Unbekannter fällt Gipfelkreuz mit Axt
 

        

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Unbekannter fällt Gipfelkreuz mit Axt

Begonnen von ehemaliges Mitglied, 09.08.2016, 17:22

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ehemaliges Mitglied

Wie heute im Merkur zu lesen ist, fällte ein Unbekannter in barbarischer Weise ein Gipfelkreuz im Sylvensteingebiet (Vorkarwendel zwischen Stierjoch und Lärchkogel):

http://www.merkur.de/lokales/bad-toelz/lenggries-ort28977/gipfelkreuz-prinzkopf-laerchkogel-umgehackt-6646697.html

Frank Steiner

Mei, wie bescheuert kann man denn sein... Aber trotzdem musste ich unwillkuerlich lachen ob des passenden Namens der Zeugen  #hihi#

BG

Dazu fällt mir spontan nur ein: "Wo rohe Kräfte sinnlos walten..." #nichtzufassen#
Ich war letztes Jahr im November am Kreuz (eine Runde über den Kotzen, das Stierjoch und eben auf diesen Gipfel - das Östliche Torjoch), und habe dort das Gipfelkreuz fotografiert...
Hier also "in memoriam":


bergfexklaus

Derartiger Vandalismus ist natürlich abzulehnen und durch nichts zu rechtfertigen.

Das Aufstellen von Gipfelkreuzen (= religiöses Symbol) im Gebirge (= öffentlicher Raum) mag für gläubige Christen selbstverständlich sein, ist aber verfassungsrechtlich genau so umstritten wie das Kruzifix im Klassenzimmer. Als toleranter Nicht-/Andersgläubiger muss man aber damit umgehen können, ohne zur Axt zu greifen. Wer Probleme mit Gipfelkreuzen hat, kann jederzeit den Klageweg beschreiten oder sich publizistisch damit auseinander setzen, wie zuletzt Reinhold Messner: https://chrismon.evangelisch.de/comment/22095.

Ameranger

Griaß Eich Beinand,


Eigentlich vermeide ich es ja in solchen Diskussionen meinen Senf dazu zu geben, aus dem Grund das wir Menschen Gott sei Dank verschieden sind und darum auch verschiedene Meinungen und Ansichten haben....

Aber diese Thema geht mir etwas an die Nieren:

Was laufen in den Bergen mittlerweile für " Irre" rum ?!!!

Ob Religiöses Symbol oder nicht, kämme ich auch als Christ nicht auf die Idee im Himalaja eine Gebetsfahne runter zu reißen oder einen Steinmann um zu stürzen.

Ob das Kreuz auf einen Berg soll/muss/darf oder nicht steht für mich nicht zur Diskussion, Fakt ist, sie sind bei uns oben und da sollen sie auch bleiben, sowie in anderen teilen der Erde die Völker "Ihre" Gipfel nach Ihren Gepflogenheiten und Religionen zieren oder verehren.

Wem das zu wieder ist, der sollte einfach im Tal bleiben, keiner zwingt ihn dazu auf den Kreuzverziehrten Gipfel zu steigen !

Ob man sowas einklagen kann bzw sollte, halte ich ebenfalls für einen Humbug - Da in unserer Gesellschaft mittlerweile der Rechtsschutz wichtiger wird als eine anständige Altersvorsorge, wird sich da sicher wieder irgendeiner "einklinken ", um an unseren Gepflogenheiten und Bräuchen zu rütteln. Versteht mich bitte nicht falsch, ob Gebetsfahne oder/und Kreuz auf den Bergen und Kreuz im Klassenzimmer oder nicht... Wird sind hier in Bayern und so wie der Weiß -Blaue Himmel und die Berge uns ausmachen, so denke ich steht auch das Kreuz für Bayern.
Die Vornehmlichkeiten die unser Land zu bieten hat werden ja auch nicht verschmäht oder ?!

Wir hatten bei uns einen "Zugezogenen", der sich neben der Kirche ein Haus gekauft hat und alles war "Toll"... Und dann kam der doch glatt auf die Idee mittels Klage zu versuchen das die Glocken nicht mehr läuten bzw schlagen dürfen nach 22 Uhr.... - Letztendlich hat er das Haus weider verkauft - Gott sei Dank....

Ich kauf mir ein Haus demnächst neben dem Flughafen  #hihi# #hihi# #hihi#

Ich denke jeder der herzlich gern zu uns kommt sollte sich darüber auch bewusst sein das das hier so ist und sich damit abfinden.

Mir würde es nicht im Traum einfallen, beispielsweise in einem anderen Land den Ruf des Muezzien mittel Klage versuchen zu verbieten... wo sind wir den ? Oder gar versuchen dessen Turm "umzuhacken".....

Ich hoffe Ihr verzeiht meine Direktheit, aber mit welchen "Problemen" wir uns umherschlagen müssen, finde ich mittlerweile echt schlimm. Wäre mal Interessant, wenn Gerichtskosten nur noch vom Rechtschutz übernommen werden, die wirklich Sinn machen....


VG Ameranger

Ps: Der mit dem Haus neben der Kirche, hätte womöglich sogar Recht bekommen, aber die Dorfbewohner ließen Ihm sehr unmissverständlich im Alltag spüren was sie von seiner Klage und ihm noch halten....
Und so denke ich kann man dem "Hacker" sein "Handwerk" legen.....

Zeitlassen

Da schließ ich mich vollends an!
(Der Ameranger ist nicht nur am Berg viel schneller als ich)

Seid bloß vorsichtig, wer weiß wozu so einer noch fähig ist !!!

bergfexklaus

Zitat von: Ameranger am 30.08.2016, 19:09
Ob das Kreuz auf einen Berg soll/muss/darf oder nicht steht für mich nicht zur Diskussion, Fakt ist, sie sind bei uns oben und da sollen sie auch bleiben, sowie in anderen teilen der Erde die Völker "Ihre" Gipfel nach Ihren Gepflogenheiten und Religionen zieren oder verehren.

Wem das zu wieder ist, der sollte einfach im Tal bleiben, keiner zwingt ihn dazu auf den Kreuzverziehrten Gipfel zu steigen !

Ob man sowas einklagen kann bzw sollte, halte ich ebenfalls für einen Humbug - Da in unserer Gesellschaft mittlerweile der Rechtsschutz wichtiger wird als eine anständige Altersvorsorge, wird sich da sicher wieder irgendeiner "einklinken ", um an unseren Gepflogenheiten und Bräuchen zu rütteln. Versteht mich bitte nicht falsch, ob Gebetsfahne oder/und Kreuz auf den Bergen und Kreuz im Klassenzimmer oder nicht... Wird sind hier in Bayern und so wie der Weiß -Blaue Himmel und die Berge uns ausmachen, so denke ich steht auch das Kreuz für Bayern.

Anders als in autoritären Gottesstaaten darf man in demokratischen Rechtsstaaten über Gipfelkreuze, Kruzifixe, Halbmonde, Gebetsfahnen, Kirchenglockengeläut und Muezzin-Rufe öffentlich diskutieren und zur Not auch Rechtsmittel bemühen. Dabei sollten Bräuche, Gepflogenheiten und Kirchenrecht nicht über dem Gesetz stehen, wie die Scharia in den islamischen Gottesstaaten. Warum beispielsweise die TA Lärm nicht auch für bayerische Kirchen gelten soll, hat sich mir noch nicht erschlossen.

Weiß-blauen Himmel, Berge und Kreuze gibt es fast überall auf der Welt. Bayern darauf zu reduzieren wäre ziemlich langweilig. Persönlich habe ich gar nichts gegen Gipfelkreuze, auch wenn ich mit fortschreitendem Alter bequeme Bänke sinnvoller fände.

Eine Rechtsschutzversicherung besitze ich übrigens nicht. Eine Altervorsorge schon.

Ameranger

Zitat von: BFklaus am 31.08.2016, 11:02
Anders als in autoritären Gottesstaaten darf man in demokratischen Rechtsstaaten über Gipfelkreuze, Kruzifixe, Halbmonde, Gebetsfahnen, Kirchenglockengeläut und Muezzin-Rufe öffentlich diskutieren und zur Not auch Rechtsmittel bemühen. Dabei sollten Bräuche, Gepflogenheiten und Kirchenrecht nicht über dem Gesetz stehen, wie die Scharia in den islamischen Gottesstaaten. Warum beispielsweise die TA Lärm nicht auch für bayerische Kirchen gelten soll, hat sich mir noch nicht erschlossen.

Weiß-blauen Himmel, Berge und Kreuze gibt es fast überall auf der Welt. Bayern darauf zu reduzieren wäre ziemlich langweilig. Persönlich habe ich gar nichts gegen Gipfelkreuze, auch wenn ich mit fortschreitendem Alter bequeme Bänke sinnvoller fände.

Und da liegt womöglich unser Problem, weil alles bis zum Umfallen diskutiert - und zur Not auch noch darüber prozessiert wird. Es geht eigentlich nicht um die Kirche als solches, sondern darum warum man sich nicht an die gegebenen Gepflogenheiten, Bräuche anpassen will oder kann. Es stellt sich dann durchaus die Frage, weswegen man dann hier ist ?
Was macht dann ein Land oder eine Region aus ?
In meinen Augen sehr wohl die Gepflogenheiten, die Religion, die Bräuche und natürlich die Menschen die all das pflegen und somit den Charme des Landes erst entstehen lassen und ihn aufrecht erhalten.

Hat schon mal jemand im Morgenland versucht dem Muezzin sein Abendgebet zu verbieten ? Ich denke das darauf eine sehr direkte und eindeutige Antwort folgen wird....

Weiß - blauen Himmel, Berge und Kreuze gibt es sicher überall auf der Welt, nur scheinen die bei uns besonders schön zu sein warum suchen sonst immer mehr Menschen unsere Berge und ihre Gipfel auf ?  Wohl kaum der "Langeweile" wegen

Nichts desto trotz "schweift" es ein wenig vom Thema ab - Gipfelkreuze umzuhacken ist genau so niveaulos wie den Muezzin von seinem Turm zu stoßen oder sonst ein religiöses Symbol zu schänden, egal in welchem Land und auf welchem Berg der Welt !

Vg Ameranger

BG

"Fraternite, (L)egalite, Liberte"
Ein Motto, das ich am Gipfelkreuz der Cima Linke fotografieren konnte und dessen Umsetzung evtl. helfen könnte, die ganze Angelegenheit zu entspannen...

Frank Steiner

Selten einen Beitrag gelesen wie den letzten von Ameranger, dem ich so uneingeschraenkt zustimme.

> Warum beispielsweise die TA Lärm nicht auch für bayerische Kirchen gelten soll, hat sich mir noch nicht erschlossen.

Vielleicht, weil die Kirchenglocken schon seit ueber tausend Jahren in Deutschland laeuten und es eine uralte europaeische Tradition ist. Jeder kennt das Gelaeute aus seiner Kindheit, von den Sonntag, der Kommunion, von Hochzeiten, Kirchweih usw., gerade im laendlichen Raum wo die Kirchenfeiern noch groesser zelebriert werden. Es ist "unser" (=europaeischer und auch zur hier vorherrschenden Harmonielehre passender) Klang der grossen Feste wie Weihnachten, Ostern etc. und ich freu mich immer wie bekloppt, wenn ich irgendwo an einem Berg stehe und aus dem Tal die Glocken laeuten hoere.





geroldh

:o ...und wird damit nun auch in den Radio-Nachrichten erwähnt... ::)

Zitat von: sueddeutsche.de... "Wir sind entsetzt und sprachlos", sagt Paul Schenk, der Vorsitzende der DAV-Sektion Bad Tölz. "Das ist ja so ein feiger Mensch. Er sollte sich endlich zu seinen Taten bekennen, und sagen, warum er das macht." ...
Hier der heutige SZ-Bericht (mit Foto): Karwendel: Gipfelkreuz am Schafreuter erneut umgesägt

Zitat von: sueddeutsche.deSchafreuter - So wird das neue Gipfelkreuz gezimmert: Tölzer Berufsschüler haben den Ersatz für das umgehackte Symbol fast fertiggestellt. Die Eichenbalken können 100 Jahre überdauern. ...
Quelle

:-\ In unserem Rechtsstaat ja (leider) nicht erlaubt, aber in welchem Zeichen-Comic dürfte der Übeltäter zur Buße ein (neues) Kreuz schultern und dieses den Berg hinauf tragen? (Keine Sorge, er darf danach auch wieder ins Tal absteigen... :azn:)

roskin

Und beim nächsten, wohl eher schmiedeeisernen GK, rückt er mit der Flex oder ähnlichem an  ;D

Ich weiss gar nicht ob da irgendein tieferer Sinn bei den Aktionen dahintersteckt, ich mein', christliche Symbolik (wenn denn das der Grund sein sollte) gibt es doch zuhauf und weit weniger strapaziös erreichbar. Mittlerweile denk ich eher, dass es einfach eine Person ist, die sich an den Zeitungsberichten, Internetkommentaren etc. aufgeilt, keine Ahnung...

Rocard

Ich denke schon, dass wir auf Grund unserer vielen neuen Mitmenschen christliche Symbole im Alltag überdenken sollten. Also auch auf den Bergen. Gerade der Süden unserer Republik lebt die Willkommenskultur - darauf sollten wir ein Stück weit Stolz sein.

Wir werden eine andere, bereicherte Gesellschaft, werden. Das haben wir so gewollt. Also sollten wir konsequent sein.
Ich verurteile die Aktionen entschieden, würde mich aber über einen Verzicht auf diesem Berg freuen.

Rocard


tobig

Zitat von: Rocard am 08.11.2016, 16:24
Ich denke schon, dass wir auf Grund unserer vielen neuen Mitmenschen christliche Symbole im Alltag überdenken sollten. Also auch auf den Bergen. Gerade der Süden unserer Republik lebt die Willkommenskultur - darauf sollten wir ein Stück weit Stolz sein.
Na also da muss ich dir aber deutlich widersprechen. Erstmal würde das heißen auch so Dinge wie Kirchtürme konsequenter weise auch zu entfernen. Vor allem aber stellt sich die Frage warum? Ich denke die Vergangenheit zu leugnen ob gut oder auch nicht sich kein moderner Umgang mit Geschichte oder vll diskutablen Traditionen. Ein moderner Umgang ist viel mehr eine Gesellschaft zu erschaffen, die mit Symbolen -- auch von Dingen mit denen Sie sich nicht ganz identifizieren  -- , umgehen kann. Eine wirklich offene Gesellschaft benötigt auch keine Diskussion darum, da es tatsächlich einfach keine Diskussion ist, ob jemand ein Kreuz oder ein Halbmond wo hin stellt. Im übrigen sind solche Ausdrücke von Religion auch vom Grundgesetzt gedeckt.



Zitat von: Rocard am 08.11.2016, 16:24
Wir werden eine andere, bereicherte Gesellschaft, werden. Das haben wir so gewollt. Also sollten wir konsequent sein.
Ich verurteile die Aktionen entschieden, würde mich aber über einen Verzicht auf diesem Berg freuen.

Rocard
Hast du schonmal erlebt, dass jemand buddhistische Gebetsflaggen von einem Gipfelkreuz entfernt? Es stört niemanden, was für eine offene Gesellschaft schließen lässt... Deine Haltung hingegen würde ich dagegen eher als antiliberal und antiquiert beschreiben.

Abgesehen davon ist ein Kreuz ein super Wegweiser, da deutlich abweichend von natürlichen Strukturen und wer schonmal richtigen Nebel erlebt hat wird für ein vernünftiges Gipfelkreuz dankbar gewesen sein.

TdF

Griaß Eich,

Ich finde, dass das Kreuz auf jeden Fall wieder aufgestellt werden soll. Alles andere wäre für mich nicht nachvollziehbar und würde für mich eine Kapitulation vor dem Täter bedeuten. Es würde diesen Vandalen in seinem Handeln nur bestärken.

Ich fände es schade, wenn die Mehrheit der Bergsteiger, die sich an den Kreuzen auf unseren heimischen Bergen erfreut, wegen eines einzelnen darauf verzichten müsste. Für mich gehört ein Gipfelkreuz zu unseren Bergen, wie das Bier zum Rosenheimer Herbstfest oder das ro zu roBerge.

Grüße Franz

P.S.: Ich glaube übrigens nicht, dass wir aus Rücksicht auf unsere vielen neuen Mitmenschen auf unsere christlichen Symbole verzichten sollten. Viele von diesen sind ebenfalls Christen und freuen sich vielleicht über dieses Symbol des Friedens und der Hoffnung.



roskin

Apropos Gebetsfahnen. Da kommt mir die Doku "Die Straße der Achttausender" in den Sinn, die ich mal auf YT angeschaut hab'.
Was der Lama / Klostervorsteher in Sikkim vom Bergsteigen hält?
"Warum sind die Leute überhaubt so verrückt auf Berge zu steigen? - Sie verschwenden ihre Energie..."  #nasowas# #gutenacht#

https://www.youtube.com/watch?v=dp8NuANsnhU   (ab der 25. Minute)