden, aber man sollte auf alle Fälle nicht den reisserischen Artikeln von Horror24 und dergleichen auf dem Leim gehen, sondern die tatsächlichen Hintergründe ermitteln.

LG
Radlbiene
Titel: Re.: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: Martl am 27.02.2019, 09:53
Zitat von: Radlbiene am 27.02.2019, 08:56
... nicht den reisserischen Artikeln von Horror24 und dergleichen auf dem Leim gehen, sondern die tatsächlichen Hintergründe ermitteln.

Hallo Sabine,

du hast natürlich recht mit der regionalen B...-Zeitung. -> ...24.de  ;)
Das Niveau ist oftmals zweifelhaft.

Aber es ändert nichts daran, daß es zukünftig zu Änderungen (welcher Art auch immer) kommen könnte bzw. aus Sicht der Almbauern kommen müßte. Keiner wird sich ggf. darauf verlassen, daß solch ein Urteil nicht auch öfter gefällt werden könnte...

Hier noch der SZ-Artikel:
https://www.sueddeutsche.de/panorama/kuh-angriff-bauer-schadenersatz-1.4341797


Gruß
Martl
Titel: Re.: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: roskin am 27.02.2019, 19:29
Zitat von: Martl am 27.02.2019, 09:53
Keiner wird sich ggf. darauf verlassen, daß solch ein Urteil nicht auch öfter gefällt werden könnte...

Also, wenn ich jetzt österr. Almbauer wäre, würde mir nach so einem Urteil auch gehörig die Düse gehn. Und wenn ich Richter wäre, sähe das Urteil auch anders aus.
Titel: Re.: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: Frank Steiner am 27.02.2019, 21:38
Sollte das Urteil in der  nächsten Instanz nicht aufgehoben werden, könnte eine Konsequenz  das Verbot von Hunden auf Almgeländen sein. Gibt die Forderungen in Tirol schon, und was der Landeshauptmann so anklingen lässt bzgl. Schutz der Almbauern vor solchen Urteilen, könnte es dazu kommen.

An meinem Arbeitsplatz sind Hunde übrigens auch verboten. Und wenn Hunde per se ein Störfaktor am Arbeitsplatz von Almbauern sind (Kuh: "Hund = Wolf = Gefahr"), erscheint ein solche Verbot logisch.
Titel: Re.: Kuhattacken-Urteil: „Das ist völliger Irrsinn!“
Beitrag von: geroldh am 27.02.2019, 22:05
Zitat von: Martl...
Aber es ändert nichts daran, daß es zukünftig zu Änderungen (welcher Art auch immer) kommen könnte ...
... z.B. als (neues) "Geschäft" für Versicherungen...

Dies offenbar als Ergebnis eines "Runden Tischs" (https://tirol.orf.at/news/stories/2966519/), der heute stattfand: "Kuhattacke: Versicherungsschutz für Bauern" (https://tirol.orf.at/news/stories/2967004/) (27.02.2019)

Heute morgen hat sich im Ö3-Radio auch der Schauspieler und Bergbauer Tobias Moretti geäußert (aus steiger's Video):
Moretti über Kuhattacken-Urteil: ,,Das ist völliger Irrsinn!" (https://oe3.orf.at/stories/2966901/) (ganz hinunter scrollen / 27.02.2019)
Titel: Re.: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: Reinhard am 04.03.2019, 07:34
zum Faschings-Endspurt ...

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Titel: Re.: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: efs am 04.03.2019, 08:53
Hallo Zusammen,

hier das aktuelles Statement vom DAV dazu mit Hintergrund zu dem Urteil:

Kuhangriff-Urteil: Bloß keine Panik!
27.02.2019, 12:51 Uhr

Am 20. Februar hat das Landesgericht Innsbruck ein vielbeachtetes Urteil gefällt. Darin wurde ein Almbauer zur Zahlung einer hohen Schadenersatzsumme an die Hinterbliebenen einer 2014 tödlich verunfallten Wanderin verurteilt. Diese war von einer Kuhherde zu Tode getrampelt worden. In der Öffentlichkeit wird nun viel darüber diskutiert, ob dieses Urteil gravierende Folgen haben könnte – sowohl für den Almbetrieb als auch für den Tourismus. Es genügt allerdings ein Blick auf das Urteil, um zum Schluss zu kommen: Hier ist Gelassenheit angebracht.

Im Urteil geht es um eine besondere Situation

Der tödliche Unfall, um den es beim aktuellen Urteil geht, ereignete sich an einem stark frequentierten Weg zu einer beliebten Gaststätte inmitten des Weidegebiets einer zuvor bereits mehrfach für ihr agressives Verhalten aufgefallenen Mutterkuhherde. Das Landesgericht Innsbruck schreibt in der Zusammenfassung des Urteils: "An derart stark frequentierten Orten reicht ein bloßer Hinweis auf das Vorhandensein einer Mutterkuhherde nicht aus, sondern ist zusätzlich eine Abzäunung notwendig, um der von den Tieren ausgehenden Gefahr zu begegnen."

Die Einzäunung aller Almflächen wird nicht gefordert

Ebenfalls in der Zusammenfassung des Urteils schreibt das Landgericht Innsbruck: "Entgegen der - in der Öffentlichkeit - immer wieder propagierten Ansicht geht es hier nicht darum, sämtliche Wege in einem Weidegebiet abzuzäunen, sondern nur um den konkreten Unfallbereich. Eine Abzäunung sämtlicher Wege durch ein Almgebiet wäre einerseits wohl nicht notwendig (...), andererseits wäre ein solcher Aufwand dem Tierhalter kaum zumutbar." Anders formuliert: Die Situation am Unfallort war sehr speziell – die Kombination aus sehr hoher Frequentierung durch Wanderer und aggressiven Tieren – und findet sich im "normalen" Almgelände eher selten. Deshalb sind auf den allermeisten Almflächen auch keine massiven Konsequenzen zu befürchten.

Die Almflächen sind wesentlicher Teil der Alpen

Nun ist die Aufregung bei den Almbauern gut nachvollziehbar – und auch bei den Touristikern. Denn schon stehen Ankündigungen der Almbauern im Raum, die Wanderwege über ihre Weideflächen zu sperren. Gerade deshalb ist es jetzt besonders wichtig, gelassen zu bleiben und die Bedeutung des Urteils richtig zu lesen. In Tirol findet deshalb am Mittwoch, 27. Februar, auf Einladung der Landesregierung ein Runder Tisch statt, an dem auch der Österreichische Alpenverein teilnimmt. Mit ihm teilt der Deutsche Alpenverein die Überzeugung, dass Almflächen zum Wesen der Alpen gehören und in der jetzigen Form unbedingt zu erhalten sind. Sie machen das Landschaftsbild erst so vielfältig und abwechslungsreich, wie wir alle es schätzen. Es ist deshalb im ureigensten Interesse aller Bergsportlerinnen und Bergsportler, sich in Weidegebieten angemessen zu verhalten. Nur so wird eine Koexistenz von Almbewirtschaftung und Bergtourismus auch in Zukunft so gut funktionieren, wie es seit vielen Jahrzehnten bereits funktioniert.

So begegnet man Kuhherden am besten

Abstand halten und Hunde anleinen
Das A und O: Wanderer sollten ausreichend Abstand zu den Kühen halten. Wenn möglich, sollte man den markierten Wanderweg nicht verlassen; im Zweifel kann es aber nötig sein, einen Umweg zu machen. Hunde sollten angeleint sein. Aber Achtung: Wenn Kühe aggressiv werden, sollte man den Hund laufen lassen. Ihm laufen die Kühe in der Regel nach, die Menschen sind damit aus der Gefahrenzone. Hunde sind schneller als Kühe und kommen nahezu immer unversehrt davon.

Körpersprache (erkennen)
Eine Kuh sollte man nicht mit den Augen fixieren. Außerdem: Die Tiere nicht erschrecken, stets entspannt und vor allem ruhig bleiben. Gleichzeitig stets auf Drohgebärden der Tiere achten – wie das Senken des Kopfes, Scharren, Brüllen oder Schnauben.

Vorsicht bei Kalb und Mutterkuh
Kühe sind keine Kuscheltiere – die Tiere daher in Ruhe lassen und die Kälber auf keinen Fall streicheln oder gar füttern. Wenn eine Mutterkuh ihren Nachwuchs gefährdet sieht, ist sie bereit alles zu tun, um das Kalb zu schützen und den vermeintlichen Eindringling heftig zu attackieren.

Im Fall der Fälle
Nähert sich eine Kuh und greift an, dann gilt: Ruhe bewahren, dem Tier nicht den Rücken zukehren und die Weide möglichst zügig, aber geordnet verlassen. Im alleräußersten Notfall der Kuh mit dem Wanderstock auf die Nase schlagen.

Beobachten und andere Wanderer aufmerksam machen
In aller Regel lässt sich schon von Weitem erkennen, ob Kühe ,,auf Krawall gebürstet" sind. In solch einem Fall empfiehlt es sich, die Tiere in ausreichend großer Distanz (20 – 50 Meter Abstand) zu umgehen. Zudem: Wer bemerkt, dass sich ein anderer Wanderer falsch oder unvorsichtig gegenüber den Weidetieren verhält – einfach direkt und ohne zu zögern darauf aufmerksam machen!

Quelle Internetseite DAV
https://www.alpenverein.de/der-dav/presse/presse-aktuell/kuhangriff-urteil-bloss-keine-panik_aid_33001.html
Titel: Re.: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: Wim43 am 04.03.2019, 09:30
Servus efs,

danke für deinen Beitrag, der wohltuend einige Hintergünde des Urteils erklärt und damit manches, was man bisher darüber lesen konnte, relativiert.

Leider ist es in unserer Zeit zunehmend zu beobachten, dass Vieles in der Presse/den Medien nur als Meldung mit negativen Schlagzeilen erscheint, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Dabei werden sehr oft entscheidende Tatsachen entweder gar nicht erwähnt oder bewusst verschwiegen. Seriöse Berichterstattung heißt auch ein Mindestmaß an Recherche, aber das bedeutet ja Aufwand und echte journalistische Arbeit.

Und leider werden auf solche Meldungen hin bei manchen Menschen Meinungen erzeugt, die in ihr persönliches Weltbild gerade passen. Die Folge ist, dass dann möglichst schnell und ungeprüft einfach Statements in der Öffentlichkeit plaziert werden, die leider oftmals stammtischlerische Züge tragen und von der Realität weit entfernt sind.

Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, das leider oftmals falsch verstanden wird. Und die habe ich mit diesem Beitrag versucht, anzuwenden. Ich bin auch der Meinung, dass diese Darstellung des AV durchaus als seriös bewertet werden kann.
Titel: Re.: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: MANAL am 04.03.2019, 11:59
Auch von mir ein Dankeschön an @efs für das posten und dem DAV für das Verfassen dieser sachlichen Beurteilung der Situation!  #dankeschoen#


Zitat von: wim43 am 04.03.2019, 09:30
Leider ist es in unserer Zeit zunehmend zu beobachten, dass Vieles in der Presse/den Medien nur als Meldung mit negativen Schlagzeilen erscheint, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Dabei werden sehr oft entscheidende Tatsachen entweder gar nicht erwähnt oder bewusst verschwiegen. Seriöse Berichterstattung heißt auch ein Mindestmaß an Recherche, aber das bedeutet ja Aufwand und echte journalistische Arbeit.

Es geht häufig auch gar nicht mehr um seriöse Berichterstattung, sondern rein darum um möglichst viele Abrufe/Klicks/Likes/usw. zu generieren damit man am meisten Werbegelder einnimmt. Besonders bei den "Social Media" sieht es bzgl. seriöse Berichterstattung zappenduster aus. Gerade so ein Mist wie Twitter oder Instagram mit einem Textumfang der unter der einer BLÖD-Zeitung liegt ist das Letzte. Dass der Volltrottel-Präsident jenseits vom Atlantik das als Informationsmedium Nummer 1 nutzt ist symptomatisch. Wer sowas nutzt will oder kann nicht Informationen weitergeben, sondern will nur irreführende oder blödsinnige Schlagzeilen um sich werfen.
Titel: Re.: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: roskin am 15.03.2019, 12:51
Diskussionsrunde zum Thema auf Servus TV

Wer Zeit und Lust hat kann ja mal reinschauen, es sind alle Seiten vertreten: Ein Hundebesitzer der von Kühen angegriffen wurde, ein Almbauer, (der selbst von einer Kuh attackiert wurde), Tourismusbeauftragte usw.
Auch Fragen, die hier auch schon aufgeworden wurden, z.B.  Hundeverbote an bestimmten Orten (wird von der Fernsehköchin und Ö-Grünen EU-Wahl Kandidatin Sarah Wiener angedacht)  oder Überdenken der Mutterkuhhaltung (vom attackierten Hundebesitzer) , Versicherungsgeschichte, rechtliche Unsicherheit...

https://www.servus.com/tv/videos/aa-1xmr88gjh1w12/?fbclid=IwAR1exsVmxbCqINpuQ_G9SxFH9UrC_c-1KX1TXIvZTrGKXdUAvIhhP0DFBK4
Titel: Re.: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: ehemaliges Mitglied am 15.03.2019, 14:28
Für Nordtirol wurde für die Zeit ab 01.04.2019 bereits eine Lösung gefunden: klick (https://www.stol.it/Artikel/Chronik-im-Ueberblick/Chronik/Versicherung-fuer-Nordtiroler-Almbauern-nach-Kuh-Urteil-ab-April)

Siehe auch den Beitrag in der gestrigen Sendung von "Tirol heute": klick (https://tvthek.orf.at/profile/Tirol-heute/70023/Tirol-heute/14007450/Massnahmenpaket-fixiert/14463157)
Titel: Re.: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: bergfexklaus am 16.03.2019, 10:01
Zitat von: Wanderfreak am 15.03.2019, 14:28
Für Nordtirol wurde für die Zeit ab 01.04.2019 bereits eine Lösung gefunden: klick (https://www.stol.it/Artikel/Chronik-im-Ueberblick/Chronik/Versicherung-fuer-Nordtiroler-Almbauern-nach-Kuh-Urteil-ab-April)
Da freut sich doch die Versicherungswirtschaft  :)
Ziemlich heftig fällt der einzige Diskussionsbeitrag zum verlinkten Artikel aus. Den Ethnophaulismus "Pi(e)fkinesen" kannte ich noch nicht.
Vermutlich sind damit die Touristen aus Deutschland und China gemeint  #nocomment#

Nachtrag: Ich habe gerade gelernt, dass mit "Piefkinesien" nur Deutschland gemeint ist  :(. Die Chinesen sind also außen vor  #hihi#
Titel: Re.: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: kogo am 16.03.2019, 19:47
Auch Hundebesitzer sollten ihre Verantwortung wahrnehmen. Denn es passiert auch so etwas.
Deshalb ist mir das zur Sprache gebrachte Verbot von Hunden auf Almflächen durch aus verständlich.

(https://farm4.staticflickr.com/3669/12121243346_5b7ff0d7a5_n.jpg) (https://flic.kr/p/jt7xmf)
Am Eingang zum Brendlkar (Mieminger Kette).

Es waren auch noch Bilder mit über den Hang verteilten toten Schafen und Lämmern  angeschlagen. Leider zu verwaschen um auf einem Foto noch etwas zu erkennen.

Und so gehts, ein Praxisbeispiel: :)
ZitatKörpersprache (erkennen)
(https://farm5.staticflickr.com/4488/37235789860_a4a9feca7d_m.jpg) (https://flic.kr/p/YJpa3U)
Nach erfolgter Einkesselung. Ist das wohl der Senner? ;)

ZitatIm Fall der Fälle
(https://farm5.staticflickr.com/4504/36824630073_6d5b4f55b7_m.jpg) (https://flic.kr/p/Y74Rz4)
Rucksack abnehmen. Nein, er hat keinen Leckstein dabei. #hihi#


Titel: Verhaltensregeln für Alm-Besucher
Beitrag von: Infothek am 17.04.2019, 07:31
In Österreich wurden jetzt vom Tourismusministerium zehn Verhaltensregeln für Alm-Besucher im Ungang mit Weidevieh aufgestellt:

1. Kontakt zum Weidevieh vermeiden, Tiere nicht füttern, sicheren Abstand halten!
2. Ruhig verhalten, Weidevieh nicht erschrecken!
3. Mutterkühe beschützen ihre Kälber. Begegnung von Mutterkühen und Hunden vermeiden!
4. Hunde immer unter Kontrolle halten und an der kurzen Leine führen. Ist ein Angriff durch ein Weidetier abzusehen: Sofort ableinen!
5. Wanderwege auf Almen und Weiden nicht verlassen!
6. Wenn Weidevieh den Weg versperrt, mit möglichst großem Abstand umgehen!
7. Bei Herannahen von Weidevieh: Ruhig bleiben, nicht den Rücken zukehren, den Tieren ausweichen!
8. Schon bei ersten Anzeichen von Unruhe der Tiere Weidefläche zügig verlassen!
9. Zäune sind zu beachten! Falls es ein Tor gibt, dieses nutzen, danach wieder gut schließen und Weide zügig queren!
10. Begegnen Sie den hier arbeitenden Menschen, der Natur und den Tieren mit Respekt!
Titel: Re.: Verhaltensregeln für Alm-Besucher
Beitrag von: geroldh am 28.04.2019, 14:21
Zitat von: roBerge-Infothek am 17.04.2019, 07:31In Österreich wurden jetzt vom Tourismusministerium zehn Verhaltensregeln für Alm-Besucher im Umgang mit Weidevieh aufgestellt:
...
Wie in der heutigen Zeit "erforderlich", gibt es diese Regeln für "lesefaule" auch anschaulich erklärt als Video:
10 Regeln für den richtigen Umgang mit Weidevieh (http://www.youtube.com/embed/NYVYvHiHsKU?feature=player_embedded) (3:25 Min. / am 16.04.2019 veröffentlicht)


https://www.youtube.com/watch?v=NYVYvHiHsKU


Gleichzeitig erinnert in einer Pressemeldung der Chiemsee-Alpenland Tourismus (roBerge-Kerngebiet) an eine bereits vor einem Jahr erschienene Broschüre (52 Seiten => online & PDF):
Zitat von: Samerberger NachrichtenDie ... Broschüre ,,Auf der Alm Dahoam" von Chiemsee-Alpenland Tourismus (CAT) (https://www.chiemsee-alpenland.de/Info-Service/Prospekte/Auf-der-Alm-Dahoam) soll Einheimischen und Gästen die Bedeutung der heimischen Almwirtschaft näher bringen. Sie beinhaltet Wissenswertes über das Leben und die Arbeit auf einer Alm, Verhaltensregeln in den Bergen, Expertentipps, Vorschläge zum Almerlebnis in der Region und Erklärungen zu Begriffen wie ,,Millebitschn" oder ,,Oimnussen".
...
Quelle/Text (https://www.samerbergernachrichten.de/neue-broschuere-auf-der-alm-dahoam-von-chiemsee-alpenland-tourismus)
Titel: Re.: Verhaltensregeln für Alm-Besucher
Beitrag von: MANAL am 28.04.2019, 15:19
Zitat von: geroldh am 28.04.2019, 14:21
Wie in der heutigen Zeit "erforderlich", gibt es diese Regeln für "lesefaule" auch anschaulich erklärt als Video:

Damit das heutzutage klappt braucht es schon eine hippe App und natürlich Beiträge in Instagram und Twitter. Sonst bekommt es eine ganze Generation überhaupt nicht mehr mit. Ein 3 Minuten langen Video packen die heute doch gar nicht mehr...
Titel: Re.: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: maisalm am 28.04.2019, 17:58
Die Hinweise sind angesichts der großen Anzahl an Bergwanderern sehr wohl in Ordnung und wichtig. Ich komme vom Land und bin nicht in, aber neben einem Bauernhof, also mit auf dem Bauernhof aufgewachsen.
Wir wurden immer vor den Kühen gewarnt und Vorsicht und Respekt - nicht Angst- waren selbstverständlich im Stall. Und ich kann einige aufzählen - Frauen wie Männer- , die im Stall beim Melken, kalben etc. ihr Leben gelassen haben. Ganz einfach, weil sie entweder an der Wand zerdrückt oder am Boden totgetreten wurden. Das kommt immer wieder vor, obwohl die Bauern täglich mit ihrem Vieh zu tun haben.
Als ich vor ein paar Jahren zusammen mit zwei Begleiterinnen beim Wandern war, beide aus Landwirtschaft mit Kühen stammend, hatten interessanterweise diese beiden die meiste Angst, eine den Weiterweg blockierende Herde zu durchqueren.
Da ging auch nicht Tipp xy, links oder rechts oder sonst wo vorbei.
Die Tiere (eine ganze Reihe hintereinander) standen auf dem steigartigen Weg , Gelände links abseits ins nichts, rechts steil hoch ins nichts. Kein Tipp. Da musst durch, wenn du nicht den ganzen Weg wieder runter, sondern weiter nach oben möchtest.
Sagen möchte hier, es gibt 1. nicht immer die Topp 1 Lösung und 2. kann man ganz schnell in eine zumindest nicht ganz ungefährliche Situation kommen.
Tiere sind nicht berechenbar, Kühe groß und stark, Jungvieh oft sehr ungestüm.
Für viele Menschen sind Begegnungen mit Tieren im Freien eine völlig neue Erfahrung. Wo sollen sie den Umgang gelernt haben?
Titel: Neuer Schwachsinnstrend in den Social Medias
Beitrag von: MANAL am 30.06.2020, 11:04
Noch nie von diesem neuesten Schwachsinnstrend aus den Social Medias gehört. Scheinbar verblödet die Menschheit immer mehr und man muss jetzt die Kühe vor den Menschen schützen.  #gruebeln#
Ich wünsche den Kühen, dass sie möglichst viele dieser Schwachköpfe vor die Hörner bekommen.

ZitatKühe ärgern und sich dabei filmen - das ist der neueste Trend auf der Videoclip-Plattform. Nicht nur Landwirte finden: ein Spiel für Hornochsen.
https://www.sueddeutsche.de/panorama/tiktok-challenge-kuehe-1.4951860 (https://www.sueddeutsche.de/panorama/tiktok-challenge-kuehe-1.4951860)
Titel: Re: Neuer Schwachsinnstrend in den Social Medias
Beitrag von: Bergautist am 30.06.2020, 12:57
Zitat von: MANAL am 30.06.2020, 11:04
...Schwachsinnstrend...verblödet...Schwachköpfe...

Mei, tut das gut, wenn man sich mal wieder über den Rest der Menschheit aufregen kann... #gruebeln#
Titel: Re: Neuer Schwachsinnstrend in den Social Medias
Beitrag von: MANAL am 01.07.2020, 11:39
Zitat von: Bergautist am 30.06.2020, 12:57
Mei, tut das gut, wenn man sich mal wieder über den Rest der Menschheit aufregen kann... #gruebeln#

Statt persönlich zu werden würde mich deine Meinung zu dem SZ-Artikel interessieren.

Eine weitere Meldung über Partyvolk und Kühe die ebenfalls zeigt dass man inzwischen die Kühe vor dem rücksichtslosen Verhalten mancher Menschen schützen muss:
https://www.merkur.de/bayern/immenstaedter-horn-kuehe-wanderer-erschrecken-absturz-tot-verletzt-schockiert-bayern-13817911.html (https://www.merkur.de/bayern/immenstaedter-horn-kuehe-wanderer-erschrecken-absturz-tot-verletzt-schockiert-bayern-13817911.html)
Titel: Re: Neuer Schwachsinnstrend in den Social Medias
Beitrag von: Bergautist am 01.07.2020, 12:40
Zitat von: MANAL am 01.07.2020, 11:39
...würde mich deine Meinung zu dem SZ-Artikel interessieren.
Also, wenn ich mich über alles aufregen würde, was auf dieser Welt so schief läuft... Das würde wohl niemandem helfen, außer hier schlechte Stimmung zu verbreiten und woanders die Delinquenten womöglich noch in ihrem Tun bestärken. Da gehe ich doch lieber in die Berge und genieß meine Ruh!

Zum SZ-Artikel: Der hat mich spontan an eine "urbayerische Tradition" erinnert: Kuhschubsen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kuhschubsen (https://de.wikipedia.org/wiki/Kuhschubsen)

(Erst neulich wieder in einem TV-Film gesehen!!!)

Was es aber wirklich geben soll: Schafschubsen!

https://www.peta.de/schafe-schubsen (https://www.peta.de/schafe-schubsen)

Die können nämlich unter ungünstigen Umständen so auf den Rücken fallen, dass ein eigenständiges Aufstehen nicht mehr möglich ist und brauchen deshalb einen kleinen Schubser von außen.

Zitat von: MANAL am 01.07.2020, 11:39
Zitat von: Bergautist am 30.06.2020, 12:57
Mei, tut das gut, wenn man sich mal wieder über den Rest der Menschheit aufregen kann... #gruebeln#

Statt persönlich zu werden...
Wenn das so sein sollte, würde es tatsächlich gegen meine roBerge-Prinzipien verstoßen!
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: mh am 01.07.2020, 13:15
Servus,

ich war gestern mal wieder in der Eng. Die Hinweise zum richtigen Umgang mit Weidevieh hängen da gefühlt an jedem 3. Baum.
Tagsüber gibt es kein Problem, weil die Kühe da im ganzen Tal unterwegs sind. Spätnachmittags kommen die Kühe aber zum Melken zu den Eng-Almen und da sind dann auch die Touristen. Und die vergessen dann schlagartig all die Warnschilder, die sie tagsüber in 834-facher Ausführung gesehen haben, und müssen UNBEDINGT ein Selfie mit Kuh machen. Also jeder. Gottlob waren die Kühe allesamt tiefenentspannt und sind einfach gegangen, wenn es ihnen zu viel wurde. Gegen Festgehalten-Werden reicht ja ein Ruck mit dem Kopf. Aber ein paar Almbauern hatten schon eine gesunde Zornesröte im Gesicht...
Und das war jetzt weder die Hochsaison, noch das Wochenende...

Natürlich könnte man die Warnschilder jetzt noch in verschiedenen Sprachen anbringen, aber irgendwie sickern die bei "Generation Selfie" offenbar eh nicht so recht ins Hirn. Ich bin aber völlig ratlos, wie man die (noch) erreichen kann. Vielleicht sollte ein Super-Influencer mal ein "Ich-lasse-die-Natur-in-Ruhe"-Video posten.
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: Reinhard am 01.07.2020, 17:05
Ich bin erschrocken, als ich dieses Video vor ein paar Tagen gesehen habe. Diese sog. Influencer schrecken vor gar nichts zurück, um Aufmerksamkeit und Klicks zu erhalten.
Aus diesem Grund stelle ich den Link auch nicht generell online, sende ihn aber einzelnen auf Wunsch zu.
Mal sehen, was dann alles diskutiert wird, wenn die erste Kuh zurück schlägt.

@bergautist: Deine Links sind dagegen völlig harmlos ...
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: eli am 01.07.2020, 17:40
Zitat von: MANAL am 01.07.2020, 11:39
Eine weitere Meldung über Partyvolk und Kühe die ebenfalls zeigt dass man inzwischen die Kühe vor dem rücksichtslosen Verhalten mancher Menschen schützen muss:
https://www.merkur.de/bayern/immenstaedter-horn-kuehe-wanderer-erschrecken-absturz-tot-verletzt-schockiert-bayern-13817911.html (https://www.merkur.de/bayern/immenstaedter-horn-kuehe-wanderer-erschrecken-absturz-tot-verletzt-schockiert-bayern-13817911.html)

Servus beinand!

Genau in dieser Woche war ich ja mit meiner Frau auf besagtem Immenstädter Horn. Wir sind  total entsetzt über die nächtlichen Vorgänge dort, hatten wir doch von dieser Wanderung die allerschönsten Erinnerungen an unsere Oberallgäuwoche.
Gleich zu unserer Ehrenrettung: Wir sind natürlich nur am Tage unterwegs, unsere Partyzeiten liegen auch schon etwas zurück und wir schütteln nur den Kopf, wie wenig Ehrfurcht inzwischen manche  Natur und Umwelt entgegen bringen.
Wer Lust hat, kann ja ein paar unserer Tourenbilder vom Immenstädter Horn  bei:  Wer war Wo - Sonnige Bergtage...anschauen.

Na hawedere

eli
Titel: Re: Neuer Schwachsinnstrend in den Social Medias
Beitrag von: geroldh am 02.07.2020, 21:59
Zitat von: ReinhardIch bin erschrocken, als ich dieses Video vor ein paar Tagen gesehen habe. Diese sog. Influencer schrecken vor gar nichts zurück, um Aufmerksamkeit und Klicks zu erhalten.
Aus diesem Grund stelle ich den Link auch nicht generell online, sende ihn aber einzelnen auf Wunsch zu.
Mal sehen, was dann alles diskutiert wird, wenn die erste Kuh zurück schlägt.
Vermutlich gibt es passende Ausschnitte hierzu im ersten Beitrag der heutigen quer-Sendung zu sehen (online bis 02.07.2021):
Alp-Traum: Bergbauern zwischen Hornochsen und Rindviechern (https://www.br.de/mediathek/video/quer-02072020-bergbauern-zwischen-hornochsen-und-rindviechern-die-csu-in-der-a94-zwickmuehle-fische-verenden-in-der-isar-av:5ebd291446b5a5001428dbc9)  ::)
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: MANAL am 03.07.2020, 00:13
Hier der Direktlink nur zu dem Beitrag:
https://www.br.de/mediathek/video/alp-traum-bergbauern-zwischen-hornochsen-und-rindviechern-av:5efe41430851fd001bb45b8b (https://www.br.de/mediathek/video/alp-traum-bergbauern-zwischen-hornochsen-und-rindviechern-av:5efe41430851fd001bb45b8b)

Die Social Media Spinner sieht man ganz kurz. Das reicht schon, mehr muss ich von diesem Schwachsinn nicht sehen.
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: Bergautist am 03.07.2020, 06:59
Zitat von: MANAL am 03.07.2020, 00:13
Hier der Direktlink nur zu dem Beitrag:
https://www.br.de/mediathek/video/alp-traum-bergbauern-zwischen-hornochsen-und-rindviechern-av:5efe41430851fd001bb45b8b (https://www.br.de/mediathek/video/alp-traum-bergbauern-zwischen-hornochsen-und-rindviechern-av:5efe41430851fd001bb45b8b)

Die Social Media Spinner sieht man ganz kurz. Das reicht schon, mehr muss ich von diesem Schwachsinn nicht sehen.
Tut mir leid, aber die gezeigten Ausschnitte würde ich eher mit "albern" assoziieren, jugendliche "Hornochsen" halt. Jedenfalls sehe ich dort nichts, was die Kühe gefährden könnte. Bei "Schwachsinn" denke ich eher an "Empörungskultur". Die sollten wir hier nicht pflegen und lieber darüber nachdenken, was Stirnlampen nachts unter Wild- und Weidetieren anrichten könnten!
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: Reinhard am 03.07.2020, 08:10
Zitat von: Bergautist am 03.07.2020, 06:59
Tut mir leid, aber die gezeigten Ausschnitte würde ich eher mit "albern" assoziieren, jugendliche "Hornochsen" halt. Jedenfalls sehe ich dort nichts, was die Kühe gefährden könnte. Bei "Schwachsinn" denke ich eher an "Empörungskultur". Die sollten wir hier nicht pflegen und lieber darüber nachdenken, was Stirnlampen nachts unter Wild- und Weidetieren anrichten könnten!

Normalerweise versuche ich, mich als Admin nicht an Diskussionen zu beteiligen. Aber heute muss ich mich doch einmal einmischen
Bergautist und andere, vielleicht habt Ihr das von geroldh erwähnte Video nicht komplett angesehen. Hier sieht man für einige Sekunden ab Minute 4:17, was derzeit in den sozialen Medien der Trend ist. Die sind echt voll davon! Natürlich will ich mich nicht an der Empörungskultur beteiligen, ich zähle mich auch nicht zu den sog. Wutbürgern, aber ich meine, was hier stattfindet, das geht doch zu weit und übersteigt die Grenzen.
Hoffen wir, dass sich ein Tier nicht einmal anders als erwartet verhält, also wenn es den Spieß umdreht einen Social Media Spinner angreift.
Wegen anderer Probleme wie z.B. die Stirnlampen gebe ich Dir natürlich voll recht!
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: Bergautist am 03.07.2020, 09:18
Zitat von: Reinhard am 03.07.2020, 08:10
...was derzeit in den sozialen Medien der Trend ist. Die sind echt voll davon!

Da kann ich leider nicht mitreden, von den a"sozialen Medien" halte ich mich fern! Hoffen wir, dass er bald von neuen Trends abgelöst wird, dann ist der jetzige kalter Kaffee!
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: RaF am 03.07.2020, 10:28
tja und leider würde mich es aufgrund des untenstehenden Trends nicht wundern, wenn sowas dann noch deutlich öfters passiert:

https://salzburg.orf.at/stories/3056196/ (https://salzburg.orf.at/stories/3056196/)

ZitatDer Weg im Nationalpark Hohe Tauern über die große Rohrmooser Alm im Krumltal (ca. 1.700 Meter) nördlich des Hocharn (3.254 Meter) und nordwestlich des Ritterkopfes (3.006 Meter) ist seit einigen Tagen mit einem hohen Holzzaun versperrt. Auf einem Schild steht, der Durchgang auf dem Privatweg sei ausnahmslos verboten
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: almrausch am 03.07.2020, 14:01
Solche privaten Wegsperrungen kann man in Bayern mit Rad und zu Fuß  getrost ignorieren und auch ins Österreich auf Schusters Rappen. Rechtlich Haltlos. Umgehung ist in der freien Natur eh kein Problem. Wenn es dann zu einer Begegnung mit dem Bauer kommen sollte man auf keinen Fall reagieren und zum Streiten anfangen. Einfach weitergehen und freundlich für evt Hinweise danken. Angenehmer ist so eine Situation natürlich nicht und so ein Schild führt dann dazu das man sich evt unwohl fühlt
Almrausch
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: RaF am 03.07.2020, 15:01
scheint zumindest für Österreich und diesen Fall nicht ganz so eindeutig klar zu sein:

ZitatUm das zu verhindern, hat man auch die zuständige Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) um Hilfe gebeten. Wie die Angelegenheit rechtlich bzw. verwaltungstechnisch beurteilt wird und wie sie ausgehen wird, darauf sind viele Wanderer, Alpinisten und Juristen gespannt.

ansonsten bin ich kein Jurist - kann mir aber auch für Deutschland vorstellen, daß da schnell Hausfriedensbruch oder ähnliches hochkommt, weil durch einen umzäunten Garten darf man ja auch nicht einfach durchlaufen...aber klar, kann man einfach mal Frechheit siegt probieren ;)

PS: und ich kann andererseits aus dem eigenen Erfahrungsschatz konstatieren, daß eine Anzeige nicht unbedingt zu weiterem führt O;->
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: MANAL am 03.07.2020, 15:25
Zitat von: Bergautist am 03.07.2020, 09:18
Da kann ich leider nicht mitreden, von den a"sozialen Medien" halte ich mich fern! Hoffen wir, dass er bald von neuen Trends abgelöst wird, dann ist der jetzige kalter Kaffee!

Nur weil man wegschaut verschwinden die Probleme nicht.

Und bzgl. dem quer-Bericht: Hast du dir den komplett angesehen? So ein Social Media Hampelmann erschreckt Kühe die weglaufen. Der andere Teil vom Bericht beschreibt den Vorfall im Allgäu bei dem Kühe durch vermutlich feiernde auf einer Hütte in einen Steilhang geflüchtet und abgestürzt sind.

Dir ist das wohl alles völlig egal?
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: Reinhard am 03.07.2020, 15:47
Für alle, die den Film des BR vielleicht nicht ganz gesehen haben:

Alptraum - Bergbauern zwischen Hornochsen und Rindviechern (https://www.br.de/mediathek/video/alp-traum-bergbauern-zwischen-hornochsen-und-rindviechern-av:5efe41430851fd001bb45b8b)
hier einige Sekunden aber der Minute 4:17
Der Film ist für alle sichtbar, jeder kann mitreden  :)

Wie sagt der Georg Doppler: "... dene hams ins Hirn gsch..."

Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: Bergautist am 03.07.2020, 16:48
Zitat von: RaF am 03.07.2020, 15:01
...ansonsten bin ich kein Jurist - kann mir aber auch für Deutschland vorstellen, daß da schnell Hausfriedensbruch oder ähnliches hochkommt, weil durch einen umzäunten Garten darf man ja auch nicht einfach durchlaufen...aber klar, kann man einfach mal Frechheit siegt probieren ;)

Bei einer Veranstaltung des Landratsamts Miesbach, das sich sehr um Ausgleich der verschiedenen Interessengruppen bemüht, habe ich zur rechtlichen Seite folgendes gelernt:

Zäune dürfen in der freien Natur nur an vorgesehenen Stellen / Überstiegen passiert werden. Das gilt auch für widerrechtlich aufgestellte Zäune. Widerrechtliche Zäune sind beim Landratsamt zu beanstanden, das dafür sorgt, dass freie Betretbarkeit wiederhergestellt wird. (Das kann aber dauern.)

Bei einfachen Sperr-Schildern sieht das anders aus. Da muss ein Rechtsgrund angegeben sein.

P.S.: Das kann in Austria ganz anderes ausschauen!
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: Bergautist am 03.07.2020, 17:07
Zitat von: MANAL am 03.07.2020, 15:25
Nur weil man wegschaut verschwinden die Probleme nicht.

Und wann genau verschwinden welche Probleme?

Zitat von: MANAL am 03.07.2020, 15:25
Und bzgl. dem quer-Bericht: Hast du dir den komplett angesehen? So ein Social Media Hampelmann erschreckt Kühe die weglaufen. Der andere Teil vom Bericht beschreibt den Vorfall im Allgäu bei dem Kühe durch vermutlich feiernde auf einer Hütte in einen Steilhang geflüchtet und abgestürzt sind.

Dir ist das wohl alles völlig egal?

Vermutungen sind mir in der Tat egal!

Meine Entspanntheit in dieser Frage lässt sich vielleicht durch die Tatsache erklären, dass ich an einem Bauernhof mit Rinder- und Schweinehaltung aufgewachsen bin.
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: Reinhard am 04.07.2020, 18:31
https://www.24hamburg.de/schleswig-holstein/tiktok-challenge-trend-kuehe-erschrecken-kulikitaka-video-landwirte-kritik-zr-90006760.html (https://www.24hamburg.de/schleswig-holstein/tiktok-challenge-trend-kuehe-erschrecken-kulikitaka-video-landwirte-kritik-zr-90006760.html)

Unsere User sind naturbewusste Bergfreunde. Was sollten wir machen, wenn sie derartige Leute in Flagranti erwischen?
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: Bergautist am 04.07.2020, 20:02
Langsam mache ich mir jetzt auch Sorgen! Denn unsere "Performance"-Künstler haben genau das erreicht, was sie erreichen wollten: Aufmerksamkeit auf allen Kanälen! Nicht nur in den asozialen Netzwerken, sondern auch in den seriöseren Medien (Zeitschriften, TV, roBerge). Wenn das kein Ansporn ist, mit noch größerem Blödsinn weiter zu machen!

Ich fände es besser, Verrücktheiten dieser Art nicht auch noch durch häufiges Zitieren zu "adeln". Manchmal ist Totschweigen vielleicht doch der bessere Weg!
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: Wim43 am 05.07.2020, 08:05
"Die Aufmerksamkeit anderer Menschen zu erregen ist die unwiderstehlichste aller Drogen"

1998 Georg Franck, Volkswirt und Architekt

Einen sonnigen Sonntag!
Ciao
wim43
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: Kaiser am 05.07.2020, 13:52
ZitatUnsere User sind naturbewusste Bergfreunde. Was sollten wir machen, wenn sie derartige Leute in Flagranti erwischen?

Ja darauf ansprechen. Weg schauen bringt nichts.  Die meisten machen das nur weil sie nicht 3 Ereignisse weiter denken können und sicher nicht aus Boshaftigkeit.
Man muss da schon eingreifen.  Ich hab mal meine Mädels gebeten auf den Unsinn in den Medien der Jüngeren darauf aufmerksam zu machen. Wird sich kaum einer auf roberge verirren der das macht.
Vor 25 Jahren hatten wir im Osten mal einige Gruppen mtb ler die Kühe Kilometerlang über Forstwege trieben.
Auch furchtbar. Heute verbreiten sich Trends viel schneller aber das gilt für gutes wie für schlechtes.  Augen zu und an den Rand gestellt hilft gar nicht.
War ja vor einigen Wochen mal auf der Steinplatte.  Noch nicht mal Hochsaison.  Einige Kühe versuchten da entlang des Forstweges zu den Ställen zu kommen. 2 Kälbern hat man angesehen das es ihnen nicht gut geht.  Ich habe mich auf einen Felsen gesetzt und gewartet.  Aber Menschen und Kühe in der Menge das geht nicht. Für die Hot Spots wird man an einer Trennung nicht vorbei kommen.
Schade eigentlich.
Lg
Kaiser
Titel: Re: 70-Jährige stirbt nach Kuhattacke auf der Kranzhornalm
Beitrag von: MANAL am 06.07.2020, 14:10
Vielen Touristen fehlt wohl komplett das Bewusstsein, dass Kühe keine Kuscheltiere sind.  #gruebeln#

ZitatAlm-Gefahren: ,,Wanderer setzen ihre Kinder auf Kühe"

Almbauern fordern mehr Unterstützung bei der Aufklärung der Wanderer, wie sie mit Weidevieh umgehen sollen. Nur auf die Eigenverantwortung der Gäste aus dem In- und Ausland zu setzen, das sei zu wenig. Touristiker und Fremdenverkehr müssten sich stärker engagieren, so die Landwirte.

https://salzburg.orf.at/stories/3056563/ (https://salzburg.orf.at/stories/3056563/)
Titel: Kein Hund, aber kälbernde Kuh attackiert Almerin am Heuberg
Beitrag von: geroldh am 31.07.2020, 22:08
Aus einer Pressemitteilung der Polizeiinspektion Brannenburg:

Gerade dieser Vorfall zeigt, dass selbst erfahrene Personen Opfer von Kuh-Attacken werden können ... Das es zu diesem traurigen Unfall kam, beruht nicht auf einem Fehlverhalten eines Einzelnen. Dennoch sollte dieser Schicksalsschlag jedem Wanderer erneut in Erinnerung rufen, dass es sich bei Kühen um keine Haustiere handelt. Selbst für erfahrene Tierhalter bleiben diese unberechenbar.

Text/Quelle (https://www.rosenheim24.de/rosenheim/inntal/nussdorf-am-inn-kuh-attackiert-almerin-am-heuberg-90016278.html) (31.07.2020)
Titel: Re: Kein Hund, aber kälbernde Kuh attackiert Almerin am Heuberg
Beitrag von: Bergautist am 01.08.2020, 06:06
Zitat von: geroldh am 31.07.2020, 22:08
Selbst für erfahrene Tierhalter bleiben diese unberechenbar.

Na ja, dass Muttertiere sehr gefährlich sein können, sollte eigentlich auch erfahrenen Tierhaltern bekannt sein! (Diese Aussage ist unabhängig vom aktuellen tragischen Fall, dazu weiß ich zu wenig! Was wir aus dem aktuellen Fall vielleicht lernen können, ist die Wirksamkeit von (Wander-) Stöcken als Abwehr. Verlassen würde ich mich darauf aber nur in äußersten Notfällen!)