Die Wander – und Biker-Tipps von Reinhard Rolle lese ich immer mit großem Interesse, bei der Almenrunde Vorderalm, Brachtalm, Staudacheralm muss ich aber Kritik anbringen, da der Abschnitt zwischen Brachtalm und Staudacheralm, so wie beschrieben, nichts für Mountainbiker ist. Nicht, dass er zu schwierig wäre – gefahren werden inzwischen viel wildere Wege – sondern weil ich der Meinung bin, aus Respekt vor Natur und Wanderern sollte dort nicht mit dem MTB gefahren werden. Noch dazu, wo es doch eine landschaftsschonende Alternative auf einem Almweg gibt.
Auf dem im Tourenvorschlag beschriebenen Weg zwischen Brachtalm und Staudacheralm durch die Seichrinne mit Überklettern von Zäunen, Durchqueren eines Bachbetts und Radeln über Almwiesen haben meiner Meinung nach Biker nichts zu suchen, sie können auch auf dem Almweg den auch die Almbauern benutzen und der auch im Bayernatlas (https://geoportal.bayern.de/bayernatlas) als Mountainbikeweg dargestellt ist, fahren.
Ich meine die Mountainbiker sollten auf den "offiziellen" Wegen bleiben, besonders wenn auch diese zum Ziel führen. Dieser Touren-Tipp von Reinhard Rolle ist leider kein Vorbild für Natur- und landschaftsschonendes Mountainbiking.
Zitat von: Almbua am 19.10.2022, 11:40Auf dem im Tourenvorschlag beschriebenen Weg zwischen Brachtalm und Staudacheralm durch die Seichrinne mit Überklettern von Zäunen, Durchqueren eines Bachbetts und Radeln über Almwiesen haben meiner Meinung nach Biker nichts zu suchen, sie können auch auf dem Almweg den auch die Almbauern benutzen und der auch im Bayernatlas (https://geoportal.bayern.de/bayernatlas) als Mountainbikeweg dargestellt ist, fahren.
Grundsätzlich stimme ich zu :)
Leider wird aber der beschriebene Weg zwischen Brachtalm und Staudacheralm bei OSM seit 5 Jahren als MTB-Strecke ausgewiesen: https://www.openstreetmap.org/way/494975641/history (https://www.openstreetmap.org/way/494975641/history)
Zitat von: BFklaus am 20.10.2022, 11:27Leider wird aber der beschriebene Weg zwischen Brachtalm und Staudacheralm bei OSM seit 5 Jahren als MTB-Strecke ausgewiesen: https://www.openstreetmap.org/way/494975641/history (https://www.openstreetmap.org/way/494975641/history)
Nicht nur OSM. Ohne viel zu suchen, habe ich auf Anhieb weitere Quellen im Netz gefunden, wie z.B .:
hier (https://www.gps-tour.info/de/touren/detail.179620.html) und hier (http://radsport-mayergmbh.de/wp-content/uploads/2018/02/Nr.-9.pdf). Es sind sicher nicht die Einzigen.
Auch der neue Emtb-Führer Band 2 (https://www.roberge.de/buch.php?id=564) zeigt diese Variante an.
Ich kenne die Strecke natürlich, und dachte mir auch nichts dabei. Denn es kommt oft vor, dass man auch auf offiziellen Strecken sein Rad z.B. über ein Gatter drüber heben muss. Selbstverständlich ist immer Vorsicht auf die Fauna und Rücksicht auf Wanderer geboten.
Ich werde aber die Beschreibung entsprechend ergänzen und auch die Variante über den Almweg angeben.
@Almbua, danke für den Hinweis!
Servus beinand,
die "Hochgern Reibn" ist ein MTB-Klassiker, welcher in zahlreichen MTB-Führern seit weit über 10 Jahren veröffentlicht wird. Der Teilbabschnitt welchen @Almbua beschreibt ist darin enthalten.
Selber habe ich den besagten "SalzAlpenSteig" über die Seichrinne sowohl bewandert als auch mit dem MTB befahren und schildere nachfolgend meine Eindrücke der von @Almbua beschriebenen Strecke.
ZitatDurchqueren eines Bachbetts
An der Brachtalm zweigt kurz vor dem Wanderweg in die Seichrinne ein Wirtschaftsweg Richtung Westen über den Gamsgraben (Bach) ab - der Weg ist ca. 3 Meter breit und führt über eine Furt durch das bei meinen Touren immer trockene Bachbett, nach ca. 120 m trifft dieser Wirtschaftsweg auf den Wanderweg des SalzAlpenSteig.
ZitatÜberklettern von Zäunen
Diese Abschnitte kenne ich nicht, am Wanderweg sind für Wanderer zwei Weideeinrichtungen mit Überstiegshilfen zu meistern, auf der MTB-Strecke über die Furt entfallen diese beiden Hürden - etwa auf halbem Weg zur Staudacher Alm befindet sich eine Weideeinrichtung in Form eines Drehkreuzes, welches mit dem Rad durchschoben werden kann.
ZitatRadeln über Almwiese
Der SalzAlpenSteig quert im Bereich der Staudacher Alm, eine Almweide, der Weg wird jedoch nicht verlassen und die Wiese nicht befahren.
ZitatRespekt vor Natur und Wanderern
Die Natur soll selbstverständlich von allen "Nutzern" respektiert und geschont werden, in wie weit das ausgerechnet vom Mountainbiker nicht geschehen sollte, erkärt sich mir (noch) nicht?
Respekt vor Wanderern ist selbstverständlich ebenfalls Pflicht für jeden Radler, anhalten Wanderer vorbeilassen, rechtzeitig vor dem Überholen bemerkbar machen und freundlich grüßen gehören für mich zur "Guten Kinderstube" - bei meine Touren habe ich mit dieser Einstellung zu 95% nur gute Erfahrungen gemacht und freundliche Antworten erhaten. Mit den restlichen 5% welche nicht zurückgrüßen, zwida wegschauen oder grummeln muß ich auch leben können ;-)
Mir ist schon bewußt, daß der Druck auf die Natur durch immer mehr Erholungssuchende stetig steigt, Wanderer, Kletterer, Mountainbiker, Skitourengeher, Schneeschuhwanderer, Jogger Nordicwalker, Gleitschirm-und Drachenflieger, Almwirtschaft, Forstwirtschaft.... aber sollten deswegen keine Tourenvorschläge jedweder Art mehr veröffentlicht werden?
...ach ja, auch Teile des DAV (https://alpenverein-passau.de/2019/06/13/mtb-tour-rund-um-den-hochgern/) kennen diese Wegabschnitt...
LG Reinhold
Zitat von: Reinhard am 20.10.2022, 11:50Zitat von: BFklaus am 20.10.2022, 11:27Leider wird aber der beschriebene Weg zwischen Brachtalm und Staudacheralm bei OSM seit 5 Jahren als MTB-Strecke ausgewiesen: https://www.openstreetmap.org/way/494975641/history (https://www.openstreetmap.org/way/494975641/history)
Nicht nur OSM. Ohne viel zu suchen, habe ich auf Anhieb weitere Quellen im Netz gefunden, wie z.B .:
hier (https://www.gps-tour.info/de/touren/detail.179620.html) und hier (http://radsport-mayergmbh.de/wp-content/uploads/2018/02/Nr.-9.pdf). Es sind sicher nicht die Einzigen.
Ein Großteil der Routenplaner basiert auf OSM, auch outdooractive/alpenvereinaktiv nutzt neben anderen Karten OSM.
Das Problem ist, dass gerade schwere E-MTBs solche Wege erheblich stärker beanspruchen als Wanderer, besonders bei Nässe.
Besagte Strecke bin ich schon zig-Mal gelaufen, aber noch nie geradelt und dabei soll es auch bleiben.
Gestern bin ich mit einem Freund nochmal die gleiche Runde gefahren.
Hochgern-Reibn (https://www.roberge.de/tour.php?id=1388)
Zum Trail ab der Brachtalm:
Die Angaben von Reinhold P. bezüglich des Streckenabschnitts zwischen Bracht- und Staudacher Alm kann ich bestätigen.
Es gibt zwei Abzweigungen des Weges ab der Brachtalm, die wenige Meter auseinander liegen. Wie Reinhold schon schreibt, kommen dies kurz darauf wieder zusammen. Bei dem vorderen Weg (also näher an der Brachtalm) gab es gestern einen Zaun, den man überklettern müsste. Doch wenige Meter davon entfernt beginnt ein grobschottriger Karrenweg, der uns über das ausgetrocknete Bachbett führte und mit dem anderen wieder Weg zusammentrifft.
Im weiteren Verlauf kein Zaun, der überklettert werden muss, allerdings das erwähnte Drehkreuz.
Wir sind dann weiter zur Schnappenkirche und über Marquartstein auf dem Achendamm zurückgeradelt.
Öffnungszeiten:
Die Staudacher Alm ist bereits im tiefen Winterschlaf, die Brachtalm hat noch bis einschließlich 1.11.2022 geöffnet.
Fotos:
Chiemseeblick bei der Auffahrt, kurz hinter der Baireralm
Noch ein Chiemseeblick - bei der Schnappenkirche
Zitat von: Reinhard am 24.10.2022, 13:54Die Angaben von Reinhold P. bezüglich des Streckenabschnitts zwischen Bracht- und Staudacher Alm kann ich bestätigen.
Wie so oft kommt es halt auf den jeweiligen Standpunkt des "Nutzers" an ... #gruebeln#
Bin gestern eine "Variante" der Hochgern-Reibn mit meiner Tocher gelaufen: Kohlstadt - Hinteralm - Bischofsfellnalm - Hochgern - Enzianhütte - Hochlerch - Staudacheralm - Brachtalm - Vorderalm - Kohlstadt. Bis auf den Forst-/Almwegen hatten wir keine (E)-MTB-Begegnung :)
Der Pfad zwischen Staudacher- und Brachtalm ist zwar großteils geschottert, aber in den verbliebenen naturnahen (Wiesen)-Abschnitten sieht man kaum Fußgängerspuren, dafür reichlich eindrucksvolle Reifenabdrücke, was beweisen dürfte, dass die hinterlassenen Natur-Nutzungsspuren doch recht unterschiedlich ausfallen :-[. Die Wegbreite ist zudem in einigen Teilbereichen extrem schmal, was konfliktfreie Begegnungen zwischen Wanderern und Bikern erschweren dürfte, wenn die Nutzungsfrequenz weiter so ansteigt, wie in den letzten Jahren.
ZitatAutor BFklaus - Heute um 11:49 Wie so oft kommt es halt auf den jeweiligen Standpunkt des "Nutzers" an ...
...da gebe ich BFklaus schon Recht
trotzdem finde ich die Einlassungen des DAV zu naturverträglicher Bergsportausübung (https://www.alpenverein.de/natur-klima/naturvertraeglicher-bergsport/natuerlich-biken/stammtischweisheiten-ueber-mountainbiker-und-die-wahrheit-dahinter_aid_35222.html) zumindest lesenswert ;-) ...
LG Reinhold
Zitat von: Reinhold P. am 29.10.2022, 18:56... trotzdem finde ich die Einlassungen des DAV zu naturverträglicher Bergsportausübung (https://www.alpenverein.de/natur-klima/naturvertraeglicher-bergsport/natuerlich-biken/stammtischweisheiten-ueber-mountainbiker-und-die-wahrheit-dahinter_aid_35222.html) zumindest lesenswert ;-) ...
... wenn man DAV-Stammtischweisheiten mag ;)