roBerge.de

Das roBerge-Forum => Alle roBerge-Boards => Bergtouren => Thema gestartet von: Kalapatar am 22.10.2019, 19:21

Titel: Drei herbstliche Touren im Bayerischen Wald
Beitrag von: Kalapatar am 22.10.2019, 19:21
Servus Beinand

Bei schönstem Herbstwetter bin ich nochmals auf drei ,,Waldlergipfel" gestiegen:

Von Lam zu den Hirtensteinen am Teufelstritt - die Namen und Zeichen wie z.B. Ziegenhufe wurden während der Weidezeit 1838 – 1883 von Hirten in die Felsen eingemeißelt. Weiter über die Osserwiesen auf den Kleinen Osser und dann vorbei an der Künischen Kapelle auf den Großen Osser, der auch als das ,,Matterhorn des Bayernwaldes" bezeichnet wird. Die Grenze zwischen Böhmen und Bayern führte genau durch den Gastraum des Albert-Willmann-Hauses. Nach Norden und Osten erstreckt sich der Böhmerwald, im Südwesten liegt der Lamer Winkel.
Im Gegensatz zu den anderen großen Bergen des Bayerischen Waldes ist das Osser–Massiv nicht aus Graniten oder Gneis, sondern aus Glimmerschiefern aufgebaut. Die Glimmerschiefer am Osser entstanden aus tonigen Ablagerungen, die während der Gebirgsbildung unter hohen Temperaturen und Drucken im Erdinnern umgewandelt wurden.Diese Metamorphose (Umwandlung) erfolgte in einer Tiefe von etwa 10 bis 15 km. Später wurde das Gebirge stark gehoben und die ehemals tief versenkten Gesteine des Osser-Massivs gerieten durch die gleichzeitige Erosion wieder an die Erdoberfläche. Diese Gegend hat die Auszeichnung: Bayerns 100 Schönste Biotope erhalten


Ein anderer Runde führte mich mal wieder auf den Lusen, über die Martinsklause, den Bohlenweg und die ,,Himmelsleiter" auf den Gipfel. Der mit Granit-Felsblöcken vollständig bedeckte Gipfelbereich wurde einer Sage nach vom Teufel über einem Goldschatz aufgetürmt. Tatsächlich ist der Felsgipfel eine geologische Sehenswürdigkeit, die den Lusen unverwechselbar macht (auch hier eine Biotop Auszeichnung). Natürlich gab es im Lusenhaus kurz hinter dem Gipfel ein erfrischendes Hopfengetränk.

Und zuletzt dann noch über den Kleinen – auf den Großen Falkenstein. Vom Gipfel-Plateau (1.315 m), eröffnet sich ein Ausblick vor allem nach Westen und Südwesten zum Großen Arber und zur Bergkette des vorderen Bayerischen Waldes. An klaren Tagen kann man sogar das Alpenpanorama sehen. Direkt am Fuße des Großen Falkenstein liegt der Talkessel des Zwieseler Winkel. Die alte Schutzhütte ist jetzt abgerissen und ein neues Gebäude mit 40 Schlafplätzen bietet dem Wanderer Schutz. Man hat sehr viel Holz verwendet und, wie ich finde, einen ansprechenden und modernen Neubau gestaltet.

Auf was ich aber hinweisen möchte, sind jetzt nicht die Touren an sich, sondern die wunderbare Herbststimmung an diesen Tagen. So viele unterschiedliche Farben des Laubes, in den Buchenwäldern regnete es manchmal richtig Blätter von den Bäumen wenn der Wind leicht durch rauschte. Und durch die Wolkenformationen konnte man immer wieder tolle Stimmungsbilder fotografisch festhalten. Ein richtiges herbstliches Ausspannen war das, bevor jetzt dann dort bald der Winter einziehen wird.

Viele Grüße, Kalapatar