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Das roBerge-Forum => Alle roBerge-Boards => Bergtouren => Thema gestartet von: MANAL am 31.08.2013, 23:06

Titel: Wörner (2.476m) am 31.08.2013
Beitrag von: MANAL am 31.08.2013, 23:06
Schon jahrelang wollte ich mal auf den Nordwestpfeiler vom Karwendel aufsteigen, dem Wörner. Heute hat es dann gepasst und mit einem guten Freund bin ich die Tour gegangen. Tourbeschreibung spare ich mir weil die hier zu finden ist:

http://www.hikr.org/tour/post16875.html

Ein paar Anmerkungen dazu:
- Ich habe einen Parkplatz weiter bei den Kasernen geparkt (kostenlos). Anfahrt ist etwas verzwickt. Man muss von der Bundesstraße bei Mittenwald-Nord rausfahren und dann bei den Kasernen links rein und bis unter der Bundesstraße durch und dann gleich rechts. Am besten vorher in Google anschauen, sonst findet man den Weg nicht. Die direkte Abfahrt von der B2 an der Stelle ist gesperrt.

- So wie beschrieben eine schöne Rundtour bis zum Wörnersattel. Allerdings gibt es zusätzliche Wegstrecke wenn man über die Rehbergalm und dem Wörnergrat geht. Dafür bekommt man am Wörnergrat schöne Ausblicke zum benachbarten Soierngebirge und der Steinkarkopf/Wörnerkopf ist ein guter Brotzeitgipfel vor dem steilen Aufstieg zum Wörner. Man kann dann die Hochlandhütte im Abstieg "mitnehmen" und einkehren. Zudem ist der Weg von der Hochlandhütte zum Parkplatz nicht sonderlich spannend und im unteren Teil als Forststraße eher ein Hatscher auf unangenehm steiler und schlechter Straße.

- Die im Tourenbericht erwähnte Rinne vor dem Gipfel sollte gemieden werden. Die Steinschlaggefahr ist enorm. Beim Abstieg haben auch ein paar Leute vor mir einige Faustgroße Steine losgetreten die natürlich genau diese Rinne runterfliegen.

- Steinschlaghelm ist sehr sinnvoll!

- Die Hänge sind zwar recht steil und ausgesetzt, allerdings sind die Blicke nach unten nie bodenlos weil man den Hang noch gut einige Zeit nach unten einsehen kann. Zudem ist der Kalkstein sehr griffig und rauh und besitzt unglaublich viele Tritte. Man kann sich permanent irgendwo festhalten. Für ein sicheres Gefühl sollte man allerdings die Griffe testen dass sie fest sind, man ist schließlich im bekannt brüchigen Karwendelkalk unterwegs.

- Der Aufstieg vom Wörnersattel ist definitiv nur für erfahrene Bergsteiger die schwindelfrei sind. Zudem sollte ausreichend Kraft, Klettergeschick und Kondition vorhanden sein. Man braucht sowohl für Auf- wie Abstieg ca. 1 Stunde in der man sich fast permanent im recht luftige Gelände befindet wo ein Fehltritt tunlichst vermieden werden sollte.

- Die oberen 300 Höhenmeter sind praktisch durchgehendes Ier-Gelände mit ein paar Stellen II.

- Markierungen: sehr gut. Eigentlich alle paar Meter ein roter Punkt, verlaufen ist kaum möglich. Wenn man keinen Punkt mehr sieht ist man definitiv falsch.

- Wetter war durchwachsen. Leider immer recht viel Wolken, gelegentlich aber auch mal die Sonne. Auf der Hochlandhütte haben wir dann schon intensivere Wolkenbildung über dem Wetterstein beobachtet und sind recht schnell weiter. Als wir den Parkplatz erreicht haben hat es zu tröpfeln begonnen und die Karwendelgipfel waren alle in Wolken.

- Insgesamt eine sehr fordernde aber auch spannende Tour die man mal gemacht haben muss.

Fotos:
1: Vom Anfang des Wörnergrats der Blick Richtung Steinkarkopf und rechts die Aufstiegsflanke vom Wörner.
2: Blick vom einfacheren unteren Teil des Aufstiegs runter zum Wörnersattel und dem Wörnergrat weiter zum Steinkarkopf über dem der Aufstieg erfolgte.
3: Ein Teil der Querung auf ca. 2300m. Man sieht die Ausgesetztheit der Querung. Allerdings ist der Abhang in der Regel  nicht steiler als was man auf dem Foto sieht und der Weg fast überall ausreichend breit und einigermaßen bequem zu gehen.
4: Schöne Aussicht vom Gipfel Richtung Osten zur benachbarten Hochkarspitze. Ganz rechts sieht man noch die Ödkarspitzen und links geht der Blick zum Vorderskopf und dem Schafreuter.
5: Ein Bild vom Abstieg das ganz gut den Eindruck der Steilheit zeigt.