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Das roBerge-Forum => Alle roBerge-Boards => Bergtouren => Thema gestartet von: Martl am 09.02.2008, 20:07

Titel: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: Martl am 09.02.2008, 20:07
Hallo roBergler,

waren heute auf dem Sulzberg (Aufstieg Südsteig) und sind beim Abstieg über die Ostseite schon etwas erschrocken  :o
Kurz oberhalb der Abzweigung, wo es (im Abstieg) geradeaus Richtung Brannenburg/Schweinsteig und rechts Richtung Schlipfgrubalm geht, hat plötzlich der gewohnte Wanderweg aufgehört.
Wir trafen auf eine 2,5 m Breite "Straße", die mit Gewalt in den steilen Waldhang "reingefrässt" wurde. Wiedermal muss aus wirtschaftlichen Interessen (Holz), die intakte Natur unter der brachialen Gewalt des Menschen leiden. Das ganze muss im Januar passiert sein, Ende Dezember war alles noch in Ordnung. Da wir geradeaus weitergegangen sind, weiß ich nicht von wo aus genau diese neue "Straße" herkommt.
Optisch ist das aber sowieso wieder mal das Allerletzte  >:(

Wird denn der Sulzberg jetzt bald völlig abgeholzt  ??? Siehe auch Westflanke, die letztes Jahr großflächig ausgeholzt wurde (Wanderweg seitdem gesperrt) & diverse andere Stellen!

Auch dieser schöne Flecken Erde muss also scheinbar noch komplett verschandelt werden!

Das wollte ich mal loswerden. Leider habe ich (noch) kein Foto gemacht...

Gruß
Martl
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: Brixentaler am 09.02.2008, 20:33
Zitat von: Martl am 09.02.2008, 20:07
...Leider habe ich (noch) kein Foto gemacht...

Von so was braucht man kein Foto zu machen... sonst verschandelt man seinen Film bzw. seine Speicherkarte auch noch.

Es gibt nur noch sehr wenig Almen und Hütten, wohin keine Straße führt. In Tirol gibt es genau das gleiche Problem, vielleicht 'gar noch häufiger als in Bayern.
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: Christian M. am 10.02.2008, 16:37
...ich hab mir vorgenommen, daß ich mich über solche Sachen nicht mehr aufrege. Aber in letzter Zeit nimmt das echt überhand. Wenn zur Hüttenversorgung ein sorgfältig geplanter Weg gebaut werden soll, dann wird ganz laut "nein" geschriehen. Und mit aller Macht eine Hüttenversorgung unterbunden.
Aber wenn ein bisschen Holz rausgeholt wird, dann wird dermassen "reingeackert", daß der Sau graust. Steil, erosionsgefährdet, einfach wild umher! (Am Feichteck ist das leider vor kurzem auch passiert. "Mein" schöner "Dilletanten-Wald" oberhalb der Wagner-Alm.  :'()

@Brixi: Die Straße am Sulzberg hat allerdings keine Alm am Ende. Das ist der Unterschied.  :-\

In diesem Sinne.
Gruss.
Christian

P.s. ich glaube beim Abholzen am Sulzberg Westhang ist noch lange nicht Schluss. Seit fast 2 Jahren ist der Weg von Litzldorf zum Teil "forstliches Sperrgebiet"!
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: indian_summer am 10.02.2008, 23:09
War vor zwei Wochen auf dem Sulzberg über Litzldorf. Bin auch richtig erschrocken, als ich die erneuet Abholzung gesehen habe. War ja schon angefangen, dann hat der Sturm zugeschlagen und viel umgeschmissen, jetzt haben die da eine noch größere Schneise reingeschlagen bis fast obenhin. Gehn kann man da fast gar nimmer, weil man einfach nur noch ausrutscht. Das muß irgendwann so im Dezember gewesen sein, denn im November wars bei weitem noch nicht so schlimm.
Ich frag mich bloß, was aus dem Hang wird, wenns da mal so einen kräftigen Wolkenbruch runterlässt... Ist ja nur Erde, das rutscht ja ab wie nix.
Was da in den Bergwäldern abgeht, das ist meiner Meinung nach schon kriminell! Nur weil momentan der Holzpreis so hoch ist, wird abgeholzt was geht, ohne Rücksicht auf Verluste. Aber es schert irgendwie keinen so wirklich. Ich finde, müsste es irgendwelche gesetzlichen Richtlinien geben, derartige Rodungen zu unterbinden! Weil das einfach nur hirnlos ist, was da abgeht. Der normale Bergsteiger achtet auf die Umgebung, klaubt auch mal Müll auf, weil er einfach die Umgebung natürlich und schön behalten will, und dann kommt man nixahnend wiedermal da hin, und kann sich durch meterbreite, matschige Straßen wühlen. Man kann ja heutzutage auf keinen Berg mehr gehen, ohne daß man von irgendwoher eine Motorsäge hört... Das hat nix mehr mit Waldpflege zu tun.
Hab da ein Bild gemacht von dem Hang, kommt allerdings nicht so rüber, wie es in Wirklichkeit ausschaut.
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: ehemaliges Mitglied am 10.02.2008, 23:18
Zitat von: indian_summer am 10.02.2008, 23:09
Hab da ein Bild gemacht von dem Hang, kommt allerdings nicht so rüber, wie es in Wirklichkeit ausschaut.

Schaut auch so schon schlimm genug aus!  :o
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: mecki am 20.04.2008, 09:38
Zitat von: indian_summer am 10.02.2008, 23:09
War vor zwei Wochen auf dem Sulzberg über Litzldorf. Bin auch richtig erschrocken, als ich die erneuet Abholzung gesehen habe. War ja schon angefangen, dann hat der Sturm zugeschlagen und viel umgeschmissen, jetzt haben die da eine noch größere Schneise reingeschlagen bis fast obenhin. Gehn kann man da fast gar nimmer, weil man einfach nur noch ausrutscht. Das muß irgendwann so im Dezember gewesen sein, denn im November wars bei weitem noch nicht so schlimm.
Ich frag mich bloß, was aus dem Hang wird, wenns da mal so einen kräftigen Wolkenbruch runterlässt... Ist ja nur Erde, das rutscht ja ab wie nix.
Was da in den Bergwäldern abgeht, das ist meiner Meinung nach schon kriminell! Nur weil momentan der Holzpreis so hoch ist, wird abgeholzt was geht, ohne Rücksicht auf Verluste. Aber es schert irgendwie keinen so wirklich. Ich finde, müsste es irgendwelche gesetzlichen Richtlinien geben, derartige Rodungen zu unterbinden! Weil das einfach nur hirnlos ist, was da abgeht. Der normale Bergsteiger achtet auf die Umgebung, klaubt auch mal Müll auf, weil er einfach die Umgebung natürlich und schön behalten will, und dann kommt man nixahnend wiedermal da hin, und kann sich durch meterbreite, matschige Straßen wühlen. Man kann ja heutzutage auf keinen Berg mehr gehen, ohne daß man von irgendwoher eine Motorsäge hört... Das hat nix mehr mit Waldpflege zu tun.
Hab da ein Bild gemacht von dem Hang, kommt allerdings nicht so rüber, wie es in Wirklichkeit ausschaut.
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: Bernhard G. am 28.04.2008, 08:51
Am Farrenpoint wird auch an verschiedenen Stellen gesägt. Das ganze Waldgebiet um die Vorberge des Wendelsteins hat jetzt die Erntereife erreicht. Machen wir uns nichts vor: das ist alles Wirtschaftswald, Fichtenmonkulturen. Ich war als Jugendlicher sehr viel mit einem Bekannten meiner Eltern unterwegs, der in den 40er Jahren Almbua auf der Rampoldalm war und der hat mir gesagt, daß das ganze Gebiet erst nach dem Krieg aufgeforstet wurde. Das wird die nächsten Jahre sicher so weiter gehen, mit den Holzeinschlag. Schön finde ich es dennoch nicht!
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: indian_summer am 29.04.2008, 17:01
Zitat von: Bernhard G. am 28.04.2008, 08:51
Das ganze Waldgebiet um die Vorberge des Wendelsteins hat jetzt die Erntereife erreicht. Machen wir uns nichts vor: das ist alles Wirtschaftswald, Fichtenmonkulturen.

Das kann ja sein, aber muß es wirklich sein, daß man mit so brachialer Gewalt in die Wälder reinackert? Da bleibt kein Stein mehr auf dem anderen, und Wege entstehen oder werden derart zerstört, daß der Sau graust!

Und, wäre die Nachfrage nach dem Holz nicht so groß, würde bestimmt auch nicht so viel umgeschlagen werden...
Ich hab selber mit Holz zu tun, und krieg es dauernd mit, wie hoch der Preis steigt, somit kriegen mit Sicherheit die Waldbauern da auch sehr viel mehrProfit raus, von daher denk ich ist die Abholzerei gar so extrem.

Ein weiterer Punkt der mich stört: Man kann auf den Schlag mindestens 10 Stellen nennen wo abgeholzt wurde, aber wie viele Stellen kennt man, die sinnvoll wieder nachgepflanzt wurden? Da schaut es sehr schlecht aus...

Wir haben jetzt nunmal ein sehr viel extremeres Klima, und gerade deswegen müsste auf solche Dinge dann schon viel mehr Wert gelegt werden, bzw. das Ganze einfach nicht so betrieben werden, wie das momentan alles läuft. Aber es wird ja immer nur gejammert, daß sich das alles nimmer rentiert etc... Dafür hab ich kein Verständnis.
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: Vmagnat am 29.04.2008, 19:10
Zitat von: indian_summer am 29.04.2008, 17:01
Zitat von: Bernhard G. am 28.04.2008, 08:51
Das ganze Waldgebiet um die Vorberge des Wendelsteins hat jetzt die Erntereife erreicht. Machen wir uns nichts vor: das ist alles Wirtschaftswald, Fichtenmonkulturen.

Das kann ja sein, aber muß es wirklich sein, daß man mit so brachialer Gewalt in die Wälder reinackert? Da bleibt kein Stein mehr auf dem anderen, und Wege entstehen oder werden derart zerstört, daß der Sau graust!

Und, wäre die Nachfrage nach dem Holz nicht so groß, würde bestimmt auch nicht so viel umgeschlagen werden...
Ich hab selber mit Holz zu tun, und krieg es dauernd mit, wie hoch der Preis steigt, somit kriegen mit Sicherheit die Waldbauern da auch sehr viel mehrProfit raus, von daher denk ich ist die Abholzerei gar so extrem.

Ein weiterer Punkt der mich stört: Man kann auf den Schlag mindestens 10 Stellen nennen wo abgeholzt wurde, aber wie viele Stellen kennt man, die sinnvoll wieder nachgepflanzt wurden? Da schaut es sehr schlecht aus...

Wir haben jetzt nunmal ein sehr viel extremeres Klima, und gerade deswegen müsste auf solche Dinge dann schon viel mehr Wert gelegt werden, bzw. das Ganze einfach nicht so betrieben werden, wie das momentan alles läuft. Aber es wird ja immer nur gejammert, daß sich das alles nimmer rentiert etc... Dafür hab ich kein Verständnis.
und machen wir uns nix vor, es wird wieder derselbe Sch.... gepflanzt, wie immer. Fichte...!!! Obwohl jeder weiss, dass Weisstanne besser wäre, die hat ein dichteres Wurzelwerk, ist für den Borkenkäfer nicht so anfällig und hat ein besseres Holz. Der grosse Nachteil, sie braucht etwa 50 Jahre, im Bergwald noch mehr bis sie erntereif ist. Wennst die von der Staatsregierune fragst, dann heissts kein Geld! Wennst die Bauern fragst, dann ist das ein Schmarrn, weils vermutlich auch mehr Geld kostet. Des Bauern ist es auch wurscht, ob die Felder überdüngt sind und der ganze Mist in Bäche und Flüsse läuft. Die paar die Nachgedacht haben, werden von der Bundesangie mit dem Abschaffen ihrer Subventionen bestraft. Naja und die Schwarzen schieben alles aufs Rauchverbot, wer wegen der Qualmerei wählt, der sollte mal zum Arzt gehen! Ach ja, die Machtgeilen Grünen sypatisieren mit den Schwarzen!! Last but not least, der DAV hat sich auch mit einem Autofabrikanten verbündet..., also auch vom Umweltschutz verabschiedet. Das ist ein Grund, warum ich zum Jahresende den DAV verlassen werde.
Gruss vom Tegernsee...
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: steff am 29.04.2008, 20:50
Am Sonntag bin ich auf dem Weg zur Asten auch richtig erschrocken. Da wurde sauber geerntet.
Als Wanderer ärgert man sich vielleicht drüber, aber ich hoffe, dass die (Berg)Waldbauern wenigstens einen angemessenen Gewinn erzielen, denn sich dann auch wieder sinnvoll in eine nachhaltige Wiederaufforstung reinvestieren können und dass sie nicht wieder eine reine Fichtenmonokultur aufkommen lassen. Trotz des höheren Holzpreises dürfte wegen der hohen Rückekosten im Bergwald sowieso nicht viel Gewinn übrig bleiben. Vor ein paar Jahren hätte man sicher noch draufgezahlt. Insofern find ich es in Ordnung das Holz jetzt zu ernten und nicht dem Borkenkäfer zu überlassen.  :-\

Und, Vmagnat, Deine Ärger kann ich verstehen, wenn man die letzten Tage die Nachrichten gehört hat, hat man eh gmeint, du bist irgendwo im Wald. Und da ander spart sei Tochter 24 Jahr im Keller ei... du spinnst doch  :o

Zumindest wissen wir jetzt alle, warum die Zugbegleiter Schaffner heissen  ;D

An scheenan Omnd
Steff
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: Bernhard G. am 29.04.2008, 22:12
Zitat von: Vmagnat am 29.04.2008, 19:10
und machen wir uns nix vor, es wird wieder derselbe Sch.... gepflanzt, wie immer. Fichte...!!! Obwohl jeder weiss, dass Weisstanne besser wäre, die hat ein dichteres Wurzelwerk, ist für den Borkenkäfer nicht so anfällig und hat ein besseres Holz. Der grosse Nachteil, sie braucht etwa 50 Jahre, im Bergwald noch mehr bis sie erntereif ist.
Da brauchst Du blos mal in den Maxlrainer Forst schauen (liegt direkt vor meiner Haustüre). Den hat ja der verheerende Hagelschlag 2003 platt gemacht, so daß er großflächig  eingeschlagen werden mußte. Und was wird gepflanzt? Fichtenmonokultur! Ich habe die Waldarbeiter beim letztjährigen Christbaumverkauf gefragt, ob es da nicht neuere Entwicklungen in der Forstwirtschaft gäbe. Der Chef meinte nur: so weit ist der Graf noch nicht!
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: Vmagnat am 30.04.2008, 08:03
Zitat von: steff am 29.04.2008, 20:50
Am Sonntag bin ich auf dem Weg zur Asten auch richtig erschrocken. Da wurde sauber geerntet.
Als Wanderer ärgert man sich vielleicht drüber, aber ich hoffe, dass die (Berg)Waldbauern wenigstens einen angemessenen Gewinn erzielen, denn sich dann auch wieder sinnvoll in eine nachhaltige Wiederaufforstung reinvestieren können und dass sie nicht wieder eine reine Fichtenmonokultur aufkommen lassen. Trotz des höheren Holzpreises dürfte wegen der hohen Rückekosten im Bergwald sowieso nicht viel Gewinn übrig bleiben. Vor ein paar Jahren hätte man sicher noch draufgezahlt. Insofern find ich es in Ordnung das Holz jetzt zu ernten und nicht dem Borkenkäfer zu überlassen.  :-\

Und, Vmagnat, Deine Ärger kann ich verstehen, wenn man die letzten Tage die Nachrichten gehört hat, hat man eh gmeint, du bist irgendwo im Wald. Und da ander spart sei Tochter 24 Jahr im Keller ei... du spinnst doch  :o

Zumindest wissen wir jetzt alle, warum die Zugbegleiter Schaffner heissen  ;D

An scheenan Omnd
Steff

Das Schaf ist in dem Fall die Deutsche Bahn AG. Fahr mal mit dem TGV in Frankreich, da ist die komplette Hochgeschwindigkeitsstrecke eingezäunt. Und die fahren von Paris nach Lyon mit 300 durch oder auch nach Bordeaux mit 380. Aber Herr Mehdorn will sein Unternehmen(das eigentlich dem Steuerzahler gehört) an die Börse bringen auf Biegen udn Brechen. Klar Zwischen Nürnberg un Ingolstadt einen Zaun ziehen schmälert den Gewinn. Lieber bringe ich die Reisenden in Gefahr. Um noch bei der Bahn zu bleiben, die will auf ihren Pendlerparkpätzen eine Parkgebühr einführen und wer regt sich als erstes auf, diejenigen, die an den Wanderparkplätzen selbst Automaten aufstellen, die Gemeinden.
Gruss vom Tegernsee
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: Vmagnat am 30.04.2008, 08:08
Zitat von: Bernhard G. am 29.04.2008, 22:12
Zitat von: Vmagnat am 29.04.2008, 19:10
und machen wir uns nix vor, es wird wieder derselbe Sch.... gepflanzt, wie immer. Fichte...!!! Obwohl jeder weiss, dass Weisstanne besser wäre, die hat ein dichteres Wurzelwerk, ist für den Borkenkäfer nicht so anfällig und hat ein besseres Holz. Der grosse Nachteil, sie braucht etwa 50 Jahre, im Bergwald noch mehr bis sie erntereif ist.
Da brauchst Du blos mal in den Maxlrainer Forst schauen (liegt direkt vor meiner Haustüre). Den hat ja der verheerende Hagelschlag 2003 platt gemacht, so daß er großflächig  eingeschlagen werden mußte. Und was wird gepflanzt? Fichtenmonokultur! Ich habe die Waldarbeiter beim letztjährigen Christbaumverkauf gefragt, ob es da nicht neuere Entwicklungen in der Forstwirtschaft gäbe. Der Chef meinte nur: so weit ist der Graf noch nicht!
Nicht bloß der Graf, die ganze Kaste da oben denkt nicht so weit. Sonst würde man endlich den Bergwald als Nutzwald streichen und die Fichten gegen Tannen, Eiben und Zirben ersetzen. Dann würde man die Schafhaltung fördern damit da oben nicht alles verbuscht und wertvolle Pflanzen nicht von Walderstickt werden. Ihr müßt nur mal auf die Vielfallt der Schmetterlinge schauen. Je mehr verschiendene Schmetterlingsarten, desto mehr Pflanzenvielfallt gibt es. Im Altmühltal läßt man regelmäßig die Hänge ausbuschen für den Apollofalter, den es nur (noch)hier gibt.
Mit diesem Thema kannst im kommenden Wahlkampf ganze Veranstaltungen durcheinander bringen. Probiert es mal! Denn die wollen ja unsere Stimme.
Gruss vom Tegernsee
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: Klaus D. am 11.05.2008, 09:43
Gestern bin ich von Brannenburg/Lechen hinauf zum Mitterberg und zur Schuhbäualm. Unter dem Sulzberg südlich vorbei und oberhalb der Schlipfgrubalm zu dem Waldpfad, der nach der Abzweigung nach Litzldorf hinauf in den Sattel am Farrenpoint zieht. Ein reichlich häßlicher Forstweg war da früher schon, aber unterwegs musste ich das GPS-Gerät bemühen, um sicherzustellen, dass ich überhaupt noch richtig unterwegs bin. Da kam eine neue Forstpiste dazu, welche genau über dem alten Waldpfad in den Wald gehauen wurde. Früher ging man da über Waldboden, vorbei an kleinen Bächen und regelrechten Bärlauchplantagen, jetzt gibt es nur noch eine Wüste, sieht aus, als ob man mit dem Panzer hindurch wäre. Der neue Keil in der Landschaft führt fast bis zum Farrenpointsattel zu einem Kahlschlag. Wie es von da jetzt zum Farrenpoint weitergeht, wollte ich gar nicht mehr wissen. Mir fällt nichts mehr ein, nur das mich dort niemand mehr sehen wird  :'(
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: indian_summer am 11.05.2008, 23:17
Zitat von: Klaus D. am 11.05.2008, 09:43
, sieht aus, als ob man mit dem Panzer hindurch wäre.

Genau das ist das Problem an der Sache. Wenn schon diese ständigen Abholzereien sein müssen, dann sollte das doch noch etwas naturschonenender gemacht werden müssen. Aber da ist keiner, der da irgendwelche Richtlinien stellt. Aber wenn man hierzulande z.b. seinen Balkon blau streichen möchte, dann ist das ein riesiges Problem für die Gemeinde, weil das ja nicht zum Gesamtbild passt, und man das dann gefälligst rückgängig zu machen hat...

Bin den Weg letztes Jahr auch mal gegangen, da wars allerdings nicht so trocken, ich hab ausgeschaut wie sau...
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: Vmagnat am 12.05.2008, 17:14
Gegen die Dummheit mancher ist kein Kraut gewachsen, leider! Brauchst ja nur schauen, wenn an manchen Wanderwegen Holz gemacht wird, wie die Wege dann ausschauen. Dass man den Flurschaden wieder beseitigt fällt den Bauern gar nicht ein. Ich habe manchmal das Gefühl die tun das mit Absicht. Dann jammern sie wieder und schreien nach Zuschüssen weil der Käfer alles auffrisst usw. Man sollte den Landrat und die Bürgermeister mal mit den Bildern konfrontieren! Aber auch die Landtagsabgeordneten aus euerer Gegend, nicht vergessen die wollen bald wieder unsere Stimmen haben.
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: motorichi am 12.05.2008, 20:04
Ich war heute mit dem Radl zwischen Mangfall und Irschenberg unterwegs und da ist mir beim Blick auf den Sulzberg erstmals diese Schneise aufgefallen. Ich denke es ist die, wo hier von geredet wird. Sieht ja wirklich schlimm aus.

Aber ebenfalls erschrocken bin ich an der Mangfall, wo ja derzeit auf einem sehr langen Teilstück der Hochwasserschutz erhöht bzw. zurückverlegt wird. Einiges macht ja Sinn machen, aber das man nun an vielen Stellen den Zustand wieder herstellt wie er vor Jahren schon mal war spricht nicht gerade für eine glückliche Hand der Verantwortlichen.

Gruß,
Richi
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: indian_summer am 12.05.2008, 22:57
Zitat von: Vmagnat am 12.05.2008, 17:14
wenn an manchen Wanderwegen Holz gemacht wird, wie die Wege dann ausschauen. Dass man den Flurschaden wieder beseitigt fällt den Bauern gar nicht ein. Ich habe manchmal das Gefühl die tun das mit Absicht.

Ja, so schauts echt aus. Und nicht nur die Wege. Das ganze Zeugs, was sie von den Bäumen nicht brauchen, das bleibt kreuz und quer liegen bis es vergammelt. Dann sollen sie es halt verbrennen, dann schauts nicht so aus, und neues kann schneller wieder ranwachsen. Natürlich macht das alles Arbeit, aber auch das gehört halt zum Holzarbeiten dazu!
Irgendwo find ich es halt auch den Leuten gegenüber nicht gerecht, ich mein halt, die Berge sind für alle da und gehören nicht nur den Bauern.Darum müsste da schon auch mehr drauf geachtet werden...

@ motorichi: Ja das ist wohl die Schneise von Litzldorf rauf, wo eigentlich mal so ein schöner Pfad gequert hat... von dem ist aber nix mehr übrig, nur noch Verwüstung pur!
Und Hochwasserschutz an der Mangfall, das ist eh ein eigenes Kapitel für sich. Kapieren tut das keiner, außer den Verantwortlichen wohl  :-\
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: Vmagnat am 14.05.2008, 11:00
Zitat von: indian_summer am 12.05.2008, 22:57
Zitat von: Vmagnat am 12.05.2008, 17:14
wenn an manchen Wanderwegen Holz gemacht wird, wie die Wege dann ausschauen. Dass man den Flurschaden wieder beseitigt fällt den Bauern gar nicht ein. Ich habe manchmal das Gefühl die tun das mit Absicht.

Ja, so schauts echt aus. Und nicht nur die Wege. Das ganze Zeugs, was sie von den Bäumen nicht brauchen, das bleibt kreuz und quer liegen bis es vergammelt. Dann sollen sie es halt verbrennen, dann schauts nicht so aus, und neues kann schneller wieder ranwachsen. Natürlich macht das alles Arbeit, aber auch das gehört halt zum Holzarbeiten dazu!
Irgendwo find ich es halt auch den Leuten gegenüber nicht gerecht, ich mein halt, die Berge sind für alle da und gehören nicht nur den Bauern.Darum müsste da schon auch mehr drauf geachtet werden...

@ motorichi: Ja das ist wohl die Schneise von Litzldorf rauf, wo eigentlich mal so ein schöner Pfad gequert hat... von dem ist aber nix mehr übrig, nur noch Verwüstung pur!
Und Hochwasserschutz an der Mangfall, das ist eh ein eigenes Kapitel für sich. Kapieren tut das keiner, außer den Verantwortlichen wohl  :-\
Dabei könnten die Gemeinden hier das Zeugs häckseln und Schulen etc. heizen. Ich habe das mal in Eggstätt vorgeschlagen. Da wurde ich vom damaligen Bgm. Beer gefragt, wer denn das Zeugs einsammeln soll. Ich bin der Meinung, dass man HartzIV Empfängern das machen lassen könnte, als 1Euro Jobber. Da sagte der Tr.... doch tatsächlich, dass man das keinem Hartz Empfänger zumuten kann. Wie ich schon sagte, die wollen in kürze wieder unsere Stimmen, das wäre doch was mit dem man die Herren löchern könnte.
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: sturmei am 14.05.2008, 11:29
Das hat schon seine Richitgkeit dass das Zeug liegen bleibt. Schaut zwar nicht unbedingt schön aus, aber schützt den Boden vor Erosion und gibt zudem mit dem Lauf der Zeit einen schönen Humus.

Zum Hackschnitzeln eignet sich so Ast und Gipfelmaterial zudem überhaupt nicht, da es keinen Brennwert liefert und die Zuführsysteme für die Heizungen nur verstopft.
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: faxe318 am 14.05.2008, 13:25
Ich bin ja kein Experte, finde die Diskussion darüber, ob der Wald gut genug aufgeräumt ist, etwas irritierend  ;)
Stört mich jedenfalls weniger als die Riesenforststraßen, dann lieber ein Waldbauer, der das Zeug nur langsam rausbekommt.
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: roskin am 14.05.2008, 16:05
@Vmagnat

ich konnte deinen ersten Beiträgen wirklich z.t was abgewinnen, aber der Letzte ist in meinen Augen einfach plumper Populismus, Sturmei hat da ja schon egtl. alles gesagt...

...was nichts daran ändert das Fichtenmonokulturen (die, wie ich mit eigenen Augen gesehen hab, bei Neupflanzungen  immer noch dominieren) in mehrerlei Hinsicht der verkehrte Weg sind...

Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: faxe318 am 14.05.2008, 17:56
die vielen Gründe, die für Mischkultur sprechen, sind ja bekannt. Von Artenvielfalt über besseren Widerstand gegen Stürme und Borkenkäfer, etc pp. Weiß jemand von Euch, wie es aus rein wirtschaftlicher Sicht aussieht, wenn ich in absehbarer Zeit aus dem Wald Profit ziehen will (was ja diese neuen Forst-GmbHs müssen und auch so mancher Waldbauer ist sicher darauf angewiesen) ?
Schönen Gruß, faxe
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: indian_summer am 14.05.2008, 23:02
Zitat von: faxe318 am 14.05.2008, 13:25
Ich bin ja kein Experte, finde die Diskussion darüber, ob der Wald gut genug aufgeräumt ist, etwas irritierend  ;)
Stört mich jedenfalls weniger als die Riesenforststraßen, dann lieber ein Waldbauer, der das Zeug nur langsam rausbekommt.

Naja, kommt halt immer drauf an. Es gibt Stellen, an denen findet man das ok, aber es gibt mehr als genug Plätze, da schaut es aus wie nach einem Bombeneinschlag. Und das ist das was massiv stört!
Freilich lässt sich leicht daherreden, wie dies oder jenes besser zu machen wäre, aber ich find, in der heutigen Zeit wo Heizmaterial so kostbar geworden ist, könnte man da schon was draus machen. Ich denke schon, daß genug Leute Interesse hätten, solche Restholzbestände aufzuarbeiten, aber die Gelegenheit wird nicht geboten. Ist natürlich klar, daß das nicht in extremen Lagen durchführbar ist, aber so weit nach oben braucht man oft nicht fahren, und man wär an den Einschlagplätzen dort...
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: faxe318 am 15.05.2008, 09:25
Zitat von: faxe318 am 14.05.2008, 17:56
die vielen Gründe, die für Mischkultur sprechen, sind ja bekannt. Von Artenvielfalt über besseren Widerstand gegen Stürme und Borkenkäfer, etc pp. Weiß jemand von Euch, wie es aus rein wirtschaftlicher Sicht aussieht, wenn ich in absehbarer Zeit aus dem Wald Profit ziehen will (was ja diese neuen Forst-GmbHs müssen und auch so mancher Waldbauer ist sicher darauf angewiesen) ?
Schönen Gruß, faxe

Das nenn ich mal Service, heute wird die Frage gleich in der SZ beantwortet, von Castell-Castell (Mischwald lohnt sich aus oben genannten Gründen, aber erst die Enkel profitieren davon)
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: Vmagnat am 16.05.2008, 09:51
Zitat von: roskin am 14.05.2008, 16:05
@Vmagnat

ich konnte deinen ersten Beiträgen wirklich z.t was abgewinnen, aber der Letzte ist in meinen Augen einfach plumper Populismus, Sturmei hat da ja schon egtl. alles gesagt...

...was nichts daran ändert das Fichtenmonokulturen (die, wie ich mit eigenen Augen gesehen hab, bei Neupflanzungen  immer noch dominieren) in mehrerlei Hinsicht der verkehrte Weg sind...


In Österreich sind Gemeinden dazu übergegangen, das Zeug zu verheizen. Vielleicht bin ich in mancher Hinsicht Populistisch, das ist ein Wort, das von unseren sog. Volksvertretern immer verwendet wird, wenn man was sagt, das ihnen nicht passt. Aber mit diesem Populismus habe ich mitgeholfen, einen korrupten Bgm zu Fall zu bringen. Was mich zu solchen Aussagen treibt sind z.B. das neueste Heft von National Geographic "Unsere Erde 2008 in Zahlen". Wenn Du das ließt und mitbekommst wie ein grosser Teil der Menschheit so tut als ginge sie das nicht an, dann bekommst die kalte Wut. Da gäbe es Massnahmen, die wären so einfach und so effektiv aber nichts geschieht! Da fährt die Angie nach Brasilien, würde gerne wissen, wieviel Zeit die Abholzung der Regenwälder in Anspruch nimmt. Ich schätze mal keine! Geh mal zu einer Wahlveranstalltung, denkst Du, Du kommst da mit gesalbten Worten weiter?
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: exdreamsnuser am 16.05.2008, 10:30
Zitat von: indian_summer am 14.05.2008, 23:02


Naja, kommt halt immer drauf an. Es gibt Stellen, an denen findet man das ok, aber es gibt mehr als genug Plätze, da schaut es aus wie nach einem Bombeneinschlag. Und das ist das was massiv stört!
Freilich lässt sich leicht daherreden, wie dies oder jenes besser zu machen wäre, aber ich find, in der heutigen Zeit wo Heizmaterial so kostbar geworden ist, könnte man da schon was draus machen. Ich denke schon, daß genug Leute Interesse hätten, solche Restholzbestände aufzuarbeiten, aber die Gelegenheit wird nicht geboten. Ist natürlich klar, daß das nicht in extremen Lagen durchführbar ist, aber so weit nach oben braucht man oft nicht fahren, und man wär an den Einschlagplätzen dort...




Moment, moment. JEDER kann im Forstamt nachfargen ob er aufräumen darf. Meistens darf man das auch. Nur die Arbeit ist so dermassen gross dass auch ein Normal-Haus-mit-Holz beheizender Besitzer sich das nicht antun möchte. Also redet nicht von sachen, von denen ihr nicht alles wisst.
Ausserdem wenn man das ganze dann aufrechnet mit Spritkosten (Motorsäge / Anfahrtskosten) etc. dann schauts mit der Ökobilanz mit dem Aufarbeiten der Überbleibsl auch nicht so gut aus.

Dann noch: Wenn man was aus der Erde (Wald) herausnimmt, muss mann auch was zur Düngung drinnlassen . Entweder die Äste oder man düngt es zusätzlich nach. Was ist euch lieber??
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: indian_summer am 16.05.2008, 10:52
Ja, beim Staatsforst kann man nachfragen. Bei den privaten Waldbesitzern auch, aber die haben da meist was dagegen, daß jemand in ihr Refugium eintritt.

Und um mal beim Beispiel Sulzberg zu bleiben. Ich glaub, das ist privater Wald, und hab da auch schon verschiedentlich Bauern beim Holzarbeiten angetroffen. Jetzt allerdings geht irgendwie nix mehr vorwärts, und es scheint, als würde das so bleiben. Da liegen zum Beispiel nun das dritte Jahr Baggerketten in einer Wiese... sollen die auch verrotten?
Oder eben der etwas weiter unten beschriebene Weg zum Farrenpoint. Das ist einfach irrsinn, solche Wege anzulegen, weil das wirklich ohne jegliche Rücksicht auf Verluste geschieht...

Und Düngung? Bis so ein Ast verrottet, daß dauert aber. Ich denke, das würde ein gesunder Waldbestand schon selber regeln. Ist ja aber nicht mehr möglich, wenn derart grob gewütet wird.
Außerdem wenn ein Hektar abgeholzt wird, und da von jedem Baum die Äste liegenbleiben, dann kann das so gesund auch nicht mehr sein.
In früheren Jahren wurde das mit viel mehr Verstand betrieben. Denn der Heizwert eines Fichtenastes ist nicht ganz unbeachtlich!
Wie gesagt, es ist schon klar, daß nicht alles restlos weggeräumt werden kann, aber so viel Restholz/ Stammabschnitte einfach achtlos liegenzulassen, das ist einfach nicht richtig.
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: Vmagnat am 16.05.2008, 11:49
Zitat von: indian_summer am 16.05.2008, 10:52
Ja, beim Staatsforst kann man nachfragen. Bei den privaten Waldbesitzern auch, aber die haben da meist was dagegen, daß jemand in ihr Refugium eintritt.

Und um mal beim Beispiel Sulzberg zu bleiben. Ich glaub, das ist privater Wald, und hab da auch schon verschiedentlich Bauern beim Holzarbeiten angetroffen. Jetzt allerdings geht irgendwie nix mehr vorwärts, und es scheint, als würde das so bleiben. Da liegen zum Beispiel nun das dritte Jahr Baggerketten in einer Wiese... sollen die auch verrotten?
Oder eben der etwas weiter unten beschriebene Weg zum Farrenpoint. Das ist einfach irrsinn, solche Wege anzulegen, weil das wirklich ohne jegliche Rücksicht auf Verluste geschieht...

Und Düngung? Bis so ein Ast verrottet, daß dauert aber. Ich denke, das würde ein gesunder Waldbestand schon selber regeln. Ist ja aber nicht mehr möglich, wenn derart grob gewütet wird.
Außerdem wenn ein Hektar abgeholzt wird, und da von jedem Baum die Äste liegenbleiben, dann kann das so gesund auch nicht mehr sein.
In früheren Jahren wurde das mit viel mehr Verstand betrieben. Denn der Heizwert eines Fichtenastes ist nicht ganz unbeachtlich!
Wie gesagt, es ist schon klar, daß nicht alles restlos weggeräumt werden kann, aber so viel Restholz/ Stammabschnitte einfach achtlos liegenzulassen, das ist einfach nicht richtig.
Da kann ich Dir nur recht geben Elisabeth, früher haben die Bauern auch das Kleinzeug weggeräumt und daheim verheizt. Aber sag zu einem was...! Wir, meine Lebensgefährtin und ich heizen hier auch mit Holz, das nächste Auto wird ein Erdgasauto, ist zwar auch fossiler Brennstoff. Ein Auto brauch ich, da ich vom Tegernsee an den Irschenberg mit dem Auto mit den öffentlichen Verkehrsmitteln keine Chance habe. Wir haben eine Wildwiese, die nicht gedüngt wird und eine dementsprechende Vielfallt hat. Auch haben wir 10 Brutkästen aufgehängt. Es gibt soviele kleine Dinge die jeder ohne grosses Zutun machen kann und unsere Umwelt entlasten. Beispiel: Plastiktüten, deren Herstellen dauert 1 Sekunde, die durchschnittliche Gebrauchszeit ist 20 Minuten und die Umwelt braucht ein paar Hundert Jahre um das Ding zu "verdauen". Also wenn man Dir ne Tüte anbietet......!
Gruss vom Tegernsee
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: thomas_kufstein am 16.05.2008, 12:23
Das ist ja ne heiße Diskussion!
Auch in Kufstein ist es manchen in den Wäldern "zu wenig aufgeräumt". Gab es in der Tiroler Tageszeitung gerade ein paar Leserbriefe.
Aber das mit dem Aufräumen ist halt so eine zweischneidige Sache.
Einerseits ist Holz als nachwachsender Rohstoff ein sehr klimafreundlicher Brennstoff. Allerdings ist die Ökobilanz tatsächlich nicht immer ganz so gut wie es scheint. Dann einen wirklich hohen Heizwert hat Holz nur im trockenen Zustand, was bedeutet, das man es vor dem Verbrennen lagern bzw. trocknen muss (Bei Pellets wird z. T. mit Ölheizung getrocknet!!!). Umso verständlicher sind also die Argumente möglichst den ganzen Baum, d. h. auch jeden Ast zu nutzen.

Auf der anderen Seite muss man sich denke ich aber schon auch klar sein, dass die Waldbauern auch ein ökonomisches Interesse an ihrem Wald haben (müssen). Ich glaube, dass eine flächendeckende EInführung von Holzehizungen einen so großen bedarf erzeugen würde, dass die Ernte einheimischer Hölzer da nicht mithalten kann und somit Holz aus anderen Ländern (Tropenholz ist leider das billigste) nötig wird. Das gleiche Phänomen erlebt man ja gerade beim Biosprit, wo man eigentlich an hemisches Rapsöl gedacht hat aber nun tropische Palmöl (wegen der großen Nachfrage) verfährt.
Auf jeden Fall müsst sich die Forstwirtschaft auf schnell nachwachsende Fichtemonokulturen umstellen, was selbstverständlich große ökologische Nachteile mit sich bringt.

Mancherorts werden ja die Wälder total sich selber überlassen (z.B. Bayerischer Wald), was z. T. optisch wenig schöne Flächen zur Folge hat. Genauer betrachtet sind aber die vielen Äste und Totholz-Stämme ein sehr wichtiger Lebensraum für eine ungemein reichhaltige Insektenflora (ja ja auch Borkenkäfer), die wiederum als Nahrung für viele Vögel dient, ...

Das ganze ist also ein sehr schwierig zu lösendes Problem, da die komplexen Folgen der einen oder anderen Bewirtschaftungsweise nur schwierig abzuschätzen sind.

Was aber (fast) immer ein Frevel ist, ist die Tendenz wegen (Achtung Populismus!) drei Baumstämmen eine mehrspurige Forstautobahn durch den Wald zu ziehen.

Servus,
Thomas
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: roskin am 16.05.2008, 12:43
Zitat von: thomas_kufstein am 16.05.2008, 12:23


Mancherorts werden ja die Wälder total sich selber überlassen (z.B. Bayerischer Wald), was z. T. optisch wenig schöne Flächen zur Folge hat.

das schaut vielleicht jetzt nicht so schön aus, aber schon in 20-30 Jahren werden genau diese Flächen  ein Kernargument sein, warum Touristen überhaupt den Nationalpark besuchen...
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: indian_summer am 16.05.2008, 15:31
Zitat von: thomas_kufstein am 16.05.2008, 12:23

Was aber (fast) immer ein Frevel ist, ist die Tendenz wegen (Achtung Populismus!) drei Baumstämmen eine mehrspurige Forstautobahn durch den Wald zu ziehen.

Servus,
Thomas

Ja, und genau das ist ja das Kernthema der Diskussion hier  :-\

Und ein sogenannter Urwald wird trotz allem schöner sein, als so ein Schlachtfeld...

@Vmagnat: Ich kann dir auch nur recht geben mit deinem ganzen Verhalten. Aber so sehr man sich auch bemüht, irgendwie ist man doch immer abhängig von unökologischen Dingen. Fängt ja schon beim einfachen Lebensmitteleinkauf ein; schau dir da mal an, aus welchen Teilen der Erde die Produkte alle sind. Man kommt einfach nicht aus, und somit ist es wohl nur ein Tropfen auf den heißen Stein sich selbst umweltbewusst zu verhalten...
Titel: Re: Sulzberg-Weg verschandelt
Beitrag von: Vmagnat am 16.05.2008, 17:17
Zitat von: indian_summer am 16.05.2008, 15:31
Zitat von: thomas_kufstein am 16.05.2008, 12:23

Was aber (fast) immer ein Frevel ist, ist die Tendenz wegen (Achtung Populismus!) drei Baumstämmen eine mehrspurige Forstautobahn durch den Wald zu ziehen.

Servus,
Thomas

Ja, und genau das ist ja das Kernthema der Diskussion hier  :-\

Und ein sogenannter Urwald wird trotz allem schöner sein, als so ein Schlachtfeld...

@Vmagnat: Ich kann dir auch nur recht geben mit deinem ganzen Verhalten. Aber so sehr man sich auch bemüht, irgendwie ist man doch immer abhängig von unökologischen Dingen. Fängt ja schon beim einfachen Lebensmitteleinkauf ein; schau dir da mal an, aus welchen Teilen der Erde die Produkte alle sind. Man kommt einfach nicht aus, und somit ist es wohl nur ein Tropfen auf den heißen Stein sich selbst umweltbewusst zu verhalten...
@Elisabeth: Viele kleine Wassertropfen ergeben irgendwann einen großen Fluss. Sicher es ist erschreckend, wie gleichgültig die Menschen geworden sind. Aber wenn Du überlegt einkaufst, dann werden draus wieder ein paar Tropfen. Als Beispiel Erdbeeren im Winter, brauchst Du wirklich Erdbeeren im Winter? Erdbeeren im Winter heisst. Viel Wasser, dann muss das Zeug gefahren und geflogen werden, in Plastik verpackt usw. Wer da Nein-Danke sagt hat schon einen Beitrag geleistet. Oder diese Aufbacksemmeln, erstens wenn Du ehrlich bist schmecken sie besch....., zweitens kosten sie irre Strom und für das Geld kannst sie bei Bäcker im Dorf auch kaufen.
Gruss vom Tegernsee