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Das roBerge-Forum => Alle roBerge-Boards => Natur & Umwelt => Thema gestartet von: Reinhard am 05.07.2004, 21:16

Titel: Naturschutz und Abrutschen?
Beitrag von: Reinhard am 05.07.2004, 21:16
Hallo Thomas und alle anderen,

auch wenn meine Frage nicht direkt der Tier- und Pflanzenwelt angehört - sie ist doch hier am besten angebracht, weil es in gewissem Sinn um Naturschutz geht.

Ich war heute im Kaiser, dort sah ich am unteren Ende des Kübelkars beigefügtes "Schild"- es war mir letzter Zeit schon mehrmals aufgefallen, ohne dass ich mir was dabei dachte. Doch heute sprachen mich zwei Urlauber an. Wir sprachen über das "Abrutschen" im Geröllfeld. Nun meinten die beiden, das dürfe man nicht mehr - und zwar genau wegen dem betreffenden Schild.

Da ist mir neu und klingt eigentlich nicht glaubhaft, Hat jemand von Euch schon mal derartiges gehört?
Bei dieser Gelegenheit - was haltet Ihr denn so vom Abrutschen? Die Meinungen scheinen da geteilt zu sein.
Titel: Re: Naturschutz und Abrutschen?
Beitrag von: thomas_kufstein am 06.07.2004, 16:13
Also ich kenn mich jetzt naturschutzrechtlich nicht so gut aus, aber meine persönliche Meinung zum Abrutschen:

Spaß macht's schon (außer für die Schuhe).

In reinen Schuttrinnen ist der Schaden für die Vegetation wahrscheinlich nicht wirklich groß, da die Arten ja gerade an solche Verhältnisse gut angepasst sind. Dabei unterscheidet man Schuttstauer, die mit ihrem Wurzelwerk den Boden stabilisieren und Schuttüberkriecher, die über die lockeren Gesteinsblöcke wachsen.

Wesentlich schlimmer sind da schon die Abkürzer über die Wiese bzw. durch den Wald. Dadurch entstehen richtige Erosionsrinnen, die durch starken Regen immer größer werden und so den Boden unterspülen.

Also ich rutsch glaub ich weiterhin ab. Für's Gaudium und für meinen Schuster, aber vielleicht fallen euch ja bessere Argumente ein.

Servus,
Thomas
Titel: Re: Naturschutz und Abrutschen?
Beitrag von: Klaus D. am 06.07.2004, 16:14
Das Schild gibt es wohl schon länger. Ich war ein paar Jahre nicht mehr dort, kann mich aber an so etwas errinnern. Ich habe dieses "Abfahren" früher auch rechts gerne gemacht, bin inzwischen aber der Meinung, dass man darauf gut verzichten kann, nachdem es ja im Kübelkar einen brauchbaren Weg gibt. Diese Geröllhalden sind auch nicht so tot, wie es scheint, da mag es durchaus Pionierpflanzen geben, die dort ihren Lebensraum haben, vielleicht weiß Thomas da näheres. Insofern meine ich, da muss man nicht darauf herumtrampeln, Naturschutzgebiet oder nicht und Murmeltiere finden es vielleicht auch nicht so toll, wenn die wilde Horde durch ihr Wohnzimmer rumpelt.

Eine kleine Geschichte, die ich vor Jahren im Abstieg vom Schinder über das Schinderkar erlebt habe:
Da zieht sich eine ziemlich unangenehme, ausgewasche Rinne das Kar hinab. Ob die nun durch die vielen Begehungen entstanden ist, kann ich nicht beurteilen. Aber die Almerin unten auf der Schlagalm sah mich ziemlich böse an, als ich des Weges kam:" War'st am Schinder gell, do schaug amol aufi, zu dera Rinna, wia de ausschaugt, so was greislichs und links und rechts davo is alles grün " Tja, da konnte ich auch nicht mehr viel dazu sagen ...
Titel: Re: Naturschutz und Abrutschen?
Beitrag von: faxe318 am 03.08.2004, 14:35
servus, als wir gestern auf dem weg zur hinteren goinger halt unterwegs waren, haben wir im kübelkar lange eine gemse mit zwei jungen beobachtet. die freuen sich bestimmt, wenn man den weg nimmt, als später zwei "abgefahren" sind, hat das schon einen mordslärm gemacht.
schönen gruß, faxe
Titel: Re: Naturschutz und Abrutschen?
Beitrag von: Hannes am 08.08.2004, 22:09
Servus,
bin auch heute wieder in einer Schuttrinne abgefahren und werd' auch weiterhin auf diesen Spaß  - meinen Knien zuliebe - nicht verzichten.
Meine Schuhe werdens mir verzeihen..... :D :D

Grüße Hannes
P.S. den Gamsen wars zu der Zeit bereits zu heiß und nicht mehr zu sehen.